BattleForge
20.08.2008 14:05, Jörg Luibl

GC-Eindruck: Online-Trading-Strategie

Wir konnten zwar noch nicht ausführlich genug für eine Vorschau spielen, aber dafür wurde uns BattleForge (ab 15,90€ bei kaufen) zum ersten Mal auf der GC präsentiert. Chefdesigner Volker Wertich erklärte uns die wesentlichen Merkmale des Echtzeit-Strategiespiels, das sich auf das Sammelkarten-Prinzip und kooperative Online-Schlachten mit bis zu zwölf Leuten konzentriert.

Im Gegensatz zu klassischen Genrevertretern verzichtet man sowohl auf Basenbau als auch einen Technologiebaum, sowohl auf die Wahl eines Volkes als auch eine lineare Kampagne, die sich um einen Helden dreht. Stattdessen kann sich der Spieler vollkommen frei und direkt in die Schlachten begeben, in dem er seine Armeeleiste vor dem Spiel mit bis zu 20 Karten der vier Fraktionen Feuer, Natur, Frost und Schatten füllt und diese dann auf den Schlachtfeldern einsetzt. So kann man sich von Beginn an ganz unterschiedliche Truppenpakete bauen - von aggressiv über ausgeglichen bis hin zu defensiv.

Wenn man eine Karte aktiviert, materialisiert sich umgehend eine Fantasyfigur oder eine kleine Truppe auf dem Gelände, um in den Kampf zu ziehen; darunter klassische Schwertkämpfer, Bogenschützen oder auch riesige Monstren oder laufende Abwehrtürme. Die Gefechte selber sehen bisher ansehnlich, aber noch wenig spektakulär aus - erst, wenn man Umgebungszauber oder zerstörerische Kräfte einsetzt, kommt etwas Schwung in die Präsentation, die dann auch mal Bäume wackeln lässt. Trotzdem wird man weder im Bereich Geländedeformation noch Physik neue Wege gehen - wenn ein Titan umfällt, hat das ähnlich wie in ParaWorld kaum Auswirkungen auf die Umgebung.

Immerhin gibt es etwas Emotion im Spiel: Eure Kreaturen werden mit Jubel auf neue Truppen oder mit Trauer auf den Fall besonderer Kreaturen reagieren; das hört sich gut an. Der Grafikstil erinnert ein wenig an World of WarCraft - bunt, comichaft, malerisch. Sehr idyllisch wirken die bewegten Wolkenschatten am Boden, etwas steril wirken manche Fels- und Landschaftselemente. Findet man Ruinen im Gelände, kann man diese mit einem Klick wieder zu voller Pracht ausbauen - so entsteht quasi eine Verteidigungsmauer aus dem Nichts. Außerdem lassen sich existierende Figuren über Upgrade-Karten in Sachen Stärke, Hitpoints oder Spezialfähigkeiten aufrüsten.

Das Spielprinzip bleibt im Kern ein klassisches, das sich auf Schere-Stein-Papier konzentriert und vor allem auf Gebietseroberung setzt: Man startet mit einer Energiequelle, die nur kleine Figurenbeschwörungen erlaubt; erst, wenn man weitere Quellen erobert hat, kann man stärkere Kreaturen aus seinem Set auf das Schlachtfeld bringen. Diese sollen auch defensive Stellungen einnehmen können; über weitere Formationen oder Haltungen wurde noch nichts gesagt. Dafür spielt die Farbe dieser Quellen eine Rolle für das Ausheben der eigenen Truppen.

BattleForge wird keine lineare Kampagne anbieten, sondern Szenarien, die ihr später auf einer Karte frei auswählen könnt. Man beginnt mit Einzelspielerherausforderungen, wird aber im Laufe des Spiels immer mehr Kartengebiete aufdecken, die für zwei, vier oder bis zu zwölf Mitspieler gedacht sind, die kooperativ Aufgaben lösen müssen. Das soll so weit gehen, dass vier Mann mit ihren Kartendecks ein Gebiet schützen, während die anderen vier gleichzeitig irgendwo Energiequellen zerstören müssen - das hört sich taktisch sehr interessant an, denn wenn die eine Truppe irgendwo Fehler macht, soll die andere das zu spüren bekommen. All das wird komplett mit Chat, TeamSpeak & Co unterstützt, damit die Kommunikation gewährleistet ist.

Auf Nachfrage wurde uns bestätigt, dass man keine KI zur Unterstützung hinzuschalten kann. Sprich: Ganz alleine werdet ihr BattleForge quasi nicht durchspielen können. Und wenn man nicht so viele Freunde hat, wie die Karte verlangt? Ihr müsst euch auf dem Server anmelden und die Karte mit fremden Leuten auffüllen. Seid ihr erfolgreich, könnt ihr daraus auch eine Gruppe oder Gilde für spätere Spiele bilden.

BattleForge soll am 30. Januar 2009 zum Vollpreis erscheinen und ein Anfängerdeck mit 200 Karten enthalten, darunter Kreaturen, Upgrades und Booster. Letztere enthalten acht Karten, darunter eine besonders seltene. Ihr könnt euch später Booster dazukaufen; über den Preis wollte man uns jedoch noch nichts sagen. Außerdem soll es quasi eine freie Tauschbörse oder Auktionshaus geben, wo man seine Karten anbieten und andere gegen Erfahrungspunkte erwerben kann.

Viele Fragen bleiben noch offen: Geht das kooperative Konzept auf? Wie gut ist die Stoy? Machen die Aufgaben auf den Karten Spaß? Kann man den Gegner mit aggressiven Attacken schnell zu Boden ringen oder wird die Spielbalance durch defensive Gegenmaßnahmen gewährleistet? Reicht das Anfängerdeck aus, um auch solche Spieler zu besiegen, die sich mit kostenpflichtigen Boostern eindecken? Oder muss ich nachkaufen, um erfolg zu haben? Sobald wir in Ruhe in eine spielbare Fassung abtauchen konnten, gibt es eine Vorschau.

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