von Marcel Kleffmann,

Blizzard - Reaktion auf einen offenen Brief: Frauen und Minderheiten sollen besser repräsentiert werden

Blizzard Entertainment (Unternehmen) von Blizzard Entertainment
Blizzard Entertainment (Unternehmen) von Blizzard Entertainment - Bildquelle: wow.tgbus.com
In einem offenen Brief prangert eine namentlich nicht genannte Person an, dass Frauen und Minderheiten nur unzureichend bzw. schlecht in den Spielen von Blizzard Entertainment als Helden-Charaktere repräsentiert seien. Ebenso fragwürdig sei die Hautfarben-Vielfalt, da vorwiegend "hellhäutige" Helden vorhanden seien.

Es werden explizit die Rollen von Leah als auch Adria in Diablo 3 angesprochen, dass es kaum weibliche Helden in Heroes of the Storm gebe und bei World of WarCraft: Warlords of Draenor nicht eine Frau als Warlord auf dem Cover zu sehen sei - obgleich in dem Add-on via Ingame-Dialogen erzählt werde, dass Orc-Frauen und Orc-Männer quasi gleichgestellt seien. Außerdem wird beschrieben, dass Charaktere, die mit der Farbe "schwarz" in Verbindung gebracht werden, wie beispielsweise der "schwarze Drachenschwarm", sich als feindlich entpuppen würden.

Sarah Kerrigan als Frontfrau von StarCraft 2: Heart of the Swarm erwähnt der Autor oder die Autorin übrigens nicht. Sylvanas Windläufer, Tyrande Wisperwind, Jaina Prachtmeer, Maiev Shadowsong etc. aus dem WarCraft-Universum bleiben ebenso unerwähnt.

Zugleich wird der gesamten Spiele-Industrie vorgeworfen, dass im Zusammenhang mit der Unterrepräsentation von Frauen oder Minderheiten auch eine (politische) Botschaft in den Spielen enthalten sei und Vielfalt nicht in dem angemessenen Maße abgebildet werde.

Auf diesen offenen Brief reagierte Mike Morhaime, Chef von Blizzard Entertainment. Er schreibt, dass das Thema Vielfalt bei Blizzard mehr denn je diskutiert werde und zwar auf allen Ebenen des Unternehmens. Vielmehr würden sie bereits versuchen, die Geschichten so "episch" und "inklusiv" wie nur möglich zu gestalten, denn auch die Belegschaft bei Blizzard sei sehr vielfältig und ihnen würde sehr viel daran liegen, wie die Spiele bei den Käufern ankommen würden.

Weiterführend heißt es: "Und weil Taten bekanntlich mehr sagen als Worte, haben wir uns vorgenommen, auf eine größere Zahl von Stimmen in- und außerhalb des Unternehmens zu hören, um differenziertere Helden und Inhalte zu gestalten. Wir stellen auch sicher, dass diese/unsere Werte bei der Story-Entwicklung und bei anderen Prozessen vollständig vertreten sind." Abschließend schreibt er, dass sich Inklusion und ein "erstaunliches Spielerlebnis" keinesfalls ausschließen würden.


Kommentare

TheLaughingMan schrieb am
Vielleicht gibt es irgendwann ein DLC für Paige Harris. Wäre nicht der erste NPC der in einem GTA später eine Hauptrolle bekommt.
3nfant 7errible schrieb am
Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:Um den "Vorwurf" der Konservativität nochmal zu erläutern und unseren GTA-Exkurs (für mich zumindest) dann damit auch abzuschließen:
Natürlich hat die Serie sich enorm weiterentwickelt. Allein der Schritt von Teil 2 auf 3 war ein Meilenstein, den ich so auch kein zweites Mal innerhalb einer Serie erlebt habe. Dieses Ding, was Rockstar da durchziehen, haben sie 100% drauf und niemand kann es besser. Das "erzkonservativ" bezog sich weniger auf das Gameplay oder die Evolution der Spielwelt (ich mag OW-Spiele), sondern eher auf die verwendeten Klischees, die Dialoge, die interpersonellen Verhältnisse und Hierarchien, die Gags, die typische Gangster-Aufstiegsstory (da war Nico eine angenehme Ausnahme!, Teil 5 kenne ich nicht), die typischen Locations etc., alles was man insgesamt auch mit einem gigantischen "Bro-Disneyland" zusammenfassen könnte. Alles immer auch bezogen auf klassische Klientel-Erwartungen, die Rockstar offenbar ohne zu große Überraschungen bedienen will. Eben dieses typische GTA-Feeling, was ich ja durchaus liebe (!), in das sich zunehmend aber auch diese "Been there, done that"-Momente einschlichen. Momente, in denen ich dachte, dass diese Serie in ihrem ganzen Habitus irgendwie auch ganz schön festgefahren ist. Vielleicht das ganz normale Los extrem erfolgreicher Serien.
Ich beschrieb neulich in einem anderen Thread schon mal eine Art "Schlüsselmoment" für mich: Es kam in GTA 4 bei mir irgendwann die obligatorische Szene, wo irgendeine Type (Roman?) über Nico's Handy anrief: "Hey man, let's go into the Strip Club...party...chicas...bla blubber" und ich mir einfach nur dachte: http://www.youtube.com/watch?feature=pl ... H12lg#t=46
Drink ordern, Lapdance glotzen, Scheine zustecken, Privatvorstellung im Separee und bei genug lockergemachtem Geld die Biatch noch fix mit nach Hause/ins Auto nehmen (+ Wackel und Stöhnanimation inklusive). Yeah, who's your Daddy?! In diesem Moment einfach nur so erschreckend...
mr archer schrieb am
LePie hat geschrieben:
mr archer hat geschrieben:No one lives forever 1 besteht den übrigens.
Und Teil 2?
Na ja, in den Gesprächen mit Isako geht es eigentlich fast immer um den Direktor und ihre Schuldverpflichtung ihm gegenüber. Ist nach Bechdel ein Grenzfall.
LeKwas schrieb am
mr archer hat geschrieben:No one lives forever 1 besteht den übrigens.
Und Teil 2?
mr archer schrieb am
Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:
Bechdel-Test.
Den mag ich, der verändert die Perspektive so hübsch, ohne gleich dogmatisch zu werden.
No one lives forever 1 besteht den übrigens.
schrieb am