In einer Telefonkonferenz äußerte sich Reggie Filse-Aime über den derzeitigen Stand der Dinge und bezog sich dabei vor allem auf die Tatsache, dass die Wii (ab 279,89€ bei kaufen) in Nordamerika derzeit ständig vergriffen ist, obwohl das System vor über einem Jahr veröffentlicht wurde. Die Nachfrage habe die eigenen Erwartungen deutlich übertroffen, und das Gerät habe die 6-Millionenmarke in Nordamerika so schnell erreicht wie keine Konsole zuvor.

Man habe die Hardwareproduktion innerhalb eines Jahres fast verdoppelt, allerdings sei die Fertigungskette komplex. Und wenn nur einer der Zulieferer seine Kapazitäten nicht erhöhen kann, so würde sich das auf den Rest auswirken. Bei Nintendo selbst tue man alles, was man könne, sagt Filse-Aime und merkt an, dass man die Zahl der Mitarbeiter im eigenen US-Distributionsarm verdreifacht hat.

Man sei keineswegs erfreut über diese Situation, so, der Präsident von Nintendo of America, schließlich würden viele Kunden trotz großer Bemühungen bei der Suche nach einer Wii leer ausgehen. Deswegen werde man zusammen mit der Gamestop-Kette ein Raincheck-Programm durchführen. Dort wird man noch vor Weihnachten Wii-Gutscheinen verkaufen. Diese werden je 250 Dollar kosten, was dem vollen Preis einer Wii entspricht. Wer einen derartigen Gutschein erwirbt, werde im Verlauf des Januars definitiv eine Konsole erhalten. Damit löse man nicht das eigentliche Problem, gibt Filse-Aime zu, aber ein Gutschein unter dem Weihnachtsbaum sei immer noch besser als gar kein Geschenk in der Hand zu haben.

Er könne nicht genau sagen, wieviele dieser Rainchecks erhältlich sein werden, es würden aber "Zehntausende" sein. Auch empfahl der Leuten, die derzeit nach einer Wii-Ausschau halten, sich am nächsten Wochenende bei den größeren Handelsketten umzuschauen, da dann eine größere Lieferung bereitstehen soll.

In der anschließenden Fragerunde sprach Filse-Aime über die Möglichkeit, über die Virtual Console veröffentlichte Oldies mit einem Onlinemehrspielermodus auszustatten, wie das bei einigen XBLA-Spielen der Fall ist. Nintendo habe grundsätzlich nicht vor, ältere Titel zu modifizieren. Das mit einer erweiterten Screenshotfunktion versehene Pokémon Snap sei eine Ausnahme gewesen.

Wird es denn irgendwann Voice-Chat für die Wii geben? Dazu sei das System ja grundsätzlich in der Lage, auch würde man dies sicher im Auge behalten - und vielleicht eines Tages per Systemupdate und mit entsprechender Hardware ermöglichen. Schließlich habe man ja auch schon DS-Spiele mit Voice-Chat versehen.

Eine komplette Niederschrift der Telefonkonferenz ist bei den Kollegen von Wired zu finden.