von Julian Dasgupta,

Schafer: "Kreativität ist unaufhaltsam"



"Fans machen sich zu viele Sorgen bezüglich der Verkaufszahlen", sagte Tim Schafer (Brütal Legend (ab 7,96€ bei kaufen) vor einigen Tagen und bezog sich dabei auch auf den Double Fine-Debüttitel Psychonauts. Solange man ein "cooles Spiel" mache, gebe es auch Interesse seitens der Publisher. In dem Glauben, möglicherweise missverstanden worden zu sein, hat sich der Designer jetzt allerdings nochmals auf dem offiziellen Firmenblog zu Wort gemeldet.

"Ich denke schon, dass der Absatz sehr wichtig ist. Ich denke halt einfach, dass sich die Leute ihren Kopf über die Verkaufszahlen zerbrechen sollten, die ein finanzielles Interesse bzw. eine Beteiligung daran haben. Wenn dein Geld oder Existenz von einem Spiel abhängt, dann solltest du dich mit dessen Verkaufszahlen auseinandersetzen. Wenn das nicht der Fall ist, dann solltest du dich entspannen und es einfach genießen, sie zu spielen."

Er verstehe zwar das Ansinnen dahinter, weil die Leute ja darauf hoffen würden, dass ähnliche Spiele gemacht werden - eigentlich wolle man ja aber nur ein großartiges Spiel. Wenn es einen Riesenhit gibt, dann würde es recht schnell zahlreiche Imitationen geben, die auch entsprechend schnell bei den Herstellern durchgewunken werden würden. Diese wären aber selten selbst großartig. Herausragende Spiele aber würden aber nicht auf dieser Form von Nachahmung basieren. Sie kämen von "Leuten, die an einer Idee arbeiten, an die sie wirklich glauben."

Entwickler hätten die Macht zu bestimmen, was letztendlich produziert wird. Das könnte man bei dem Team, das am seinerzeit von LucasArts eingestellten Sam & Max: Freelance Police werkelte, anders sehen, so Schafer, andererseits hätten diese Leute dann letztendlich eine eigene Firma (Telltale Games) gegründet, um irgendwann später doch an neuen Spielen mit dem Duo arbeiten zu können.

"Der Markt und die Manager bestimmen nicht, welche Spiele gemacht werden - sie bestimmen nur, welche Spiele schnell und einfach gemacht werden. Sie haben Einfluss darauf, was gemacht werden kann, ohne dass man darum kämpfen muss. Aber wenn es da draußen kreative Leute gibt, die willens sind, für die Ideen zu kämpfen, die ihnen am Herzen liegen, dann gibt es nichts, was der Markt oder sonst irgend jemand machen kann, um sie aufzuhalten."





Kommentare

KnuP schrieb am
Passt schon....
Es wird ja immer viel auf die Publisher geschimpft wenn mal wieder nur Massenware vom Fliessband veröffentlicht wird oder gewisse Serien zu Tode geritten werden...aber bei vielen Spielen hab ich auch das Gefühl das den Entwicklern einfach nix anderes eingefallen ist.
Ich glaub jedenfalls nicht das die grossen Publisher extra Leute haben die kreative Ideen,Inovationen und neue Wege konsequent zusammenstreichen um Spiele massenmarkttauglich zu machen.
Um Spiele abseits vom "Durchschnitt" zu entwickeln braucht man eben auch die kreativen Köpfe die solche Ideen entwicklen und umsetzen und die wachsen nun mal nicht auf Bäumen...
Das,wenn so ein Team mal mit "verrückten Ideen" auftaucht sich die (grossen) Publisher meistens eher konservativ verhalten und nicht grad mit Geld um sich schmeissen ist dann aber auch wieder so eine Sache...
crewmate schrieb am
Sir Richfield hat geschrieben:Er meint in der Tat so Leute wie den Macher von Braid, die zur Verwirklichung ihrer Träume die Zähne zusammen beißen und ihr eigenes Geld investieren, nicht in der Hoffnung Geld zu verdienen, sondern weil sie das Spiel fertig sehen wollen.
Die Herausforderung ist nur, dass so Leute echt selten sind und von den Spielern noch weniger bemerkt werden.
Und ob die glücklicher sind als die Lohnsklaven bei EA sei auch dahingestellt.
Ich bin froh, dass es so Leute gibt und dass der PC ein großer Teil dieser Indie Szene ist. (Ich weiß, ich weiß - XBLA und Wiiware gibt es auch. Ich weiß allerdings nicht, was man dafür tun muss, um dafür was machen zu können/dürfen. Auf dem PC legste einfach los.)
Selbst bei den "Sklaven" gibt es positive Entwicklungen:
bluetougue (deBlob), RAINBOW (Deadly Creatures) und High Voltage Software (The Conduit, Animals de la Muerte)
haben vorher Spongebob und Filmversoftungen (Cars) sowie Shovelware entwicklet.
Und jetzt plötzlich bekommen die Jungs Kohle von THQ bzw Sega in die Hand gedrückt und stellen ihren eigenen Scheiß auf die Beine.
Und im Fall von deBlob und Deadly Creatures ist das Ergebnis SEEEEHR positiv ausgefallen, oh ja. :^^:
Sir Richfield schrieb am
Er meint in der Tat so Leute wie den Macher von Braid, die zur Verwirklichung ihrer Träume die Zähne zusammen beißen und ihr eigenes Geld investieren, nicht in der Hoffnung Geld zu verdienen, sondern weil sie das Spiel fertig sehen wollen.
Die Herausforderung ist nur, dass so Leute echt selten sind und von den Spielern noch weniger bemerkt werden.
Und ob die glücklicher sind als die Lohnsklaven bei EA sei auch dahingestellt.
Ich bin froh, dass es so Leute gibt und dass der PC ein großer Teil dieser Indie Szene ist. (Ich weiß, ich weiß - XBLA und Wiiware gibt es auch. Ich weiß allerdings nicht, was man dafür tun muss, um dafür was machen zu können/dürfen. Auf dem PC legste einfach los.)
crewmate schrieb am
Hunk hat geschrieben:
And that?s why, unless it?s your money on the line, game sales don?t need to keep you up at night. The market and game executives do not dictate what games get made--They just dictate what gets made easily.
Wenn es doch wirklich so einfach wäre.
Wie viele gute, innovative Produktionen mussten wegen Geldmangel eingestellt werden.
Ansonsten habe ich mich nie für irgendwelche Verkaufszahlen interessiert.
Es sei denn es dient meiner Belustigung, wie im Moment im PC-Sektor. :)
Diese Leute haben es dann nicht hart genug versucht.
Ich meine wie haben es Grasshopper Manufacture (NoMoreheroes), 2D Boy (World of Goo), Daedalic (Edna bricht aus), Clover/Platinium (Okami, Madworld) RedSpotGames (Last Hope, Wind & Water) oder Frictional Games (Penumbra) geschafft?
Diese Studios haben nie große Verkaufshits rausgebracht, (weil die meisten Gamer zu blinde Grafikfotzen sind) und trotzdem können sie existieren. Es geht weder ausschließlich ums Geld, noch um Kunst. Nicht Schwarz-Weiß.
Es gibt da draußen mehrerer solcher Indi-Wunder, die auch nicht unbedingt den Namen haben, den sich Schafer bei LucasArtz gemacht hat.
Hunk schrieb am
And that?s why, unless it?s your money on the line, game sales don?t need to keep you up at night. The market and game executives do not dictate what games get made--They just dictate what gets made easily.
Wenn es doch wirklich so einfach wäre.
Wie viele gute, innovative Produktionen mussten wegen Geldmangel eingestellt werden.
Ansonsten habe ich mich nie für irgendwelche Verkaufszahlen interessiert.
Es sei denn es dient meiner Belustigung, wie im Moment im PC-Sektor. :)
schrieb am
Brütal Legend
ab 7,96€ bei