Wii
18.12.2006 17:06, Jörg Luibl

Wie funktioniert Bewegung im Raum?

Ihr interessiert euch für die Technik, die gerade beim Wii (ab 279,89€ bei kaufen) oder der PS3 eingesetzt wird, um Bewegung im Raum auf den Bildschirm zu bringen? Bei Scienceline, ein Blog für Wissenschaftsinteressierte, gibt es einen interessanten Artikel namens "How Do Motion-Sensing Video Game Controllers Work ?", der in die Technik einführt. Wir haben einige Teile daraus frei übersetzt.

Im Falle des Wii sind laut Autor Josh Romero, ein Physikstudent aus den USA, kleine Beschleunigungsmesser in den Controller eingebaut, die dünner als ein Centstück sind; zwölf davon würden auf eine Briefmarke passen. Sobald man die Remote schnell bewegt, drücken winzige Halbleiter auf ihre Kontakte - vergleichbar mit dem Druck, der einen beim Gas geben in den Autositz presst. Dabei werden Geschwindigkeit und Position genau registriert.

Diese Technologie ist schon länger bekannt, wurde vor allem in der Luftfahrt angewendet, war aber laut Romero für Spiele zu ungenau und vor allem zu teuer. Erst als man sie auf Chipbasis produzierte, wurde sie genauer und billiger - ein Beschleunigungsmesser kostet gerade mal sechs Dollar. Mittlerweile können sie Kräfte bis zu dreifacher Erdanziehungskraft in drei Richtungen messen: Hoch und runter, von links nach rechts, vor und zurück.

Außerdem kann der Chip die Schwerkraft in der Form registrieren, dass er die Haltung der Remote berücksichtigt: Vertikal wie einen Golfschläger oder horizontal wie eine Pistole. Allerdings reichen die Beschleunigungsmesser alleine nicht aus, um die Position wieder in die Ausgangslage zu bringen, wobei es zu kleinen Positionierungsfehlern kommen kann.

Hier kommt die Sensorleiste am Fernseher zum Einsatz: Die Remote in der Hand registriert ihre infraroten Strahlen, die von den beiden Enden ausgehen, mit einem eingebauten Sensor wie eine Digitalkamera - das Licht der Leiste fällt auf sein Raster von 750.000 Pixeln, dann wird die exakte Position des Controllers berechnet und auf dem Fernseher z.B. in Form eines Fadenkreuzes angezeigt.

Noch müssen Spieldesigner diese Technik auszunutzen lernen. Der Wii setzt bisher noch nicht alle empfangenen Daten in Bewegungen auf dem Bildschirm um, er ignoriert Material und gleicht vieles an, um ein möglichst gleiches Spielerlebnis für alle Typen und Räume zu garantieren. Falls der Ruf nach mehr Realismus lauter wird, könnten auch hier noch mehr Fortschritte gemacht werden:

"Even by combining technologies, game developers have yet to maximize the ability of motion sensing. The Wii ignores some of the motion sensing data it collects and simplifies the gameplay to compensate for different living rooms and players."

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