von Marcel Kleffmann,

gc-Eindruck: StarCraft 2

StarCraft 2: Wings of Liberty (Taktik & Strategie) von Activision Blizzard
StarCraft 2: Wings of Liberty (Taktik & Strategie) von Activision Blizzard - Bildquelle: Activision Blizzard


Neben Diablo III zeigte Blizzard auf der gamescom eine StarCraft II-Version mit einem spielbaren Abschnitt aus der Terraner-Kampagne "Wings of Liberty" und somit konnten wir uns einen Eindruck von der Qualität der Zwischensequenzen und Ingame-Videos verschaffen.

Die einleitende Sequenz beginnt mit der Flucht vom Planeten 'Mar Sara': Der Kreuzer Hyperion wird von Mutalisken beharkt, Flugabwehrkanonen schießen aus allen Rohren und trotz Dauerbeschuss gelingt der Sprung in den Hyperraum. Was zunächst nach einer Render-Zwischensequenz aussah, ist keine... Es war eine leicht aufpolierte Ingame-Sequenz; erkennbar am leichten Kantenflimmern.

Charaktere im Fokus

Doch als die Charaktere auf der Brücke mit ihren Dialogen loslegten, wunderte ich mich wirklich, was Blizzard da an Grafikqualität auf die Beine gestellt hat. Der Detaillevel der Charaktere ist unglaublich hoch (z.B. eine schicke Frau mit Flammen als Sticker sichtbar auf einem Space Marine-Anzug) und auch bei Raynor sind allerlei liebevolle Kleinigkeiten zu erkennen. Darüber hinaus weiß nicht nur die lippensynchrone Sprachausgabe zu überzeugen, sowohl Mimik und Gestik der Protagonisten sind überzeugend und brauchen den Vergleich mit ähnlichen von Crytek geschaffenen Charakteren oder Protagonisten aus Half-Life 2: Episode 2 nicht zu scheuen; ganz an Heavy Rain kommen sie aber nicht heran. Für ein Echtzeit-Strategiespiel ist die Darstellung der Charaktere in diesem Detailgrad bislang unvergleichlich.

Zusätzlich sind diese Ingame-Dialoge bzw. Videos keine Rarität, sondern häufig und ausführlich. In der Demo-Fassung mit zwei Missionen, dauerten die Videos bzw. sämtliche optionalen Gespräche knapp zehn Minuten (wenn nicht sogar mehr), schließlich konnten Dialoge auf der Brücke, in der Waffenkammer (Armory), im Techlab (Labor) und der Kantine geführt werden. In der "Bar" durfte sogar die Musikbox angeklickt werden und sofern der "Fernseher" angeschaltet wurde, startete eine Nachrichtensendung als Video, die von einem Zergangriff berichtete. Irgendwie werden hierbei Erinnerungen an Wing Commander 3 und 4 wach, dort konnten ebenfalls Räume gewechselt und Personen angesprochen werden.

Upgrades

Abseits einiger Hintergrundinformationen zu den Charakteren und dem StarCraft-Universum an sich, haben die einzelnen Bereiche an Bord der Hyperion eine Funktion für die Echtzeit-Strategie-Schlachten, die optisch einen Quantensprung hinter der Darstellung von Brücke und Co zurückliegen. So werden im Labor Fundstücke von den Zerg oder Protoss analysiert, sofern ihr diese in den Missionen aufgetrieben habt. Als Belohnung winken globale Updates wie z.B. "Weißes Napalm" (Schadenbonus gegen die Zerg).

In der Kantine könnt ihr Söldner teuer einkaufen und im Waffenarsenal werden ebenfalls Upgrades freigeschaltet, allerdings für Geld, das ihr als Belohnung für die Missionen erhaltet. Als Terraner können die Bunker vergrößert werden, Raketentürme dürfen anstatt der Salve auch Einzelraketen verschießen und alle Gebäude lassen sich mit Anti-Feuer-Sonden ausrüsten, damit Brände keinen weiteren Schaden anrichten. Space Marines können mit einem Nahkampfschild (+10 Lebensenergie; auch sichtbar) oder Stimpacks, die sie in einen Kampfrausch versetzen, ausgestattet werden. Medics freuen sich beispielsweise über eine flächenwirkende oder dank Naniten beschleunigte Heilung.

Video: Alte Rivalen
Video: Spielszenen aus der Kampagne

Die Missionen werden übrigens auf der Brücke durch einen Klick auf das zentrale Hologramm-Feld gestartet. Gelegentlich könnt ihr dort neben den Hauptmissionen sekundäre bzw. optionale Einsätze auswählen, die nicht unbedingt abgeschlossen werden müssen - jedoch winken Belohnungen wie Upgrades oder neue Einheiten. Die Missionsbeschreibungen werden per Sprachausgabe vorgetragen und mit Videos in Form animierter Einheiten und charakteristischer Protagonisten illustriert.

Die beiden Missionen

Zu den Einsätzen selbst: In der optionalen Mission müssen von einem Planeten Zivilisten evakuiert werden. Mit einem kleinen Trupp an Feuerfressern schlage ich mich zur Basis durch und anschließend werden in bestimmten Zeitintervallen Konvois zum Raumhafen geschickt - wobei die zu evakuierenden Personen erst brav zum Transporter laufen, dann einsteigen und am Zielpunkt wieder aussteigen, um in das Transportvehikel zu wechseln (als Beispiel für die Detailverliebtheit). Auf dem Weg dahin muss ich dem Transporter Geleitschutz geben, da die Zerg ständig (geskriptet) angreifen. Stellenweise knallen Sporen auf die Oberfläche und fluchs steigen Zerglinge und Hydralisken aus den Staubwolken hervor. Doch meine Truppen, die förmlich an der Stoßstange des Transporters dank "Folgen"-Befehl kleben, machen kurzen Prozess mit den Zerg. Einige besetzte Bunker helfen zusätzlich. Zwischendurch bleibt immer Zeit die Basis auszubauen und Nachschub an Marines und Feuerfressern zu beschaffen und irgendwie müssen zu Forschungszwecken auch die "Zerg-Schwabbels" oder Protoss-Relikte eingesammelt werden - aktuelle Meldungen, Veränderungen und Kommentare von den wichtigen Story-Persönlichkeiten werden übrigens links an der Seite des Bildschirms eingeblendet. Ist der Einsatz abgeschlossen, bekommen die Feuerfresser ein Damage-Upgrade spendiert und es gibt ein Achievement für den erfolgreichen Abschluss dieses Einsatzes.

In der zweiten Mission findet ein interessantes, allerdings nicht allzu schweres "Timed Event" statt. Als Terraner kämpft ihr um die Eroberung eines Artefaktes gegen die Protoss, jedoch seid ihr nicht allein, sondern habt für den Angriff auf das Artefakt nur solange Zeit, bis die Zerg an anderer Stelle auf der Karte die Protoss überrannt haben. Erstmals kommen hier Marauder zum Einsatz, die gegen Protoss Stalker oder Immortals effektiv sind und früher oder später findet ihr heraus, dass die Plasmakanonen der Protoss ohne Anschluss an das PSI-Netzwerk nicht funktionieren (also erst die Pylonen zerstören). Beim Erreichen des Artefakts kommt es dann zu einer Überraschung und damit meine ich nicht, dass die Protoss Disrupter-Einheiten kurzfristig undurchdringbare Kraftfelder erschaffen können...

Aufgrund der wirklich spektakulären und einmaligen Präsentation der Kampagne an Bord der Hyperion und den wirklich guten, aber bisher nicht umwerfenden Missionen, heben wir die Einschätzung von StarCraft II an.

gc-Eindruck: ausgezeichnet



Kommentare

heidenhorst schrieb am
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(Auszug aus der Battle Net 2.0 AGB)
Ih weiß nicht, ob das schon gepostet wurde, aber ich find das sehr witzig- wahrscheinlich ist Blizzard sauer, dass sie für Dota kein extra Geld verlangen dürfen XD Aber ich denke, dass ist gar nicht so krass, wie es aussieht- damit ist wahrscheinlich lediglich gemeint, dass Blizzard mithilfe von Mods und Maps (die dank des genialen Level editors 100pro entstehen werden) Werbung machen darf... meist ist es nicht so schlimm, wie es scheint...
Nichts desto trotz freu ich mich schon auf Starcraft 2 (sofern der Release nicht doch noch um 2 jahre verzögert wird :( ), und hoffe sie schnappen in Sachen...
Rickenbacker schrieb am
Ich finde Steam klasse, ich finde die Idee des Battlenet 2.0 klasse, aber nicht wenn ich gezwungen werde es zu nutzen, da fängt es bei mir überall an zu jucken (vieleicht sollte ich mich mal wieder duschen). =/
Shedao schrieb am
Naja, ich find man merkt momentan schon sehrsehr deutlich wie die Stimmung gegen Blizzard kippt.
Hätte man vor nem Jahr gesagt, dass man sich StarCraft 2 oder Diablo 3 nicht kaufen wird, oder das man allgemein Blizzard schlecht findet wäre man warscheinlich kaputtgeflamed worden.
Mittlerweile gibt es schon extrem viele Stimmen die mit dem was Blizzard so macht nicht einverstanden sind und ich bin mit nicht sicher ob die, wenn die so weitermachen den Diablo Hype bis 2011 aufrecherhalten können.
Es ist auch immernoch net klar, wie genau Blizzard vorhat mit dem B-Net Geld zu verdienen, aber die Tatsache, dass sie die Fans ärgern und schlechte Presse in Kauf nehmen nur um die Spieler ins B-Net zu zwingen.....
Naja, ich sags mal so: Wenn das B-Net wirklich so toll ist wie sie behaupten, warum muss man die Spieler dann zwingen es zu nutzen?
Oder anders ausgedrückt: Ich denke da wird noch der ein oder andere Klops kommen.
Kladolski schrieb am
Shedao hat geschrieben: Aber soweit scheint Blizzard net zu denken...bzw es ist ihnen egal weil ihnen der B-Net Zwang wichtiger ist (d.h. auf Dauer mehr Geld einbringt) als gute Publicity und mehr Verkäufe
Gute Publicity, glaub mir ;) dafür sorgt blizz schon ...
Also wenn blizz eins kann ... dann ist es ihre spiele an den mann zu kriegen, auch ohne lan modus ;)
Shedao schrieb am
Nichtsdestotrotz,
das einzige, was das fehlen des LAN-Modus verhindert ist das absolut legale Mehrfachinstallieren auf einer Lanparty, damit auf der LAN auch die mitspielen können die sonst keine RTS zocken und daher auch kein Starcraft besitzen.
Da sich aber niemand nur für eine LAN ein Vollpreisspiel kaufen wird, kann man Starcraft auf Lans nicht zocken.
Da hilft einem der PseudoLAN Modus herzlich wenig.
Die sollen einfach ne Spawn Installation bringen, mit der dieser PseudoLan-Modus auch ohne Key funktioniert, von mir aus nur dann, wenn über die gleiche IP auch eine Vollversion eingeloggt ist.
Das wär ne faire Lösung und ich habs oft genug erlebt, dass einige Leute sich Spiele die auf LAN Spaß gemacht haben dann auch Original gekauft haben um sie über Internet weiterzocken zu können.
Also ein nutzen für alle.
Aber soweit scheint Blizzard net zu denken...bzw es ist ihnen egal weil ihnen der B-Net Zwang wichtiger ist (d.h. auf Dauer mehr Geld einbringt) als gute Publicity und mehr Verkäufe
schrieb am
StarCraft 2: Wings of Liberty
ab 13,59€ bei