von Jens Bischoff,

Game Developers Conference 2016: Vortragsreihe über narrative Innovation

Game Developers Conference 2016 (Messen) von UBM Tech
Game Developers Conference 2016 (Messen) von UBM Tech - Bildquelle: UBM Tech
Auf der GDC gab es gestern eine Vortragsreihe mit dem Titel "The Narrative Innovation Showcase" (via Polygon), in deren Rahmen verschiedene Konzepte zur Verbindung von Erzählung und Spielerinteraktion vorgestellt wurden. Dabei sei mehrheitlich versucht worden, sich vom Modell verzweigender Dialoge, die sich nach Spielerentscheidungen richten, zu entfernen.

Samantha Gorman von Tender Claws, die 2015 mit Pry einen der sechs IGF-Finalisten in der Kategorie "Excellence in Narrative" stellten, bemängelt z.B. die vorgegebene, oft nicht zufriedenstellende Gewichtung dieser Verzweigungen und bevorzugt stattdessen einen vom Autor vorgegebenen Erzählbogen mit einem flexiblen Spielraum, den der Spieler erforschen könne.

Aaron Reed von Down to the Wire, die mit Ice-Bound letztes Jahr ebenfalls zu den IGF-Finalisten in "Excellence in Narrative" zählten, kritisierte vor allem die Statik sich labyrinthartig verzweigender Storygeflechte, in denen man nie etwas tun könne, das den Autor überrasche, da bereits alles fest vorgegeben sei. In Ice-Bound gäbe es daher vom Spieler editierbare Elemente, mit denen man seine eigene Geschichte wie einen Klumpen Ton formen könne.

Katie Chironis von den Golden Glitch Studios setzt in dem auf Shakespeares Hamlet basierenden Elsinore hingegen auf das Anbieten unerwarteter Optionen wie z. B. das vorzeitige Nennen von Übeltätern gegenüber Schlüsselcharakteren. Trotzdem werde man nicht in der Lage sein, Figuren vor ihren tragischen Schicksalen zu bewahren. Viel mehr wolle man, dass der Spieler verstehe, dass es nicht ums Gewinnen gehe, sondern darum, die Charaktere zu ergründen.

Nina Freeman von Star Maid Games, die dieses Jahr mit Cibele für den Nuovo Award des Independent Games Festivals nominiert sind, will dem Spieler hingegen möglichst wenige Informationen an die Hand geben und ihn die Lücken selbst füllen lassen. In Cibele gescheh dies z.B. durch das Entdecken von E-Mails, Videos, Fotos und Notizen auf dem Computer. Auch anderen empfielt sie, mit ungewöhnlichen Erzählformen zu experimentieren und Dinge einfach mal wegzulassen.


Quelle: Polygon

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