von Marcel Kleffmann,

Crytek stand im April 2014 offenbar kurz vor der Pleite

Crytek (Unternehmen) von Crytek
Crytek (Unternehmen) von Crytek - Bildquelle: Crytek
Crytek schien im April 2014 kurz vor dem Aus gestanden zu haben, dies geht aus einem Bericht in der aktuellen Ausgabe der GameStar hervor. Zwischenzeitlich sah es gar nicht gut für das Unternehmen aus, da bereits Gehälter verspätet gezahlt wurden und führende Mitarbeiter sich bei anderen Firmen beworben hätten. Recherchen des Magazins untermauerten diese Gerüchte, aber aus Rücksicht auf die Crytek-Mitarbeiter (ca. 800) sollte der GameStar den Bericht noch bis nach der E3 2014 zurückhalten. Mittlerweile würde es nicht mehr so finster für das Unternehmen aussehen, da Crytek kurz davor stehen würde, eine Finanzspritze zu bekommen, dies bestätigte Mitgründer Avni Yerli. In diesem Zusammenhang sagte ein führender Mitarbeiter eines anderen Publishers, dass die Geier bereits über Crytek kreisen würden. Als möglicher Käufer wird übrigens Wargaming gehandelt.

In dem Bericht heißt es weiter, dass die letzten Spiele aus dem Hause Crytek finanziell nicht erfolgreich gewesen wären. Warface würde außerhalb von Russland eher mäßig laufen, die Plattform G-Face wäre gefloppt, Crysis 3 war ebenfalls nicht der Verkaufsschlager und die Entwicklung von Ryse: Son of Rome war offenbar so katastrophal, dass das Spiel nur mit massiver Personalaufstockung zum Verkaufsstart der Xbox One fertig gestellt werden konnte - mit bekanntem Ergebnis. Die Verhandlungen mit Microsoft über einen zweiten Teil sind außerdem gescheitert, weil Microsoft die kompletten Markenrechte haben wollte und Crytek nicht bereit war, diesem Umstand zuzustimmen. Und auch das Tablet-Spiel The Collectables sei nicht der erhoffte Befreiungsschlag gewesen, da das (verkorkste) Monetarisierungssystem des Free-to-play-Spiels mehr Frust als Lust entfachte. Zugleich würden die CryEngine-Lizenzen weniger Geld einbringen als gedacht. Abschließend wird berichtet, dass das Unternehmen zu viele Mitarbeiter (für den niedrigen Spiele-Output) habe und die Cash-Burn-Rate viel zu hoch sei.

Crytek arbeitet derzeit an Homefront: The Revolution, HUNT: Horrors of the Gilded Age (Koop-Action) und Arena of Fate (MOBA).

Update: Gegenüber Golem.de hat sich das Studio jetzt folgendermaßen geäußert: "Entgegen der Darstellung in einigen Medien, die einen Artikel der Gamestar aufgegriffen haben und den der Gamestar vorliegenden Informationen, handelt es sich, wie im Artikel dargestellt, um Gerüchte, die wir dementieren. Wir konzentrieren uns weiterhin auf die Entwicklung und Vermarktung von Cryengine, Warface, Homefront: The Revolution, Hunt, Arena of Fate, für die wir erst kürzlich auf der E3 außerordentlich positive Resonanz seitens der Fachpresse und Spieler erhalten haben."

Auch bedanke man sich für die Loyalität seiner Mitarbeiter, Fans und Geschäftspartner, die trotz aller Gerüchte weiterhin zu Crytek stehen würden.

Quelle: Crytek, GameStar via NeoGAF

Kommentare

adventureFAN schrieb am
Und das wird dann halt das übliche PR-Gewäsch sein, was man von tausend anderen gescheiterten Unternehmen zu hören bekommt.
Kajetan schrieb am
Soraldor hat geschrieben:Bin schon auf das Dementi der PR-Abteilung gespannt :D
Da gibt es nicht mehr viel zu dementieren. Die Zeit der Dementis ist vorbei. Jetzt arbeitet man wahrscheinlich an Formulierungen, um großmaßstäblichen Personalabbau in einem möglichst positiven Licht erscheinen zu lassen.
Soraldor schrieb am
Bin schon auf das Dementi der PR-Abteilung gespannt :D
adventureFAN schrieb am
Fragt sich, welche Branche die Yerli Brüder danach unsicher machen x]
Eins ins klar: Auf ihren aktuellen Lebenstil werden sie sicher net verzichten.
crewmate schrieb am
Naja, was von Free Radical eben übrig ist...
Aber Koch Media ist kein kleiner Konzern. Die haben ihre Hände in allen möglichen Sachen.
schrieb am