von Julian Dasgupta,

MTV: Eine Schwester namens Take 2? *Update*

Laut Notable Calls kursieren derzeit Gerüchte, denen zufolge ein gewisses Unternehmen mit dem Gedanken spielt, sich Take-Two einzuverleiben. Bei dem Interessenten soll es sich um niemand Geringeren als Viacom handeln. Der Mediengigant - 11,5 Mrd. Dollar Umsatz und 2,7 Mrd. Dollar operativer Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr - nennt unter anderem die MTV-Gruppe sein Eigen und hatte vor einigen Monaten bereits angekündigt, im Spielesektor weiter investieren zu wollen.

Drei Punkte könnten dem Blog-Autor zufolge dafür sprechen, dass etwas an dem Gerücht dran sein könnte:

So dürften die derzeitigen Aktionäre des Publishers durchaus daran interessiert sein, ihre Anteile zu verkaufen. Im vergangenen Jahr hatten sie bekanntermaßen das alte Management des Unternehmens abgesetzt und eine neue Führungsriege um Strauss Zelnick und Ben Feder installiert. Die hätten das Ruder nun herumgerissen, und jetzt, da Take-Two bald wieder schwarze Zahlen schreiben dürfte, könnte der richtige Zeitpunkt für die Großaktionäre gekommen sein, ihre Anteile abzustoßen. So könnte man nämlich kurzfristig Gewinn machen.

Die Tatsache, dass der Publisher trotz diverser Verschiebungen (Manhunt 2 und zuletzt Grand Theft Auto IV) wieder auf dem Weg in Richtung Gewinnzone sei, mache Take-Two attraktiver.

Zu guter Letzt sei da noch Viacoms Bestreben, sich stärker im Spielebereich zu engagieren. So hatte MTV Games vor anderthalb Jahren Harmonix (Guitar Hero I&II) geschluckt und als Publisher für das dann von den Musikspielspezialisten produzierte Rock Band fungiert - Electronic Arts nahm sich dann des Vertriebs an.

Take-Two sei auch recht interessant, da keines der zentralen Spiele des Publishers auf Lizenzen bzw. Marken basiert, die einem Viacom-Konkurrenten gehören - diese würden nämlich im Falle einer Übernahme verloren gehen, was den Umsatz und den Wert der Firma schmälern würde. Zudem wäre der Aktienkurs des Unternehmens derzeit recht niedrig verglichen zu anderen vergleichbaren Firmen aus der Branche.

Take-Two-Aufsichtsratschef Strauss Zelnick hatte vor einiger Zeit vermelden lassen, dass man sich keineswegs für eine Übernahme positionieren, sondern selbst expandieren wolle. Bleibt die Frage, ob ein entsprechend hohes Angebot nicht doch zu einem Meinungsumschwung bei Zelnick und den anderen Investoren führen könnte.

*Update*: MCV zufolge soll Viacom ein Kaufangebot von 23 Pfund bzw. etwa 31 Euro pro Aktie unterbreitet haben. Beim letzten Börsenschluss war das Papier 16 Dollar bzw. 11 Euro wert. Sollte der Konzern an einer vollständigen Übernahme interessiert sein, so dürfte ihn das Unterfangen insgesamt etwa 1,5 Mrd. Dollar kosten.

Ein weiterer Punkt, der für eine Übernahme sprechen könnte: Arwed-Ralf Grenzbach ist in Viacoms Spielesparte (Nickolodeon und allg. Viacom-Marken) als Vizepräsident tätig. Grenzbach war einst auch Managing-Director bei Take-Two gewesen und kennt den Publisher somit.
Quelle: Gamesindustry.biz

Kommentare

gracjanski schrieb am
oha... 11? pro Aktie und 31? ist das Angebot...wenn ich nur genug Kapital hätte...Mittlerweile müsste der Aktienkurs kräftig raufgegangen sein.
nurderhsv schrieb am
Mensch, der Arwed kennt Take2, weil er die kleine Deutschland-Niederlassung geleitet hat, wow, was für ein Argument... die Marketingleiterin von dtp war mal bei EA, jetzt kaufen die bestimmt den Marktführer... ^^
johndoe464488 schrieb am
TRL Das Spiel. Man kann voten in einem Spiel, welches Lied man hören will... :lol:
Mal gespannt, wies weitergeht.
Solang es uns nützt, solls recht sein.
schrieb am