Prey
21.08.2011 14:16, Marcel Kleffmann

gc-Eindruck: Akrobatik und Action

Auf den ersten Blick hat Prey (ab 5,75€ bei GP_logo_black_rgb kaufen) 2 rein gar nichts mit dem Vorgänger zu tun, abgesehen davon, dass es ein Ego-Shooter in einem Sci-Fi-Universum ist und der Indianer Tommy auch irgendwie auftauchen soll. Dennoch zeigte der Shooter auf der gamescom-Präsentation seine Muskeln.

Open-World-Kopfgeldjäger

Diesmal steht mit Killian Samuels ein neuer Held im Mittelpunkt. Er befand sich an Bord eines Flugzeuges, das von Aliens entführt wurde und mittlerweile behauptet er sich als Kopfgeldjäger auf dem Planeten Exodus - die genauen Aspekte seiner Entwicklung sollen im Verlauf des Spiels enthüllt werden. Die Schauplätze in Prey 2 sind futuristische Städte, die vor allem in die Höhe gewachsen sind und die präsentierte Metropole machte trotz der vielfältigen Neon-Beleuchtung einen sehr düsteren Eindruck und erinnerte stark an Blade Runner. In dieser Stadt kann sich Killian frei bewegen. Richtig gelesen: Prey 2 ist eine Art Open-World-Kopfgeldjäger-Spiel mit reichlich Aliens, doch es soll ebenfalls lineare und eher klassische Abschnitte geben.

Während ihr durch die Areale der Stadt streift, werdet ihr Zeuge von allerlei zwielichtigen Aktionen. So wird nebenan beispielsweise ein (armes) Alien von zwei größeren Halunken verprügelt und ihr könnt helfen oder nicht - was evtl. mit einem Auftrag, einer Belohnung oder noch mehr Stress honoriert wird. Bei der Ermittlung von potenziellen Aufgaben kann Killian sein "Visier" verwenden, das die Gefahrenstufe der Gegner anzeigt (ähnlich wie eine Stealth-Sicht). Rot markierte Gegner sind gute und lukrative Ziele und gelb hervorgehobene Wesen sind zumindest irgendwie zwielichtig.

Wie in Grand Theft Auto könnt ihr richtig fies sein und arglos herumstehende Aliens einfach töten, indem ihr sie z.B. einen Abgrund runterschubst, aber je mehr solcher Taten ihr durchzieht, desto schneller werden Sicherheitsdronen und Sicherheitskräfte auf euer Tun aufmerksam - wie die Polizei in GTA. Die Reputation von Killian soll sich generell darauf auswirken, welche Angebote, Aufträge oder Gegenstände er erhalten kann.

Mirror's Edge mit Waffen

Neben Schießereien mit allerlei futuristischen Waffen, z.B. einer Anti-Schwerkraft-Kanone, die Gegner in einem bestimmten Bereich vom Boden abheben lässt und fiesen verdampfenden Energiewaffen, setzt das Spiel auf zahlreiche akrobatische Einlagen - ganz wie Mirror's Edge. Killian kann und muss klettern, springen, hangeln, sich festklammern, hochziehen etc. und das alles aus der Ego-Perspektive. Gerade Verfolgungsjagden durch die dicht besiedelte Sci-Fi-Metropole sind durch dieses Element enorm dynamisch und längst nicht auf bloße Feuergefechte beschränkt. Apropos Feuergefechte: Natürlich kann Killian beim Hangeln oder Klettern seine Waffe verwenden. Schnell in Deckung rutschen sowie losfeuern, kann er selbstverständlich auch - zudem kann man rasant von Deckung zu Deckung schlittern.

Wanted: Dra'Gar - Dead or Alive

Beispielmission: Im "Bounty Wire"-Menü - einer Art Jobbörse für Kopfgeldjäger - wird ein Auftrag ausgeschrieben, bei dem ein gewisser Dra'Gar ausfindig gemacht werden soll - lebendig oder tot. Das Problem: Niemand weiß, wo sich das Ziel in dem Schwarzmarkt-Meer aus Rotlicht-Schuppen, Kasinos und Waffenhändlern aufhält. Also sollte zunächst der Informant Krux besucht werden, der weiß wo sich das Ziel befindet. Seine Position wird mit einer Entfernungsmarkierung auf dem HUD markiert und schon ist Killian unterwegs. Da sich das Ziel weiter oben befindet, hangelt er sich an Rohren entlang, klettert Vorsprünge hoch, springt mutig über Abgründe und erschießt zwischendurch immer wieder Fieslinge.

Als Killian beim Informanten angekommen ist, möchte dieser schleimige Wurm die Information für 2000 Credits loswerden, was ein halbes Vermögen darstellt und erst das Erfüllen der ein oder anderen Nebenmission erfordern würde. Aber es gibt da eine Alternative: Mit Waffengewalt löst Killian den Leibwächter von Krux auf und schon ist er weitaus gesprächiger. Er verrät die Position von Dra'Gar, der sich in einer Bar umringt von Bodyguards befindet.

Die Jagd

Vor dem Aufenthaltsort von Dra'Gar verprügeln zwei Aliens gerade ein anderes Wesen. Das schaut sich Killian diesmal nicht mit an, erschießt den einen und nimmt den zweiten als Geisel. Mit diesem lebenden Schutzschild schleicht er in die Bar, doch den anderen Schergen ist die Geisel egal, kurzerhand wird der Kopf der Deckung weggeschossen und es entbrennt ein turbulenter Schusswechsel. Dra'Gar flieht im Eiltempo und Killian muss hinterher. Blöd nur, dass der Fliehende einen Mini-Teleporter dabei hat, mit dem er sich über kurze Strecken teleportieren kann. Zudem wirft er beim Laufen immer wieder kleine Minen weg und normale Gegner tauchen ebenfalls überall auf - es wird verfolgt, geklettert, geschossen, ausgewichen, gezielt, gerutscht, gesprungen und das fast alles im Bulletstorm-Tempo.

Drei Häuserblöcke später schafft es Killian dann Dra'Gar mit einer Energiefessel zum Stehen zu bringen und schon fleht er um Gnade. Wenn er frei gelassen wird, verspricht er 1200 Credits. Oder man könnte ihn mit Waffengewalt ein bisschen gesprächiger machen, um weitere Informationen zu erhalten oder ihn dabei umbringen. Doch diesmal wird er per Knopfdruck zum Auftraggeber übermittelt und Killian erhält die Belohnung. Für das Geld kann sich der Kopfgeldjäger neue Ausrüstung sowie Upgrades kaufen.

Auch wenn sich das Szenario von Prey 2 im Vergleich zum Vorgänger verändert hat, machten die gezeigten und sehr agil wirkenden Gefechte einen sehr guten Eindruck. Die Sci-Fi-Welt steht dem in Nichts nach, obgleich das Szenario hoffentlich noch mehr Abwechslung bei der Optik und vor allem beim Missionsdesign mit sich bringt. Ich würde mir eine Mischung aus Open-World-Elementen und linearen Passagen wünschen.

gc-Eindruck: sehr gut

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