L.A. Noire
20.06.2011 16:57, Julian Dasgupta

Halbe Credits, enttäuschte Mitarbeiter

Über sieben Jahre befand sich L.A. Noire (ab 5,09€ bei kaufen) bei Team Bondi in der Entwicklung, bevor es im vergangenen Monat endlich vom Stapel laufen konnte. Dass da zahlreiche Entwickler involviert waren in die Produktion, versteht sich von selbst. Einen vollständigen Überblick gewähren die offiziellen Credits des Spiels aber nicht: Laut einiger ehemaliger Mitarbeiter wurden über 100 Personen dort schlichtweg nicht aufgeführt.

Um eine vollständige Übersicht bereitzustellen, haben sie jetzt eine eigens für jenen Zweck erstellte Webseite ins Netz gepackt, auf der die kompletten Credits zu finden sind. Die Liste basiert auf den (nicht bindenden) Empfehlungen der International Game Developers Association, die vorschlägt, alle Entwickler in die Credits einzubinden, die mindestens 30 Tage oder fünf Prozent der Entwicklungszeit in das Projekt involviert waren.

Rockstar und Team Bondi hatten wohl all jene Mitarbeiter nicht erwähnt, die in den finalen Monaten der Produktion nicht mehr mit von der Partie waren. Laut Sidney Morning Herald sind durch jenen Filter auch Leute betroffen, die zuvor drei oder gar vier Jahre an L.A. Noire gewerkelt hatten, und deren Arbeit auch noch in der finalen Fassung des Spiels zu finden ist.

Einer jener Entwickler - die alle lieber anonym bleiben wollen, da die australische Branche nicht so groß ist - merkt an, er habe über drei Jahre bei Team Bondi in Lohn und Brot gestanden, dann aber gekündigt, um seine geistige Gesundheit nicht weiter zu gefährden. Die Angestellten hätten i.d.R. 10 bis 12 Stunden pro Tag und auch an Wochenenden antreten müssen. Das Studio sei sehr unflexibel gewesen, Lob habe es so gut wie nie gegeben.

  
Es ist nicht das erste Mal, dass Rockstar ein strittiger Umgang mit den Credits vorgeworfen wird: Im Falle von Manhunt 2 hatte der Hersteller die Beteiligung von Rockstar Vienna unterschlagen , wo die Arbeit an dem Projekt ursprünglich begonnen worden war. 

Gamespot erinnert daran, dass Gearbox etwas würdevoller zu Werke gegangen war. In den Wochen vor der Veröffentlichung von Duke Nukem Forever hatte das Studio extra eine Webseite eingerichtet, auf der sich Leute melden konnten, die im Laufe der über 14-jährigen Produktionszeit ihren Beitrag zu dem Projekt geleistet hatten. Pitchford & Co. wollten so sicherstellen, dass auch jene Leute in die Credits eingebunden werden.

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