Nachdem man zuvor schon einige
Drohungen ausgesprochen hatte, machte Bethesda im September ernst und
verklagte Interplay. Das Gericht solle das Lizenzabkommen hinsichtlich des Fallout-MMORPGs für beendet erklären, habe es Interplay doch nicht geschafft, die vereinbarten Bedingungen zu erfüllen und bis zum April 2009 ein entsprechendes Produktionsbudget in Höhe von 30 Mio. Dollar zu stemmen.
Zudem habe der Hersteller mit dem
Fallout Trilogy getauften Paket gegen andere Vertragspunkte verstoßen, hätte man doch alle Promo-Materialien von Bethesda absegnen lassen müssen. Zwar hätte Interplay weiterhin die Rechte an
Fallout 1,
2 und
Tactics gehabt - nicht aber die Erlaubnis, die Spiele über Plattformen wie Gametap oder GoG.com zu verkaufen.
Laut Nutzern des
Raging Bull-Forums setzt sich Interplay zur Wehr und holt zur Gegenklage aus, wie neue Gerichtsdokumente aufzeigen. Bethesda sei sich im Klaren darüber gewesen, dass Interplay die Oldies weiter anbieten wollte - warum sonst hätte das finanziell am Bankrott entlang schlitternde Unternehmen sonst die Rechte an ihnen behalten wollen? Auch habe Bethesda nicht das Recht zu bestimmen, wie Interplay jene Spiele zu Geld mache. Zudem habe man gar kein neues Marketingmaterial produziert, das abgenickt hätte werden müssen.
Bethesda habe die Pläne des Unternehmens torpediert, den Verkauf der alten Spiele untersagt und so einen finanziellen Schaden verursacht. Interplay behauptet zudem, das vereinbarte Produktionsbudget für das Fallout-MMORPG rechtzeitig aufgebracht und den Lizenzgeber darüber informiert zu haben. Bethesda habe sich aber "grundlos" quergestellt.
Interplay versucht wohl gar
schwerere Kaliber aufzufahren: Da Bethesda seinerseits gegen das Abkommen verstoßen und Interplay außerdem bei jeder Gelegenheit Steine in den Weg gelegt habe, wäre der
Vertrag über den Verkauf der Fallout-Lizenz hinfällig. Gültig wäre nur noch das frühere Abkommen, welches vorsah, dass Bethesda das Recht erhält, Fallout 3, 4 und 5 zu produzieren, während die allgemeinen Rechte an der Marke weiterhin bei Interplay liegen würden. Auf Basis jenes Abkommens hätte man zusätzlich zu den Kompensationen für die Rufschädigung noch Anspruch auf eine Gewinnbeteiligung an den Einnahmen von
Fallout 3 - laut Interplay-Schätzungen könnte sie 15 bis 20 Mio. Dollar betragen.