Crytek
24.06.2014 01:51, Julian Dasgupta

Weitere Gerüchte über frühere Probleme

Vor ein paar Tagen hatte die Gamestar in einem Artikel über Gerüchte berichtet, dass Crytek im Frühjahr kurz vor der Insolvenz gestanden hatte. Auch wurde von problembehafteten Projekten wie Ryse berichtet, an dessen Fortsetzung Microsoft dem Vernehmen nach nicht mehr interessiert sei. Die Free-to-play-Unterfangen der Firma seien im Wesentlichen eher mäßig gelaufen, der Versuch, mit Gface eine Online/Social-Plattform aufzubauen, ein Flop - zu wenig für ein Unternehmen mit ca. 800 Mitarbeitern. Angeblich sei Wargaming (World of Tanks) an einer Übernahme interessiert.

Crytek veröffentlichte später eine kurze Mitteilung, in der man die Gerüchte um finanzielle Engpässe dementierte. Die Kollegen von Eurogamer.net  wollen allerdings vor der E3 gehört haben, dass die Angestellten von Crytek Sofia seit zwei Monaten kein Gehalt mehr erhalten hatten. Mehreren Hinweisen zufolge sei auch bei Crytek UK (Homefront: The Revolution) zuletzt der Lohn verspätet eingetroffen. Viele Entwickler seien mittlerweile genervt angesichts der mangelhaften Informationspolitik des Managements.

Ähnliches will auch Kotaku  gehört haben von mehreren Angestellten des UK-Teams. Jenen Quellen zufolge sei die Hälfte der Belegschaft verstimmt und würde sich nach anderen Jobs umschauen. Auch hieß es, Karl Hilton, der bisherige Studio-Chef von Crytek UK werde seinen Posten verlassen. Auf Anfrage ließ der verlauten, er wechsele zu einer anderen Stelle innerhalb des Unternehmens. Aufgrund neuer Spiele wie Warface und Arena of Fate und Cryteks Ambitionen, selbst als Publisher zu agieren, gebe es neue Möglichkeiten.

Im März hatte das Blog eine Email von einem Entwickler aus dem Hauptsitz in Frankfurt erhalten, der immer noch auf sein Gehalt vom Vormonat wartete. Zu jenem Zeitpunkt betrug die Verspätung elf Tage - eine Erklärung der Geschäftsführung habe es nicht gegeben. Dies sei "nicht das einzige Anzeichen für Schwierigkeiten bei Crytek", hieß es in der Email.

Kotaku stellte einige Rückfragen, erhielt jedoch keine Antwort. Anfang Juni sei man dann aber von einem Angestellten von Crytek UK kontaktiert worden, der berichtete, man habe seit April kein Gehalt mehr bekommen. Crytek habe auf Anfrage dementiert, dass es Zahlungsprobleme gibt. Auf der E3 fragte man nochmals direkt an beim Hersteller und erhielt abermals ein Dementi - und das Angebot, nach der E3 ein Interview zu führen. Man habe mittlerweile - vor und nach dem Gamestar-Bericht - insgesamt vier Emails an die PR-Abteilung geschickt, aber keinerlei Antwort bekommen.

Uns gegenüber meldete sich gestern Abend eine Quelle aus dem Umfeld Cryteks und gab sich verwundert, dass erst jetzt über die Lage der Firma berichtet wird. Verzögerungen beim Gehalt habe es in Frankfurt doch schon seit Anfang des Jahres gegeben. Dies würde sich mit der Email decken, die Kotaku im März erhalten hatte.

Da das Unternehmen die Gerüchte pauschal dementiert, kann man nur spekulieren, dass die Geschäftsführung neue Geldquellen anzapfen konnte, womöglich über das Veräußern von Firmenanteilen.

0
0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.