von Marcel Kleffmann,

Bethesda Softworks - Hauptprogrammierer im Interview

Bethesda (Unternehmen) von Bethesda Softworks
Bethesda (Unternehmen) von Bethesda Softworks - Bildquelle: Bethesda Softworks


Die Interview-Reihe "Inside the Vault" mit den Entwicklern bei Obsidian Entertainment hat Bethesda Softworks weitergeführt. Diesmal steht Frank Kowalkowski Rede und Antwort, Hauptprogrammierer von Fallout: New Vegas. Zu seinen Aufgaben gehört das Arbeiten an der technischen Realisierung des Spiels und die Sicherstellung, dass die Programmierung den Anforderungen des Design-Teams standhält. Im Interview erzählt er unter anderem von seinem Weg vom Schriftsteller zum Programmierer in der Spielebranche.

Was ist deine Aufgabe bei Obsidian?

Ich bin der Hauptprogrammierer von Fallout: New Vegas. Das heißt, ich erarbeite zusammen mit dem Programmierteam die technische Durchführung des Spiels. Das kann bedeuten, dass ich mich mit Josh und einem Programmierer zusammensetze und sicherstelle, dass die Programmierung die Anforderungen des Design-Teams erfüllt. Außerdem unterstütze ich bei Bedarf das Team in technischen Belangen. Der Job ist stärker sozial orientiert als die meisten Leute glauben, aber ich habe dennoch reichlich Zeit für das Programmieren meiner eigenen Programmteile.

Wann war dir klar, dass du Programmierer werden willst?

Seltsamerweise dachte ich als Kind immer, ich würde Schriftsteller werden, wenn ich "erwachsen" bin. Während meiner Schulzeit habe ich mich mehr für die klassischen Ausdrucksmöglichkeiten der Kreativität interessiert. Ich habe sogar ein paar Preise für kreatives Schreiben gewonnen und die Schule mit Englisch als Hauptfach abgeschlossen. Kurz nach dem Studienbeginn habe ich auf das Hauptfach Physik gewechselt. Dann bekam ich ein Praktikum als Programmierer angeboten, das ich annahm. 10 Dollar pro Stunde bedeuteten damals, dass ich mir im College jede Menge Tiefkühlpizzen leisten konnte. Beim Programmieren hat mich besonders das Lösen von Problemen begeistert - und so ging es dann immer weiter. Das Programmieren von Computerspielen ist noch abenteuerlicher als die herkömmliche Programmierarbeit. Häufig steht man vor Problemen, von denen man nie gedacht hätte, sie lösen zu müssen. Und dann löst man sie.

Was gefällt dir an dem Job am meisten? Und was am wenigsten?

Ich mag es, an dem Spielentwicklungsprozess teilzuhaben, ob es dabei um das Lösen eines Problems geht oder darum, ein System zu entwickeln. Die gemeinsamen Bemühungen können erst dann richtig gewürdigt werden, wenn man das fertige Spiel sieht, das aus dem Chaos und durch die Überstunden entstanden ist. Wenn ich von Presseleuten höre, dass ihnen ein System besonders gefällt, das ich mitentwickelt habe, ohne dass sie wissen, dass es von mir ist, geht das natürlich runter wie Öl. Aber vor allem gefällt es mir, Dinge auszuknobeln. Manchmal muss man einen Bug identifiziert werden, ein anderes Mal geht es darum, ein bestimmtes System in das Spiel zu integrieren.

Am wenigsten gefällt mir, wenn wir eine Idee nicht umsetzen können. Man hat nie so viel Zeit, wie man anfangs denkt. Aber es ist okay, auch wenn es nicht schön ist. Gleich danach kommt die Tatsache, dass ich so viel Zeit ohne meine sagenhafte Frau und meine wunderbaren Kinder verbringe (Erfolg hat man nur dann, wenn einen die Ehefrau unterstützt). Obsidian ermöglicht uns ziemlich flexible Arbeitszeiten. So können wir unseren Nachwuchs ab und zu auch im Wachzustand sehen.


Wie bist du in der Spieleindustrie gelandet?

Ich habe Quake 3 gemoddet. Sehr ausgiebig. Und ich habe dabei versucht, ungewöhnliche Sachen zu machen. Ich habe beispielsweise Quake 3 in ein Deathmatch-basiertes RPG verwandelt. Das hat jemanden ausreichend beeindruckt, um mir schließlich einen Job als Entwickler für die PlayStation 2 zu verschaffen.

Hast du irgendwelche Tipps, wie man in die Branche kommt?

Macht Spiele! Man kann darüber reden, wie sehr man Spiele mag und glaub mir, die meisten von uns werden darauf einsteigen. Um seinen Fuß ganz in die Tür zu bekommen, muss man zeigen, dass man genauso gerne Spiele entwickelt wie man sie spielt. Hilfswerkzeuge oder SDKs stehen nicht jedermann zur Verfügung. Man sollte versuchen, diese in die Finger zu bekommen, ein Experte in der Anwendung werden - und dann sollte man mit ihnenkreative Dinge anstellen. Das ist der beste Weg, um zu zeigen, dass man Spiele machen will. Wir bei Obsidian haben ein paar der besten Modder aus den verschiedenen Toolset-Communities engagiert.

Was ist das bisherige Highlight deiner Karriere?

Die Zusammenarbeit mit <bitte Person einfügen, die den Jahresbericht über mich schreibt>! Ich würde sagen, das echte Highlight war meine Arbeit bei Black Isle. Sie hat sehr dazu beigetragen, dass ich zu dem Entwickler wurde, der ich heute bin. Ich habe mit vielen großartigen Leuten zusammengearbeitet, von denen viele auch bei Obsidian gelandet sind. Durch meinen Job bei Black Isle konnte ich endlich RPGs entwickeln und in einem Umfeld arbeiten, das zahlreiche Spieleentwickler hervorbrachte. Überall standen riesige Requisiten aus den veröffentlichten Spielen, aber es gab auch Kaffeemaschinen, die aussahen, also seien sie noch vor den Pyramiden konstruiert worden. Das war der erste Arbeitsplatz, von dem ich das Gefühl hatte, dass dort Computerspiele mit Herzblut entwickelt wurden. Das alles ist mit nach Obsidian übergeschwappt - außer den Kaffeemaschinen. Unsere ist sehr gut.

Welches ist dein Lieblingsspiel?

Ich liebe Computerspiele, was diese Frage so ähnlich macht wie "welches ist Ihr Lieblingskind". Ich mag das erste Fallout sehr. Ich erinnere mich, wie einzigartig es zu der Zeit war - und es war eins der ersten Spiele, über die ich mit den Entwicklern online in einem Interplay-Forum diskutiert habe. Das Projekt ist für mich also sehr gelungen

Auf welche Spiele freust du dich?

Ich liebe RPGs und ich liebe Shooter für Konsolen. Fallout: New Vegas steht also ganz oben auf meiner Liste, aber das ist die offensichtliche Antwort. Ich freue mich schon auf alles, was Bioware und Bethesda an RPGs herausgeben werden. Ich mochte Battlefield: Bad Company 2, und das nächste Medal of Honor kann ich kaum erwarten, denn es verwendet dieselbe Mehrspieler-Engine. Halo: Reach werde ich auch eine Weile spielen - und sobald ich meinen derzeitigen Arbeitsrückstand im Griff habe, liegt Red Dead Redemption in meiner 360. Kurz: jede Menge.

Der schlimmste Job, den du je hattest?

Die Arbeit in der Keksfabrik in der Woodfield Mall vor Chicago. Unser Manager ging während unserer Schichten einem "richtigen Job" nach und ließ uns praktisch ohne Führung. Die Bezahlung war schlecht und die Arbeitszeiten waren für Schüler miserabel.

Was machst du in deiner Freizeit am liebsten?

Zurzeit spiele ich Computerspielen in meiner Freizeit und verbringe möglichst viel Zeit mit meiner Familie. Wir nutzen die zahlreichen, coolen Angebote, die es in Südkalifornien gibt. Ich bin mit meiner Truppe regelmäßig in Disneyland, dem San Diego Wild Animal Park oder in Seaworld. Eigentlich müsste ich wenigstens einen Anflug von Farbe bekommen, da ich am Wochenende so viel Zeit draußen verbringe - aber die Überstunden im Büro sorgen dafür, dass meine Pigmente immer den angemessenen, vom Management vorgeschriebenen käsigen Farbton behalten.

Würdest du uns sonst noch gerne etwas mitteilen?

New Vegas ist der wahrgewordene Traum eines Entwicklers. Ich bin damals nach Kalifornien gezogen, weil ich unbedingt Computerspiele machen wollte - und das lag hauptsächlich an meinen Spielerfahrungen mit Fallout und an dem Austausch mit den Entwicklern im Interplay-Forum.

Quelle: Pressetext Bethesda Softworks

Kommentare

Caphalor schrieb am
Ich finde diese Serie gar nicht so schlecht und halte es abgesehen davon für normal, wenn Entwickler sich positiv über das Spiel äußern, welches sie gerade entwickeln. Ich begrüße jeden Einblick in die Spieleentwicklung, auch wenn diese Serie sicherlich auch den Zweck hat New Vegas zu bewerben.
Mc K. schrieb am
Mir gefällt das Interview. Der Typ macht auf mich einen netten Eindruck - mag fake sein... Zudem waren mir verschiedene inhaltliche Aspekte neu (befasse mich mit der Branche allerdings auch nicht sonderlich intensiv).
Hamlin schrieb am
und heute das Interview mit XYZ den Hauptprogrammierer von ZYX
Frage:
Was ist deine Aufgabe bei ZYX?
Antwort:
Ich bin Hauptprogrammierer, also was wird wohl meine Aufgabe sein?
Ich fange kleine Kinder und fresse die auf.
Frage:
Wann war dir klar, dass du Programmierer werden willst?
Antwort:
Als ich erfahren habe wie viel man damit verdient.
Frage:
Was gefällt dir an dem Job am meisten? Und was am wenigsten?
Antwort:
Am meisten gefällt mir das ich etwas zu tun habe, bin nicht gern Arbeitslos. Am wenigsten das ich gezwungen werde solche dummen Fragen zu beantworten.
Frage:
Wie bist du in der Spieleindustrie gelandet?
Antwort:
Keine anständige Firma wollte mich einstellen.
Frage:
Hast du irgendwelche Tipps, wie man in die Branche kommt?
Antwort:
Lernt lesen und schreiben.
Frage:
Welches ist dein Lieblingsspiel?
Antwort:
Warum muss ich Spiele lieben, ich hasse Videospiele.
Ich meine natürlich das Spiel XYZ, ich habe alllllllle Teile davon gespielt.
Frage:
Auf welche Spiele freust du dich?
Anwort:
Natürlich auf XYZ, auf was sonst.
Frage:
Was machst du in deiner Freizeit am liebsten?
Antwort:
Geht dich sowas von garnix an, das nennt sich Privatsphäre.
Aber damit du zufrieden bist Lüge ich etwas.
Ich mach gern .......
Frage:
Würdest du uns sonst noch gerne etwas mitteilen?
Antwort:
Ich bin sooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo Froooooooooooooooooooh das ich an XYZ mitwerkeln darf.
Ohne dieses Spiel wäre mein Leben sinnlos, ich verstehe bis heute nicht wie ich existieren konnte ohne an diesen Spiel mitmachen zu dürfen.
bin ich der einzige der findet das diese Gespräche sehr stark gezwungen und künstlich wirken
Rapi_6662 schrieb am
Diese Interviews zielen darauf ab, immer gleich zu sein. Es geht darum, einen Eindruck von der Person in auf den durchschnittlichen Leser agezielten Lebensbereichen zu kriegen. Man soll einen Vergleich zu anderen Leuten ziehen können. Ob das ganze nun interessant ist oder nicht hängt von den Antworten des Interviewten ab.
Sarnar schrieb am
Irgendwie sind dieses Interviews doch immer dasselbe, nur mit anderen Namen. Die könnte man doch bestimmt interessanter Gestalten. Oder gibts da draussen wirklich soviel Leute, die es interessiert ob Person XY lieber Maple Loops als Kelloggs futtert?^^
schrieb am