von Marcel Kleffmann,

Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle - Alterskennzeichen für Online-Spiele und alle anderen Arten von Apps (IARC)

Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (Unternehmen) von
Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (Unternehmen) von
Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) hat bekanntgegeben, dass sie als Mitgründerin der 'International Age Rating Coalition' (IARC) - gemeinsam mit anderen Institutionen auf der Welt - nun auch Alterskennzeichen für Online-Spiele und alle anderen Arten von Apps vergeben wird.

"IARC ist eine bislang nie dagewesene internationale Kooperation, die erstmals regional eigenständige Jugendschutzbewertungen innerhalb eines einheitlichen globalen Systems für Millionen von Apps ermöglicht", heißt es von der USK. Als erste Plattformen haben sich Google Play Store und der Firefox Marketplace dem System angeschlossen. Weitere Partner wie Microsoft Xbox Live Store, Nintendo eShop und PlayStation Store werden zu einem späteren Zeitpunkt erwartet. In Deutschland ergänzt das IARC-System das bestehende System der USK zur Einstufung von Computer- und Videospielen für den stationären Handel auf Grundlage des Jugendschutzgesetzes.



Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, begrüßt die Initiative: "Mit IARC berücksichtigt ein internationales System zur Alterseinstufung von Apps auch deutsche Standards: Die Mitwirkung der USK ermöglicht es, dass der Jugendschutz bei Spielen auf DVDs und in den App-Stores nach vergleichbaren Prinzipien funktioniert. Eltern haben so die Chance, auch auf den Smartphones und Tablets für ihre Kinder Spiele und Apps anhand der bekannten Altersstufen auszuwählen."

Das IARC-System umfasst die Alterskennzeichen der USK (Deutschland), PEGI (Europa), ESRB (Nordamerika), Classification Board (Australia) und ClassInd (Brasilien). Die länderspezifischen kulturellen Normen und lokalen Kriterien werden dabei berücksichtigt.

"Wir sind stolz, als eines der Gründungsmitglieder IARC wesentlich mitentwickelt zu haben", so Felix Falk, Geschäftsführer der USK und stellvertretender IARC-Vorsitzender. "Der Markt für Online-Spiele und Apps wächst explosionsartig und erst mit IARC wird nun ermöglicht, dass Jugendschutz trotz der vielen regionalen Unterschiede auch auf globaler Ebene in diesem Markt funktioniert. Google und Mozilla haben die Vorteile des IARC-Systems erkannt und wir freuen uns, dass sie Teil dieser wegweisenden Initiative sind."

Eltern können für ihre Kinder die Altersbeschränkungen für Apps auf Grundlage der neuen Alterskennzeichen einstellen, sobald die Alterskennzeichen in den kommenden Wochen auch im Google Play Store für Nutzer verfügbar sind.

"Mit der Gründung der International Age Rating Coalition (IARC) im Jahr 2013 gelang es erstmals, eine offizielle Zusammenarbeit von zuständigen Stellen weltweit zu etablieren, in der sich diese auf ein gemeinsames Klassifizierungsverfahren einigten. Entwickler können das IARC-System kostenlos auf dafür lizenzierten Vertriebsplattformen nutzen. Nachdem sie den einheitlichen Fragebogen ausgefüllt haben, erhalten sie unmittelbar nach dem Abschluss Alterskennzeichen sowie Inhaltsdeskriptoren für die verschiedenen Territorien auf der Welt. Diese zertifizierten IARC-Einstufungen werden von der Plattform für die jeweilige Region ausgespielt. IARC und die teilnehmenden Institutionen sind für die Kontrolle der Alterseinstufungen zuständig. In Deutschland überwacht die USK die Richtigkeit ihrer Kennzeichen und kann bei Bedarf unmittelbare Korrekturen vornehmen. Das erklärte Ziel von IARC ist es, Nutzern digitaler Inhalte im Allgemeinen aber vor allem auch Eltern die Information über die bewährten und glaubwürdigen Einstufungen zu bieten - unabhängig von dem genutzten Gerät."
Quelle: USK

Kommentare

greenelve schrieb am
Entwickler können das IARC-System kostenlos auf dafür lizenzierten Vertriebsplattformen nutzen. Nachdem sie den einheitlichen Fragebogen ausgefüllt haben, erhalten sie unmittelbar nach dem Abschluss Alterskennzeichen sowie Inhaltsdeskriptoren für die verschiedenen Territorien auf der Welt.
Klingt nach einer guten Vereinfachung. Anstatt auf das Testergebnis zu warten, um eine Einstufung zu erhalten, wird selbstständig ein Formular ausgefüllt. Und es wird direkt weltweit übertragen, so dass auf jedem Kontinent der Nutzer grob einschätzen kann, welche Art von Inhalt das Spiel, die App bietet.
Zum Beispiel wie viel Blut und Körperteile fließen. >.>
Find ich erstmal gut. Nicht perfekt aber hilfreich. Weniger bürokratische Hürden für einen weltweiten Release und wenn z.b. ein Horrorspiel mit ab16, oder je nach Region vergleichbar, angegeben wird, weiß man, der Horror wird sich in Grenzen halten.
Klingt aber auch als wäre es bei weitem nicht so bindend, da erstmal jeder Entwickler eintragen kann, was er will. Wobei ich schätze mal, falsche Angaben können zu Strafen führen. Ansonsten lässt es sich zu leicht ausnutzen und mit einer fadenscheinigen Erklärung von wegen falsches Kreuz gemacht rausreden.
@ Bambi0815
Das ist wiederum der große Nachteil mit einem Fragenkatalog. Es gibt nicht wie bei der USK Menschen, die es bewerten, es ist einfach nur "Ja" "Nein". Da kann eine solch simple Änderung eine solch starke Auswirkung haben. Einfach weil "Ja" "Nein" es so sagt.
Eine Satire mit Brutalität setzt beim Konsumenten auch eine Reife voraus, damit er die Satire versteht. Sonst bleibt nur die Gewalt hängen. Muss bei dir nicht zutreffen, wollt es nur gesagt haben.
Daher wohl auch die Abfrage, ob Gewalt negative Konsequenzen nach sich ziehen, damit der Spieler die Ethik auch in jüngeren Jahren versteht. So ein Fragebogen muss vieles einbeziehen, und kann doch nur oberflächlich agieren.
Bambi0815 schrieb am
Ich musste schon alle meine Apps mit dem System neu verifizieren bei Google.
Ist ja eine Selbsteinstuffung.
Zwei Spiele haben eine 18ener Einstuffung bekommen. Und eins davon hat nichtmal Blut drin. Naja wird schon seine Richtigkeit haben.... Habe alles Sachgemäß ausgefüllt. Ist ein Fragenkatalog.
Das was ausschlaggebend ist, ist
ob man Tier oder Mensch im Spiel gewalt antut.
Dann die Frage ob man Konsequenzen darauf bekommt als Spieler wenn man dem Mensch oder Tier was antut.
Ist es Mensch geht es schonmal in die 18er Richtung. Ist es Tier fällt es minimal ins Gewicht.
Aber sobald ein Mensch und im Spiel keine Konsequenzen (wohl negative Konsequzenzen) in der Gamemachnik verankert sind wenn man dem was antut ... dann 18er Einstuffung.
Das hat ein Spiel von mir. Ist aber eher satierisch und wenig Brutal. Ich denke mein Spiel rutscht da durch ein Raster weil 18 ist schon krass für das Spiel was ich da habe.
Würde ich den einen Menschen aus dem Spiel entfernen, so würde das Spiel auf 3 Jahre eingestuft, komischerweise.
Captain Obvious schrieb am
"Selbsteinschätzung" bei der PEGi ist der Teufel für die guten deutschen Jugendschutzstandards
"Selbsteinschätzung" bei der IARC ist total knorke und "Die Mitwirkung der USK ermöglicht es, dass der Jugendschutz bei Spielen auf DVDs und in den App-Stores nach vergleichbaren Prinzipien funktioniert."
Hypocrite much?
Naja, vielleicht sind ihnen ja die Tester ausgegangen, die sich als "ehrenamtliche" mit nem feuchten Händedruck abspeisen lassen.
schrieb am