von Jens Bischoff,

Super Mario 64: Online-Mod mit 24-Spieler-Modus; Nintendo interveniert

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Allgemein (Sonstiges) von 4Players - Bildquelle: Kotaku
Aktualisierung vom 22. September 2017, 09:22 Uhr:

Nintendo scheint von der nicht genehmigten Modifikation seines Jump'n'Run-Oldies weniger begeistert gewesen zu sein und soll laut My Nintendo News auf sein Urheberrecht gepocht und eine Entfernung der entsprechenden Videos sowie die Patreon-Sperrung des Erstellers erwirkt haben, wie dieser auf Twitter bestätigte:




Ursprüngliche Meldung vom 11. September 2017, 12:57 Uhr:

Als Super Mario 64 Mitte der 1990er seine Premiere auf dem Nintendo 64 feierte, war es ein reiner Einzelspieler-Titel. Inzwischen können sich dank Super Mario 64 Online aber bis 24 Spieler gleichzeitig in den legendären N64-Welten tummeln, wie Kotaku berichtet. Möglich mache das ein Romhack von Kaze Emanuar, Melonspeedruns und Marshivolt.

In der kostenlos bereitgestellten Modifikation des 3D-Jump'n'Runs können sich Spieler mit diversen Nintendo-Charakteren online zusammenschließen und sowohl klassische Spiele-Sessions einlegen als auch Speed-Run-Wettbewerbe oder riesige Battle-Royale-Schlachten veranstalten. Mehr dazu auf dieser Website sowie im folgenden Video:

Quelle: Kotaku / My Nintendo News / Twitter

Kommentare

Chibiterasu schrieb am
Mir geht die Aufregung über solche Dinge einfach auch schon auf die Nerven.
Nintendo hat das Recht so zu agieren, ob es jetzt "cool" oder "uncool" ist, ist unerheblich.
Irgendwie meint jeder Modder, dass er da einfach mal ein Anrecht drauf hat und startet dann mit der Sache los ohne um Erlaubnis gefragt zu haben.
Und dann wird geheult, wenn es nicht toleriert wird.
Also entweder erst heimlich arbeiten und dann veröffentlichen, wenn es fertig ist (dann ist es für immer im Netz) oder aber, wenn man Publicity will, sich nicht wundern, wenn Nintendo einen Riegel vorschiebt. Gerade wenn um finanzielle Unterstützung gebeten wurde.
CritsJumper schrieb am
Bachstail hat geschrieben: ?22.09.2017 16:30 Der wichtige Unterschied könnte die Tatsache sein, dass Valve Black Mesa ausdrücklich erlaubt und den Entwicklern sogar gestattet hat, das Produkt kommerziell zu verkaufen, Nintendo erlaubt das schlicht nicht, weder das Verkaufen noch das allgemeine Anbieten von Fan-Projekten an sich.
Nun ja, der Punkt mit Black Mesa ist wirklich interessant. Ich denke Valve hat da in der Tat einfach eine Lizenz für LAU raus gehauen. Mit der Zeit wird das Spiel natürlich verkauft (für 20 Euro) auch über Steam, es hatte eine hohe Qualität und Valve sah wohl nicht das sie sich dadurch bedroht fühlen.
Bin mir gerade nicht sicher ob es aktuell noch Black Mesa für 0 Euro gibt, ich meine auch man brauchte dafür halt die Entwicklungsumgebung der Source Engine um es damals zu nutzen oder zu Spielen. Ah Wikipedia sagt das man halt das SDK der Source Engine damals noch Kostenlos bekam, die aber jetzt auch so nicht mehr angeboten wird. Ohne die Engine läuft das Spiel nicht und daher muss man es wohl jetzt käuflich bei Steam erwerben.
Das Problem dieser Modder ist aber das sie ihre Finanzierung oder das gesteigerte Marketing/Interesse über Socialmedia oder Videomedia Plattformen steuern, diese halt ausschließlich dem Kommerziellen Interesse dienen wodurch es halt sofort kommerzielle Produkte werden.
@D_Radical
Das ist halt der Punkt, auch wenn das gerade hip ist diese Internetplattformen zu nutzen statt eigene Webseiten. Dadurch das dort ihre Veröffentlichung stattfindet ist das halt quasi als würde man Radio, Fernsehn oder über eine Zeitung auf das Produkt aufmerksam machen. Demnach doch, ab dem Punkt ist das halt genau das selbe wie "T-Shirts verkaufen". Sonst würden sie das Produkt nur im Bekanntenkreis unter der Hand vertreiben.
NotSo_Sunny schrieb am
Sein Patreon ist zwar down, aber auf dem YouTube-Chanel von Kaze Emanuar findet man noch das entsprechende Ankündigungs-Video in dem er die einzelnen Reward-Tiers erläutert:
https://www.youtube.com/watch?v=xvIUFSy8v_o
Das war natürlich dämlich/ nicht durchdacht und Nintendo hatte hier definitiv das Recht dagegen vorzugehen.
Dennoch ... weil viele sich hier so darüber echauffieren, dass er mit dem Werk anderer Geld verdienen wollte, sollte man eines auch nochmal festhalten:
Der Junge wollte keine SupaMariu T-Shirts in thailändischen Hinterhöfen verkaufen. Er ist ein nerdiger Fanboy, der das Mario-Modden zu einem noch größeren Teil seines Lebens machen wollte. Auch wenn das sein Vorgehen nur bedingt entschuldigt, zeigt es in jedem Fall eine Menge Hingabe.
In Anbetracht des Talents das er außerdem demonstriert hat, sollte Nintendo vielleicht überlegen, ob sie ihm nach dem Waterboarding nicht noch ein Stipendium oder wenigstens ein Online-Japanisch-Kurs spendieren und sehen was passiert.
johndoe1904612 schrieb am
Was für ein Drama weil irgendein Otto nicht Mario 64 benutzen kann, statt was eigenes auf die Beine zu stellen.
monotony schrieb am
Pommern hat geschrieben: ?24.09.2017 13:19 Wird das jetzt eine Neiddebatte? Du darfst natürlich gerne schöpferisch tätig werden und es der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Nur zu.
Der Chris hat geschrieben: ?24.09.2017 13:17 Ich habe vermutlich noch nicht so viel geschaffen was die entsprechende Schöpfungshöhe aufweist um da urheberrechtlich relevant zu sein. Ich weiß ja nicht ob du das von dir behaupten kannst...kannst du? Also ich versuche halt nur es mir vorzustellen und ich glaube ich wäre wenig amüsiert, wenn irgendein Geier ankäme und glaubt es sich einfach aneignen zu können und damit umzugehen als wär es sein eigenes Werk.
ich persönlich hätte noch nicht einmal ein problem damit, wenn mein werk 10 jahre alt wäre. nein, das ist keine neiddebatte, zumindest nicht von meiner seite. wie ich an euren reaktionen bemerke, seid ihr es, denen neid und furcht durch die synapsen schießen, sobald jemand mit eurem werke geld verdienen könnte. darum geht es euch. ihr könntet ja irgendwann derjenige sein, der vom angeblichen parasiten betroffen ist. stellt euch doch mal die frage, warum das geschaffene werk soviel höher bewertet wird, als die arbeit der putzfrau, des tischlers, fließbandarbeiters oder der schneiderin. wenn es um geld geht, ist es eine debatte um gerechtigkeit, wertschätzung, profit und gier.
nein, mir geht es um kreative freiräume, die möglichkeit, auf basis des bereits geschaffenen neues zu kreieren. remixe, collagen und modifikationen, z.B. einen multiplayermodus in einem 20-jahre alten nintendo-spiel erstellen zu können. alles basiert irgendwie und irgendwann auf irgendwas vorherigem. selbst mario. die patent-, urheber- und verwertungsrechte in ihrer jetzigen, drakonischen form schränken kreativschaffende ein, nehmen uns als gesellschaft viele möglichkeiten voranzuschreiten, fortschritt zu erzeugen. "this is why we can't have nice things", würde der amerikaner sagen.
ich bin selber immer mal wieder kreativschaffend, habe unter anderem grafiken,...
schrieb am