von Julian Dasgupta,

World of Goo: "90 Prozent Raubkopien"

World of Goo (Logik & Kreativität) von RTL Games
World of Goo (Logik & Kreativität) von RTL Games - Bildquelle: RTL Games
Bei der PC-Version von World of Goo (ab 2,70€ bei kaufen) hatte 2D Boy bewusst auf jegliche Kopierschutzmaßnahmen verzichtet - das Spiel läuft ohne Key oder Onlineverifikation. Einige Tage später ließ Kyle Gabler uns gegenüber dann verlauten, dass der Titel erwartungsgemäß auf den üblichen Warez-Seiten und Tauschbörsen aufgetaucht ist, allerdings seien die dortigen Kommentare doch recht "ermutigend". Zudem gebe es auch ein paar Nutzer, die sich das Spiel nach dem Erwerb der Raubkopie gekauft hätten.

Einen Monat nach dem Release des Spiels zieht Ron Carmel, der andere Teil des Entwicklerduos, nun ein erstes Fazit: Eigenen Schätzungen zufolge nutzen neun von zehn Spielern eine Raubkopie. Die Angaben basieren auf der Zahl der erfassten IPs - der Tower of Goo-Modus bietet schließlich eine Onlineanbindung.

2D Boy ist sich zwar bewusst, dass (legitime) Nutzer das Spiel auf mehreren Rechnern installieren, auch sei einem klar, dass IPs bei vielen dynamisch vergeben werden - dem gegenüber würden allerdings auch die Raubkopierer stehen, die den Online-Modus gar nicht nutzen. Sollte World of Goo sich außerdem beispielsweise in Firmen oder Uni-Pools im Umlauf befinden, so würden jene Nutzer nach außen hin nur nur über eine einzige IP identifiziert werden, da sie über einen zentralen Server angebunden sind.

Basierend auf der Schätzung eines anderen Indie-Entwicklers sieht man sich bei 2D Boy allerdings bestätigt - der hätte nämlich gemutmaßt, dass Kopierschutzverfahren vielleicht einen von 1000 Raubkopierern zum Kauf eines Spiels bewegen würden. Carmel geht davon aus, dass die Quote von WoG vielleicht höher sein könnte. Letztendlich scheint der Einsatz von DRM keinen Unterschied zu machen, unkt er weiter und hofft darauf, dass mehr Firmen ihre Abschätzungen veröffentlichen, damit jeder sehen kann, "ob DRM die Verschwendung von Zeit und Geld ist", für die 2D Boy das Ganze hält. Man gehe davon aus, dass die meisten Raubkopierer WoG nicht gekauft hätten, wenn es auf anderen Wegen nicht erhältlich gewesen wäre.


Kommentare

Ugauga01 schrieb am
Richtig.
Raubmordkopieren war gestern. Heute ist Gebrauchtspiele-kaufen an der Reihe. Ich habe schon an die bayrische Landesregierung geschrieben, dass sie ein Gesetz zur verkriminalisierung des Gebrauchtmarktes anregen. :)
Linden schrieb am
Wen interessieren Schwarzkopierer? Wir haben gerade andere Sorgen - der Second Hand handel! Den müssen wir unterbinden und einschränken!
Ugauga01 schrieb am
Derjeniege hat geschrieben:@diablo_rems: Wenn Du 10 Lizenzen des Spiels verkaufst, aber gleichzeitig 100 Connections auf Deinem Server existieren, dann kann man wohl davon ausgehen, dass 90% davon Raubkopien sind. Natürlich sind noch feinere Auswertungen möglich (z.B. über eindeutige Ids, die bei Installation generiert werden und dann mit übertragen werden).
Wäre eine Möglichkeit, allerdings ist es eine Lüge des Herstellers.
Oder würdest du ihm auch glauben, wenn er sagen würde: "Der Weihnachtsmann hat unser Spiel gespielt. Er hatte sogar eine Raubkopie gespielt, wie unsere IP-Auswertungen das aussagten." ? :D
Zierfish schrieb am
und du meinst jetzt, dass sich die PS3 Version relativ besser verkauft hat, weil ihr Kopierschutz besser ist?
oder hab ich das grad falsch verstanden?
schrieb am
World of Goo
ab 2,70€ bei