Independent Games
19.03.2012 18:45, Julian Dasgupta

Blow: Lobt Steam, kritisiert XBLA

Schon vor einigen Tagen hatte sich Jonathan Blow (Braid) positiv über Steam geäußert: Im Gegensatz zu XBLA, PSN & Co. hätten die Entwickler dort die volle Kontrolle über ihre Spiele und müssten nicht irgendwelchen Forderungen der Plattformbetreiber gerecht werden.

Beim Penny Arcade Report legt der Entwickler nach und kritisiert u.a. die vorgegebenen Preise bei XBLA. Sein The Witness sei länger und aufwändiger als Braid und wird vielleicht für 20 oder 25 Dollar verkauft werden. Auf Microsofts Plattform habe er hingegen keinerlei Kontrolle hinsichtlich des Preises. Diese künstliche Kanalisierung mache XBLA unattraktiv für bestimmte Spiele.

Blow hatte vor Kurzem die Gelegenheit, Valve einen Besuch abszustatten und einen Einblick in die Features zu bekommen, die in nicht allzu ferner Zukunft auf Steam eingeführt werden. Details kann er erwartungsgemäß nicht verraten; seinen Eindruck beschreibt Blow aber folgendermaßen: "super impressed". XBLA sei die mit Abstand beste Konsolenplattform ihrer Art, würde Steam aber dennoch meilenweit hinterherhinken.

"Die andere Sache ist, dass Valve nicht stehen bleibt. Microsoft hat größtenteils aufgehört, und jetzt machen sie diesen ganzen Kram mit der Kinect-Nutzeroberfläche. Wen interessiert das denn? Nutzt das jemand?"

Valve habe diverse Indie-Entwickler eingeladen, um die kommenden Neuerungen vorzustellen und sich Feedback einzuholen. Man habe direkt mit den Steam-Entwicklern reden und Vorschläge machen können, die auch festgehalten wurden. Microsofts Bürokratie sei das vollständige Gegenteil davon: Dort würden Wünsche mit dem Verweis abgebügelt, dass man das eben auf Xbox Live nicht so macht.

Nicht alles ist perfekt auf Steam: Valve würde kaum nachkommen mit der Sichtung der Spiele, die für seine Plattform eingereicht werden. Der Kanal sei voll mit Sofware, die kaum vernünftig laufen würde. Es gebe auch viele Leute, die bereits veröffentlichte Spiele mit einem veränderten Lade- oder Titelbildschirm einreichen würden. Angesichts jener Masse sei es für manche Indie-Entwickler manchmal schwierig, Gehör zu finden. Das Studio arbeite aber daran, dies zu verbessern.

"Selbst wenn XBLA jetzt alle Funktionen von Steam nachahmen wollen würde, die viel besser als ihre eigenen sind, dann würden sie nur auf das Steam abzielen, das es momentan gibt."

Die Eishockey-Metapher aufgreifend sinniert Blow, Microsoft würde sich also nicht dahin bewegen, wohin sich der Puck gerade bewegt. Der Konzern habe aber immer noch bessere Arbeit abgeliefert als die Konkurrenz: Mit Verweis auf Nintendos Online-Strategie merkt Blow nur süffisant an: "Japanische Unternehmen haben vor langer Zeit beschlossen, dass Leute keine Spiele über das Internet spielen wollen."

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