von Jan Wöbbeking,

gc-Eindruck: Scribblenauts



Warner sorgt für rauchende Köpfe auf der gamescom: Am Stand dürfen ideenreiche Zocker ihre Hirngespinste in die Realität umsetzen. Im DS-Rätselspiel Scribblenauts erscheint beinah jedes Wort, das man in die Bildschirmtastatur tippt, im Level. Einfach das Wort »Leiter« eingeben und schon kann das Hilfsmittel mit dem Stylus an die richtige Stelle gesetzt werden, damit Protagonist Maxwell ans Ziel klettern kann. Eine »Tarnkappe« macht ihn unsichtbar, ein »schwarzes Loch« saugt beinah das komplette Level ein und ein »DJ« schnappt sich als Musikliebhaber sofort die kurz zuvor gezeichnete »Stereoanlage«.

Es gibt sogar einen Fingerhut im Spiel. Man kann ihn sich zwar nur auf den Finger stecken und nichts anderes damit anstellen,aber er ist vorhanden. Leider haben es die Entwickler mit der deutschen Übersetzung der Wörter etwas zu genau genommen: Der auch bei uns geläufige Begriff »Jetpack« wird z.B. nicht erkannt, »Raketenrucksack« aber schon. Auch an die etwas hakelige Touchscreen-Steuerung musste ich mich in den ersten Minuten wieder gewöhnen. Kurz danach schlug aber der enorme Suchtfaktor zu.

In der Wildnis-Welt habe ich zunächst einmal eine einfache Aufgabe erledigt, indem ich sechs arme Enten um die Ecke gebracht habe. Das Wort »Katana« kannte das Program nicht, doch als ich »Schwert« eintippte, konnte ich meinem grinsenden Protagonisten die Waffe in die Hand stecken. Ein Wasservogel wurde mit dem Schwert zum Entenbraten verarbeitet, die anderen mit Schrotflinte und Holzhammer. Arme Viecher - aber ich wurde schließlich dazu genötigt. Im nächsten Level gab mir das Spiel weniger klare Hinweise: »Bring die Sache zum Laufen, bevor die Eltern wiederkehren.« Nachdem der Text verschwunden war, liefen zwei große Saurier aus dem Bild, ein weiteres Exemplar und ein Dino-Ei blieben bei mir.

Ich zauberte einen Drachen herbei, um auszuloten, ob ich den Saurier aus dem Weg schaffen sollte. Das Fabelwesen siegte gegen die Urzeitechse, aber das Level war gescheitert. »Okay«, dachte ich mir »also muss ich wohl das Ei ausbrüten«. Ich zauberte eine Hitzequelle herbei, welche das Ei ausbrütete und schon krabbelten zwei Baby-Saurier aus der geöffneten Eierschale. Als letztes musste ich nur noch den Stern einsammeln. Wem die 200 Levels nicht reichen, darf eigene im einfach zu bedienenden Editor basteln und tauschen - online funktioniert letzteres leider nur mit Freundescodes.

Scribblenauts macht hochgradig süchtig - man kann minuten- oder vermutlich auch stundenlang herumprobieren, um an im Level versteckte Sterne zu gelangen oder die vage angedeutete Lösung zu finden. Einige der von mir eingegebenen Wörter hat die Datenbank leider nicht erkannt und auch an die etwas hakelige Touchscreensteuerung benötigt Eingewöhnung - doch die ungemein innovative Spielidee macht das mehr als wett. Ab dem 25. September dürfen deutsche DS-Besitzer losknobeln und im Editor eigene Levels entwerfen.

gc-Eindruck: sehr gut



Kommentare

Vladoks schrieb am
penible übersetzung is doch garkein thema wenn man davon weiß ^^
Samarius schrieb am
Lol, ich habe gerade gelesen, dass auch der Schweinebärmann (Manbearpig) aus South Park dabei ist! :mrgreen:
Falls die Übersetzung wirklich zu penibel ist, kann man das Spiel doch sicher auch auf englisch umstellen...
Roderick99 schrieb am
Das Wort »Katana« kannte das Program nicht, doch als ich »Schwert« eintippte, konnte ich meinem grinsenden Protagonisten die Waffe in die Hand stecken.
Das is ja wohl klar, nich jeder kennt sich genug in Japan aus um zu wissen was ein Katana is. "Schwert" ist für die meisten Deutschen wohl naheliegender. :roll:
Ich hab lieber zu viel eindeutschung als zu wenig, und Notfalls muss halt der Duden griffbereit liegen :wink:
Battle_Snake schrieb am
Schade dass das Spiel anscheinendso penibel übersetzt wurde, das könnte etwas Frust aufkommen lassen.
Ansonsten freue ich mich wie ein Schnitzel auf dieses Spiel und bin überglücklich dass es fast zeitgleich mit der englischen Fassung erscheint.
schrieb am