von Jan Wöbbeking,

Bethasda Softworks: ZeniMax beschuldigt Carmack im Rahmen der Oculus-Klage persönlich des Diebstahls und spricht Luckey Entwickler-Fähigkeiten ab

Bethesda (Unternehmen) von Bethesda Softworks
Bethesda (Unternehmen) von Bethesda Softworks - Bildquelle: Bethesda Softworks
Im Jahr 2014 warf Bethesdas Muttergesellschaft Zenimax den Konstrukteuren des VR-Headsets Rift Ideenklau vor und startete ein Gerichtsverfahren gegen Oculus VR und dessen Gründer, Palmer Luckey. Das Mutterunternehmen von Bethesda und der ebenfalls dazu gehörende einstige Arbeitgeber von John Carmack warfen den VR-Spezialisten die Veruntreuung von Geschäftsgeheimnissen vor (wor berichteten hier und hier). Wie Gameinformer.com berichtet, präzisierte und verschärfte Zenimax die Vorwürfe mittlerweile in einer Klageänderung und wirft Oculus-CEO Brendan Iribe sowie id Softwares Mitgründer John Carmack persönlich diverse Verstöße vor, darunter der Diebstahl von Informationen und einem "Werkzeug" zur VR-Entwicklung. Auch Facebook wird beschuldigt, die unberechtigte Nutzung der gestohlenen Technologie gefördert zu haben. Die Klage gegen Oculus VR sei schließlich vor der Übernahme durch Zuckerbergs Unternehmen gestartet. Somit habe Facebook bewusst wiederrechtlich Technologie von Zenimax für die Entwicklung des VR-Headsets benutzt. Die geänderte Klageschrift (einzusehen auf Scribd.com) erläutert die Vorwürfe an Carmack folgendermaßen:

"Statt sich vertragsgemäß zu verhalten, kopierte er an den letzten Tagen bei ZeniMax tausende von Dokumenten von einem Computer bei Zenimax auf ein USB-Laufwerk. Er hat diese Dokumente oder alle Kopien davon niemals zurückgegeben, nachdem sein Beschäftigungsverhältnis mit Zenimax endete. Nachdem sein Beschäftigungsverhältnis mit Zenimax bereits beendet war, kehrte er in die Räumlichkeiten zurück, um ein auf die VR-Entwicklung zugeschnittenes Werkzeug mitzunehmen, welches Zenimax gehört und Teil von Zenimax' VR-Technologie ist."

Carmack gilt als VR-Enthusiast, der Anfang 2014 angemerkt hatte: Der Hauptgrund für seinen Abgang sei gewesen, dass er sich bei id Software nicht mehr weiter mit VR beschäftigen konnte, da Zenimax kein Interesse an dem Thema gehabt habe.



Des Weiteren stellt Zenimax Palmer Luckey wie einen Posterboy für die Medien dar, der gar nicht die nötigen Fähigkeiten und Mittel für die Entwicklung der Technik besessen habe. In der ursprünglichen Klageschrift hieß es noch: "Luckey präsentierte sich gegenüber den Medien mehr und mehr als der visionäre Entwickler der VR-Technologie der Rift, welche in Wahrheit von Zenimax und ohne Luckeys Mitwirkung entwickelt wurde." In der geänderten Fassung klingt der Vorwurf über Luckeys Rolle noch schärfer. Die Schrift deutet an, dass die Basteleien des jungen Tüftlers in der Familiengarage nur eine frei erfundene Legende von CEO Iribe seien:

"Oculus hat unter Iribes Führung die falsche und schicke Story verbreitet, dass Luckey der brillante Erfinder von VR-Technologie sei, der diese Technologie in der Garage seiner Eltern entwickelt hätte. In Wahrheit war diese Geschichte schlichtweg komplett falsch: Luckey fehlten das Training, die Expertise, Ressourcen oder das Know-how, um kommerziell realisierbare VR-Technologie zu erschaffen, seine Computer-Programmierskills waren rudimentär und er war auf ZeniMax' Computerprogrammcode und Spiele angeweisen, um den Prototypen Rift zu präsentieren. Trotz alledem wurde diese betrügerische Legende regelmäßig in den Medien als Fakt dargestellt. Luckey gab sich immer häufiger und fälschlicherweise in der Öffentlichkeit als der visionäre Entwickler von Rifts VR-Technologie aus, welche in Wahrheit ohne substanzielle Mitwirkung von Luckey entstand."



Auch Facebooks Rolle habe sich in der Anklage vergrößert, so Gameinformer. Das Unternehmen habe den Übernahme-Deal mit Oculus erst nach dem Start der Klage finalisiert. Vorher habe Zuckerbergs Unternehmen bereits von einem NDA gewusst, in dem Palmer Luckey sich zum Stillschweigen über Betriebsgeheimnisse von Zenimax verpflichtet hätte, so die Klageschrift:

"Über Zenimax' Einreichung dieses Verfahrens wurde weitreichend in den nationalen Medien berichtet, darunter in der New York Times, dem Wall Street Journal und USA Today sowie in der Industrie-Presse. Währenddessen oder grob in diesem Zeitrahmen wurde Facebook von Oculus mit einer Kopie des Geheimhaltungsabkommens, unterzeichnet von Luckey, versorgt. Am 21. Juli 2014, im vollen Bewusstsein über Zenimax' Anschuldigungen gegen Oculus und Luckey in dieser Klage, und im vollen Bewusstsein über das von Luckey unterschriebene Geheimhaltungsabkommen, finalisierte Facebook seine Übernahme von Oculus und wurde zum alleinigen Inhaber von Oculus."




Auch ein Oculus-Sprecher hat sich mittlerweile bei Gameinformer gemeldet, möchte während des laufenden Verfahrens aber offenbar nicht ins Detail gehen:

"Diese von Zenimax eingereichte Anklageschrift ist einseitig und teilt nur Zenimax' Interpretation der Geschichte mit. Wir glauben weiterhin daran, dass die Klage unbegründet ist und werden uns mit sämtlichen von Zenimax' Anschuldigungen vor Gericht befassen."

Quelle: Gameinformer.com; Scribd.com

Kommentare

KalkGehirn schrieb am
Kajetan hat geschrieben:
KalkGehirn hat geschrieben:Ich dachte immer, dass Koks und die Nutten würden an die Aktionäre verteilt
Nur wenn es eine Dividende gibt :)
Ansonsten müssen sich die Aktionäre Koks und Nutten halt selber kaufen, wenn der Wert des eigenen Aktiendepots gestiegen ist.
Ich dachte an der Börse wird nur mit Koks und Nutten gehandelt :Kratz: , das Aktiendepot muss aber schon aufgebraucht sein wenn kein Koks und keine Nutten mehr vorhanden sind, also sozusagen ist der Handel ausgesetzt, Black Thursday>Adolf Hitler>Honecker>Honeckers Frau>Angela Merkel>Mario Barth :angst:
Jetzt kann nur noch er uns retten:
Bild
KalkGehirn schrieb am
Balmung hat geschrieben:Naja, ich halte mich da raus, kann ohnehin nicht einschätzen wer nun Recht hat und wer nicht, dazu ist ja das Gericht da. Von daher bin ich mal gespannt ob wir je die Wahrheit erfahren werden oder wir plötzlich nie wieder etwas davon hören (dank Vergleich).
Ist auch sowas von jacke , sollen sie sich doch zerfleischen wie die Köter, dadurch bekomme ich auch keine Klimaanlage.
Es ist so warm :Pharao:
Kajetan schrieb am
KalkGehirn hat geschrieben:Ich dachte immer, dass Koks und die Nutten würden an die Aktionäre verteilt
Nur wenn es eine Dividende gibt :)
Ansonsten müssen sich die Aktionäre Koks und Nutten halt selber kaufen, wenn der Wert des eigenen Aktiendepots gestiegen ist.
unknown_18 schrieb am
Naja, ich halte mich da raus, kann ohnehin nicht einschätzen wer nun Recht hat und wer nicht, dazu ist ja das Gericht da. Von daher bin ich mal gespannt ob wir je die Wahrheit erfahren werden oder wir plötzlich nie wieder etwas davon hören (dank Vergleich).
Todesglubsch schrieb am
Kajetan hat geschrieben: Zenimax wurde aber von den Chefs von Beth gegründet. Zenimax macht toll geiles Big Biziness, so mit Blackjack, Koks und Nutten, während Bethesda nur mehr die Spieleschmiede ist, mit deren Output sich die Vorstände von Zenimax mehr Koks und Nutten kaufen wollen.
Korrekt. Aber nur weil Zenimax jetzt einen auf Rechtsverdreher macht, muss Bethesda nicht mit drinstecken.
Andersrum hingegen...
schrieb am