Wir wussten, dass diese zehnte Tokyo Game Show die bisher größte wird - man rechnete schon vorher mit 160.000 Besuchern. Wir wussten, dass Tokio eine dicht besiedelte Metropole ist. Wir wussten aber nicht, dass Kinder freien Eintritt haben und dass es tatsächlich so viele Japaner in einem Abteil, in einer Halle geben kann. Das, was wir am heutigen Samstag vor und in den Messehalle erleben konnten, war ein asiatischer Massenansturm.

Die Metro und die Züge waren rappelvoll, die Spielterminals in Fünfer- oder Sechserreihen besetzt, die Warteschlangen vor Devil May Cry 4 für die PlayStation 3 erinnerten an einen Schlussverkauf vor dem Krieg. Allerdings ging alles unheimlich organisiert und ruhig zu - die Japaner warten sogar brav hintereinander vor einer roten Ampel in zwei Kilometer langen Reihen. Niemand flucht, niemand beschwert sich, man wartet eben eine Stunde, um für fünf Minuten mit Dante zu kämpfen, danach wird man von den freundlichen Hilfskräften vom Stand geschickt; übrigens auch Journalisten.

Unser Presse-Ausweis nutzt uns hier gar nichts, es gibt auch kein ruhiges Business Center. Wir haben überlegt, bis heute Abend in der Schlange zu stehen für Capcoms wirklich brillant anzusehenden Next-Gen-Auftritt - wir kamen bis auf acht Meter an die Bildschirme heran -, aber dann hätten wir den Rest der Berichterstattung einstampfen können.

Schaut euch den Trailer an. Der ist klasse.