von Julian Dasgupta,

EA: Übernimmt BioWare/Pandemic

Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts
Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
Ein überaus spektakulärer Coup: Electronic Arts lässt verlauten, dass man VG Holdings, die Muttergesellschaft der beiden bis dato unabhängigen Entwicklerhäuser BioWare (Baldur's Gate, Mass Effect) und Pandemic (Mercenaries-Serie, Destroy All Humans!), übernimmt. Für den Kaufpreis von insgesamt über 800 Mio. Dollar erweitert man so die interne Studiofamilie beträchtlich. Die bisherigen Geschäftsführer der beiden Firmen, Andrew Goldmann, Josh Resnick, Greg Borrus (Pandemic) und Greg Zeschuk sowie Ray Muzyka (BioWare), werden künftig das EA Games-Label verstärken.

Die Übernahme ist mit Sicherheit kein Zufall - John Riccitiello war einer der Gründer von und Managing Director der Investorengruppe Elevation Partners, die Anteile an beiden Studios hielt und sich auch für deren Fusion verantwortlich zeichnete. Nach seinem Wechsel zurück zum Publisher dürfte der jetzige Geschäftsführer des Unternehmens begonnen haben, den Deal einzufädeln.

Naturgemäß wechseln damit alle Marken, die bisher Pandemic und BioWare gehörten - darunter Titel wie Mercenaries, Saboteur, das kommende RPG Dragon Age sowie das von BioWare Austin produzierte MMORPG -, in den Besitz von Electronic Arts. Mass Effect wird zwar von Microsoft vertrieben, die Rechte an der Marke hat allerdings BioWare - und damit nun auch der neue Mutterkonzern. 

In der anschließend erfolgten Telefonkonferenz teilte EA-Finanzchef Warren Jenson mit, dass man beide Studios schon seit mehreren Jahren im Auge gehabt hätte. BioWare und Pandemic sollen innerhalb der nächsten sechs Jahre insgesamt zehn Titel an den Markt bringen, hieß es weiter. In den kommenden beiden Geschäftsjahren erhofft man sich einen zusätzlichen Umsatz von 300 Mio. Dollar durch Spiele der beiden Teams.

Besonders die Kanadier dürften bei EA eine große Lücke füllen - eine etablierte Rollenspielmarke fehlt nämlich im Portfolio des Unternehmens seit dem Niedergang Origins (Ultima). EAs eigene Gehversuche im MMO-Bereich erwiesen sich ebenfalls als wenig erfolgreich, Projekte wie ein Sequel zu Ultima Online wurden noch vor Release eingestellt.

Für Elevation Partners hat sich die Unternehmung somit ausgezahlt - als die Gruppe beide Entwickler vor drei Jahren unter dem Mantel der VG Holding Corp. zusammenführte, gab man ein ein Investitionsvolumen von 300 Mio. Dollar an.
Quelle: Pressemitteilung

Kommentare

dont_panic schrieb am
Japp, abwarten was daraus wird. Denn wie gesagt, wenn es nicht läuft wie gewollt, dann können die federführende Kräfte hinter BioWare ohne Weiteres ein neues Studio aufmachen. Oder BioWare wird zurückgekauft. Wenn man sich Bungie anschaut, ist dies nie ausgeschlossen. Ausserdem: die Leute, die Skepsis haben, dass EA die Qualität der Bioware-Titel ruiniert, weil sie auf einen Releastermin pochen, obwohl das Spiel noch nicht fertig ist, können mit den jüngsten News um das EA-Spiel "Army of Two" zumindest ein bisschen beruhigt werden:
Laut Alan Tascan (EA Montreal) sollen Frank Gibeau (EA Games) und John Riccitiello (EA CEO) den Vorschlag bzgl. der Verschiebung recht schnell abgenickt haben. Army of Two ist schließlich auch der Versuch des Publishers, mal wieder eine neue Marke aufzubauen - dementsprechend rund soll das Produkt auch sein. Das Projekt sei sehr ambitioniert gewesen, nie habe es den Zwang gegeben, zu einem bestimmten Termin unbedingt fertig sein zu müssen.
Oder das ist Marketing im Zuge der breiten Skepsis durch den Bioware-Deal. :-) Aber das halte ich eher für unwahrscheinlich.
Max Headroom schrieb am
Smer-Gol hat geschrieben:Das meine Lieblingsschmiede Bioware von EA aufgekauft wird finde ich die schlechteste Meldung seit langem. Das hat nicht nur mit Sympatien zu tun.
Es gibt Spieleteams, die gänzlich mit einem geliebten Projekt aufhören (müssen), ganz ohne Aufkaufen. Denke mal über das Hickhack bei Okami nach. Die Glover Studios hatten ebenfalls nichts zu lachen, ganz ohne Electronic Arts.
Einmal ist dieser Aufkaufwahnsinn allgemein schlecht. Nicht kaufen, selber machen sollte das Motto sein. Das trifft nicht nur auf die Spielebranche zu.
Wenn Du, als Hersteller von Computermäusen, in der Klopapierproduktion einsteigen möchtest, weil besonders blümiges Papier in nächster Zeit wohl gut ankommen wird, wirst Du dir das Wissen wohl auch "aneignen". Und wenn jemand eben käuflich ist, dann gibst Du für diesen produktiven Mitarbeiter gerne das Geld aus, dann kannst Du auch in das Klopapiergeschäft mitmischen. Wo ist das Problem ? Ist eine ganz normale Tätigkeit auf der Welt. Rate mal, wieviele Menschen überhaupt von einer Firma zur anderen "wechseln", wenn sie erstmal vom Headhunter mit einer gewissen Summe geködert werden ? Gar nicht mal so wenige, glaube mir ;)
Trotzdem, alles schwarz sehen braucht man jetzt nicht gleich. EA´s Geld könnte auch zu höhenflügen in den Spielen führen was hoffentlich der Hauptgedanke bei Bioware war.
Wenn sie schlau waren, dann haben sie den Kauf mit Bedingungen geknüpft. Sie verpflichten sich zwar für bestimmte Aufgaben (<x> Spiele abliefern, Support, ...), aber den Inhalt der Spiele wollen sie zu <x> Prozent selbst bestimmen, oder sie klammern sich aus bestimmten Spielesparten aus. BioWare wird z.Bsp. EA im RPG-Sektor aufwerten, dafür wollen sie nichts mit der Sport Sparte zu tun haben. Oder Criterion z.Bsp. die die Burnout-Fahne hochhalten. Black war ein Volltreffer, aber ihr nächstes "fremdes" Projekt wird laut Aussage *kein* Black-Nachfolger. EA gibt denen anscheinend zuviel Freiheit (und Geld!) ;)
Was ist wenn es EA mal nicht so gut...
Smer-Gol schrieb am
Das meine Lieblingsschmiede Bioware von EA aufgekauft wird finde ich die schlechteste Meldung seit langem. Das hat nicht nur mit Sympatien zu tun.
Einmal ist dieser Aufkaufwahnsinn allgemein schlecht. Nicht kaufen, selber machen sollte das Motto sein. Das trifft nicht nur auf die Spielebranche zu.
Trotzdem, alles schwarz sehen braucht man jetzt nicht gleich. EA´s Geld könnte auch zu höhenflügen in den Spielen führen was hoffentlich der Hauptgedanke bei Bioware war.
Dennoch ist es immer ein Risiko von einem großen Abhängig zu sein. Was ist wenn es EA mal nicht so gut geht? Wenn die Einnahmen nicht im gewohnten Stil eingehen. Dann kann man sich darauf verlassen das Diktate was den Spielinhalt angehen anstehen. Für alle spielbar , massentauglich und am besten auch aufs Handy. Wenn EA fast die ganze Branche beherrscht, wird es auch der ganzen Branche schlecht gehen falls EA minus macht.
Ich sehe das eher skeptisch
johndoe137077 schrieb am
Du hast einfach mal keine Ahnung, so siehts aus. Mach es erstmal besser, dann darfste dich auch beschweren. Manche Kinder scheinen zu wenig an der Luft zu sein....
mc 36 schrieb am
man sollte diesen laden komplett verbieten die machen doch nur spiele die auf den sondermüll gehören z.B jedes jahr nen gleiches fifa oder alle 2 wochen nen neues sims bioware und pandemic können einem leid tun
EA macht einfach nur scheiss geld diese firma gehört verboten
schrieb am