von Julian Dasgupta,

Take-Two: Gegen jährliche Sequels

Take-Two Interactive (Unternehmen) von Take-Two Interactive
Take-Two Interactive (Unternehmen) von Take-Two Interactive - Bildquelle: Take-Two Interactive
Zwar hat Take-Two genau wie Electronic Arts Sportspiele wie die NBA 2K-Serie im Angebot, die regelmäßig fortgesetzt werden - darüber hinaus spricht man sich beim Publisher allerdings gegen jährliche Fortsetzungen aus. Das ließ Strauss Zelnick im Rahmen einer Telefonkonferenz verlauten.

Man wolle die besten Spiele produzieren, was aber kaum möglich wäre, würde man versuchen, diese mit der Regelmäßigkeit eines Uhrwerks auf den Markt zu schaufeln. Und selbst wenn es möglich wäre, einem Spiel der Güteklasse A alle 12 Monate eine Fortsetzung folgen zu lassen, müsse man sich doch fragen, wie man das Interesse der Fans aufrecht erhalten kann, so der Aufsichtsratschef des Unternehmens. Bei denen könnten so schließlich schneller Ermüdungserscheinungen auftreten.

Bei Rockstar habe man bisher immer diese Gratwanderung bewältigt und die richtige Balance zwischen Entwicklungszeit und der Erwartung der Spieler gefunden, heißt es mit Verweis auf die GTA-Serie. Bei Take-Two wolle man Spiele nicht wie Kekse in der Fließbandproduktion fertigen. Damit würde man zwar kurzfristig auf ein paar Einnahmen verzichten - langfristig werde aber der Wert und die Lebenszeit einer Serie davon profitieren.

Mittelfristig würde man gerne einen besser vorhersagbaren Releasezeitplan haben - das wolle man aber nicht durch das übermäßige Fortsetzen einer Marke erreichen, sondern indem man "mehr großartige Serien entwickelt." Man wolle eine Marke wie BioShock nicht "abernten."


Kommentare

DonPeon schrieb am
klasse Einstellung. Das gefällt mir. Man muss natürlich erstmal abwarten ob auch irgendwas davon umgesetzt wird aber schon alleine die Erkenntnis macht mir diesen Verein sympatisch. Ich kann ruhig einige Jahre auf ein Spiel warten. Um ehrlich zu sein, will ich auch überhaupt nicht, dass meine bevorzugten Reihen jedes Jahr einen neuen Teil bekommen. Vorallem bildet sich bei mir schon langsam die Einstellung, dass nächstes Jahr eh ne bessere Version kommt, also wozu die akutelle kaufen, wenn sie in einigen Monaten eh wieder verkauft bzw. weggelegt und nie wieder benutzt wird.
Keksschmerz schrieb am
Solange diese lobenswerte Einstellung auch beibehalten wird gibt's einen :Daumenrechts: von mir.
hydro skunk 420 schrieb am
Take-Two for President.
Lobenswerte Einstellung und Produktpolitik. Nicht wahr, EA?
gracjanski schrieb am
KleinerMrDerb hat geschrieben:Man wolle eine Marke wie BioShock nicht "abernten."
Das find ich sehr gut.
Ich warte lieber eine gewisse Zeit auf einen Nachfolger bevor ich bei Teil 5 mir denke, ohh Gott schon wieder ein Teil davon.
Siehe Need for Speed die Serie versucht sich jetzt um 180 Grad zu drehen um noch zu retten was zu retten ist aber es hilft einfach alles nicht.
Man muss das Rad nicht immer neu Erfinden aber man muss auch nicht solange drauf Fahren bis es auseinander fällt.
in der zwischenzeit findet EA eh einen NAchfolger von NFS wie z.b. burnout und schlachtet den Namen aus, bis dahin kommt eine neue Marke raus und wwenn es erfolgreich ist, kommen Jahresupdates... und Millionen Trottel laufen hinterher.
deralex schrieb am
Bei Take-Two wolle man Spiele nicht wie Kekse in der Fließbandproduktion fertigen. Damit würde man zwar kurzfristig auf ein paar Einnahmen verzichten - langfristig werde aber der Wert und die Lebenszeit einer Serie davon profitieren.
Sehr gut, sowas möchte ich von einem Entwickler hören.
Der jährliche Releasedrang hat Need for Speed "getötet" und Burnout ist auf dem besten Weg dorthin.
Beispiele gibts viele.
schrieb am