von Julian Dasgupta,

Indies: Vogels Verkaufszahlen

Independent Games (Sonstiges) von
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Manch Hardcore-Rollenspieler dürfte Jeff Vogel ein Begriff sein. Dessen Firma Spiderweb Software produziert Titel, deren Grafik eher an die 16-Bit-Äa erinnert, dafür mangelt es ihnen aber nicht an Umfang, Tiefgang und Möglichkeiten. In einem Blogeintrag nennt der Gründer von Spiderweb Software die Verkaufszahlen eines Projekts, um einen Einblick in das Leben eines Indie-Entwicklers zu geben, der immerhin seit über 15 Jahren von seinem Beruf leben kann.

Geneforge 4 sei in Sachen Absatz ein Durchschnittstitel für ihn, tauge somit als Beispiel. Insgesamt hätten drei Vollzeitkräfte knapp ein Jahr lang an dem Spiel gearbeitet. Das Budget habe knapp 120.000 Dollar betragen, was die meisten Leser wohl eher überraschen dürfte, unkt der Indie-Veteran. Zeit sei eben Geld.

Das RPG erschien im November 2006 - wie bei Vogel üblich - zuerst auf Macs, die PC-Fassung folgte im Februar 2007. Mit Preis von 28 Dollar wirke recht hoch, auch gebe es noch ein Buch mit Tipps & Tricks für sieben Dollar. Bisher wurde das Spiel selbst 3979 Mal verkauft und generierte einen Umsatz von 111.412 Dollar, 807 Spieler griffen zur Lösungshilfe und gaben dafür insgesamt 5649 Dollar aus.

Er gehe davon aus, dass insgesamt deutlich mehr Leute das RPG spielen. Zum einen würden auch hier Raubkopierer am Werke sein, zum anderen dürfte einigen Spielern schon die sehr umfangreiche Demo ausreichen, um ihre Genre-Gelüste zu befriedigen. Für das letzteres sei Vogel natürlich selbst verantwortlich, da er ja die Größe festgelegt hat.

Im Gegensatz zu anderen Spiderweb-Produktionen wird Geneforge 4 nur über die Webseite des Entwicklers vertrieben. Damit erreiche es zwar weniger Leute, dafür müsse man in diesem Fall aber auch die Einnahmen mit niemandem Teilen. Weitere Daten will er demnächst aufschlüssen, Vogels Zwischenfazit lautet aber schon mal: Der Break-Even ist beinahe erreicht, und da sich seine Spiele in der Regel auch langfristig verkaufen, geht er davon aus, dass Geneforge insgesamt recht profitabel sein wird.



 



Quelle: /.

Kommentare

Kajetan schrieb am
Sir Richfield hat geschrieben:Von all dem in der News genannten lese ich hier zum ersten Mal...
Wohl ein wenig ZU independent *g*
Mittlerweile geht fast die Hälfte des Budgets eines potentiellen Chart-Titels für Werbung und Marketing drauf. Angesichts der heftigen, in dem Umfang noch nie dagewesenen Werbekampagne, die MS seinerzeit für Halo 3 gefahren hat, darf man auch bezweifeln, dass am Ende des Tages, trotz hoher Umsätze, eine schwarze Zahl am Ende der Bilanz steht.
Ein Indie-Entwickler braucht zwar auch Bekanntheit und "Werbung", braucht aber angesichts der Entwicklungskosten bei weitem nicht soviel verkaufte Exemplare, um Gewinn machen zu können oder zumindest die Kosten wieder einzufahren. Spiderweb Games schaffen das seit 15 Jahren mit einem Budget, welches in etwa dem Jahresverdienst eines durchschnittlichen Topmanagers bei einem Big Publisher entspricht, der in der Regel nur seinen Arsch breitsitzt und ineffiziente, aufgeblähte Strukturen verwaltet.
Aber mal sehen, vielleicht bringt die Meldung ja was - ich geh's mir auf jeden Fall mal ansehen.
Mach das :)
Sir Richfield schrieb am
Von all dem in der News genannten lese ich hier zum ersten Mal...
Wohl ein wenig ZU independent *g*
Aber mal sehen, vielleicht bringt die Meldung ja was - ich geh's mir auf jeden Fall mal ansehen.
schrieb am