von Julian Dasgupta,

OnLive: Weiterbetrieb ohne Unterbrechung

OnLive (Service) von
OnLive (Service) von - Bildquelle: OnLive
Nachdem OnLive am Freitag sämtliche Mitarbeiter entlassen und seine Besitztümer an ein neu gegründetes Unternehmen abgetreten hatte, hatte man nur eine recht knappe Mitteilung veröffentlicht. Ein einem weiteren Statement äußert sich die Firma jetzt etwas ausführlicher zur neuen Situation. Auch wird bestätigt, was sich bereits herumgesprochen hat: Beim neuen Investor handelt es sich um Lauder Partners.

Das Cloud-Gaming-Angebot wird demnach samt aller Spiele und Apps ohne Unterbrechung unter  gleichem Namen weiterbetrieben. Der Nutzer solle vom  Umbau hinter den Kulissen nichts mitbekommen. In den kommenden Wochen werde es gar größere Ankündigungen geben, heißt es da. Sowohl in der Firma als auch bei Lauder Partners sei man weiterhin überzeugt davon, OnLive sei "the future of computing and entertainment."

Aufgrund des Insolvenzrechts hätten weder Mitarbeiter noch deren Aktienoptionen direkt übernommen werden können - "fast der Hälfte" von ihnen habe man aber eine Anstellung zu gleichen Bezügen im neuen Unternehmen angeboten. OnLive-Mitarbeiter, die nicht Unterschlupf finden können, hätten die Möglichkeit, in beratender Funktion tätig zu werden und dafür als Ausgleich Anteilsoptionen an der neuen Firma zu bekommen. Das aber dürfte schwer werden, nachdem die alten Optionen dank Steve Perlmans Winkelzügen hinfällig geworden sind.

Der Übergang sei "herzzerweichend", gestatte es aber "der Kerninnovation und dem Angebot Firma, zu überleben und sich weiterzuentwickeln."

In einer FAQ teilt OnLive noch mit, dass weder das Management noch die bisherigen Investoren irgendeinen Ausgleich in Form von Geld oder neuen Anteilen erhalten haben. Dies gelte auch für Perlman selbst. Die Gehälter der meisten Manager seien zudem reduziert worden, damit so viele Mitarbeiter wie möglich angeheuert werden können.

Gestern war schließlich noch gemunkelt worden, dass einigen der frühen Großinvestoren Ausgleichszahlungen angeboten wurden. HTC hat allerdings mittlerweile seine Investition von 40 Mio. Dollar als Verlust abgeschrieben. Auch Konzerne wie British Telecom, Intel und Warner Bros. hatten neben diversen Investmentspezialisten Kapital bereitgestellt.


Kommentare

XenolinkAlpha schrieb am
Schade dass die Pionierzeit des Cloud Gaming so dermaßen überschattet wurde! Und außerdem "OnLive" klang für mich immer etwas unbehaglich... (vielleicht weil es wie 9live klingt? ; )
Wavrider1 schrieb am
Diesem Pearlmann sollte man die Eier abschneiden , Gott wie mir manchmal Männer wie Andy Grove fehlen! Der hätte diesen Hühnerdieb im eigenen Saft schmoren lassen!
f1f2f3 schrieb am
Für die Mitarbeiter ist das natürlich schade. Als Spieler muss man aber darauf hoffen, dass das genannte Geschäftsmodell letztendlich scheitert. Zum einen, damit ähnliche Systeme auf absehbare Zeit gar nicht erst aufkommen. Und wenn ein paar tausend Kunden plötzlich den Zugang zu ihren bezahlten Spielen verlieren würden, könnte dies auch eine gute Warnung für Millionen anderer potentieller Nutzer dieser und ähnlicher rein virtueller Vertriebswege sein.
Kajetan schrieb am
THD04 hat geschrieben:Sorry, aber die sind schon so gut wie tot. Wer einmal so einen Stunt abgezogen hat wird es schwer haben neue Investoren für die Idee zu gewinnen.
Keine Sorge. Es gibt trotz Finanzkrise immer noch genug dummes Geld da draussen :)
Aber ein neuer Investor wird auch den Geburtsfehler von Onlive nicht korrigieren können, das fundamental falsche Geschäftsmodell.
mueranda schrieb am
THD04 hat geschrieben:Für mich sieht das ganze eh so aus das Perlman nur seinen eigenen Allerwertesten aus dem Feuer ziehen wollte und das ihm das Schicksal der anderen daran beteiligten mal herzlichst am selbigen vorbei geht. Ganz schlechter Stil...
Nach so etwas riecht die ganze Geschichte.
schrieb am