Tecmo
10.02.2012 00:33, Julian Dasgupta

Itagaki fühlte sich getäuscht

2008 hatten sich die Wege von Tomonobu Itagaki und Tecmo getrennt. Der einstige Team Ninja-Boss verließ seinen damaligen Arbeitgeber im Streit. Beide Parteien verklagten sich gegenseitig, um sich letztendlich außergerichtlich zu einigen.

Der extravertierte Designer gründete mit Valhalla umgehend ein eigenes Studio und werkelt derzeit an dem Action-Spiel Devil's Third, welches bei THQ Unterschlupf fand und Anfang 2013 erscheinen soll. Im Rahmen des DICE Summit 2012 blickte Itagaki aber nochmals zurück und tat dabei auch kund, dass der Riss zwischen ihm und Tecmo noch deutlich weiter zurückverfolgt werden kann als bis zum Jahr der Trennung.

So habe ihn der Publisher dazu getrieben, die Umsetzung von Dead or Alive 2 pünktlich zum Launch der PS2 im Jahr 2000 abzuliefern. Das Projekt hatte hohe Priorität bei Tecmo, bereitete das Unternehmen seinerzeit doch seinen Börsengang vor.

Das Team habe aber nur zweieinhalb Monate Zeit gehabt für die Portierung. Die Entwickler hätten alles Menschenmögliche versucht, schafften es aber nicht, ein zufriedenstellendes Resultat zu erreichen. Eines Tages hätte ihn dann der General Manager der Sales-Sparte des Herstellers besucht und gefragt, ob er sich mal eine Version ausleihen könnte. Er habe sich nichts dabei gedacht und jenen Wunsch erfüllt. Die Version - die aus Itagakis Sicht noch unfertig war - sei aber nie gespielt, sondern ohne sein Wissen ins Presswerk für die Massenfertigung geliefert worden.

Tecmo habe sehr viel Geld damit verdient, auch sei die Ausgabe der Aktien sehr erfolgreich gewesen. Itagaki habe darüber nachgedacht, die Spielebranche zu verlassen und sei von Depressionen heimgesucht worden. Er sei drei bis vier Monate daheim geblieben, habe den ganzen Tag lang getrunken und wieder und wieder den Michael Bay-Film Armageddon angeschaut, den aus dem Soundtrack stammenden Aerosmith-Song "I Don't Wanna Miss a Thing" angehört und geweint. 

"No matter what anyone says, Aerosmith and Armageddon were the ones who saved my life, my company, my friends and my family."

Er sei dann zu Tecmo zurückgekehrt und habe angefangen, an Dead or Alive 2: Hardcore zu arbeiten. Durch jenes Erlebnis sei aber bei ihm das Verlangen entstanden, irgendwann mal ein eigenständiges Studio leiten zu können.

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