World of WarCraft
05.11.2011 13:46, Marcel Kleffmann

Zu hohe Werte auf Gegenständen?

Die World of WarCraft (ab 14,99€ bei kaufen)-Entwickler machen sich momentan Gedanken über die stark ansteigende Gegenstandskurve bzw. die stellenweise sehr hohen Werte auf den Items, die wiederum zu astronomisch hohen Lebenspunkten, Schadenszahlen oder Charakter-Attributen führen können. Insbesondere mit dem nächsten Add-on "Mists of Pandaria" werden diese Werte noch weiter steigen.

"Unsere Werte steigen exponentiell an. Wenn man sich alles ansieht, von der Stärke der Waffen bis hin zum kritischen Schaden von Feuerbällen oder der Gesundheit des Bosses Morchok, sehen die Zahlen geradezu absurd aus, verglichen mit denen der Stufe-60-Charaktere aus der ursprünglichen Version von World of Warcraft. Es überrascht nicht wirklich, dass es so weit gekommen ist und wir haben die ganze Zeit über gewusst, wohin wir uns da bewegen; aber es ist, wie es ist."

Die folgende Grafik veranschaulicht den Anstieg der Gegenstandsstufe (Y-Achse; je höher die Stufe des Items, desto mehr oder höhere Werte befinden sich darauf) im Vergleich zur Charakterstufe (X-Achse). Gerade zum Ende des Hauptspiels bzw. jedes Add-ons ist die Qualität der Gegenstände deutlich hochgeschnellt.


(Braun = Classic, grün = BC, blau = LK, rot = Cata)

Warum sind die Zahlen so stark gestiegen? Hierzu sagt Greg Street als Lead Systems Designer: "Die Zahlen sind hauptsächlich so stark gestiegen weil wir wollten, dass die Belohnungen überzeugend sind. Einen Brustpanzer mit 50 Stärke durch einen mit 51 Stärke zu ersetzen, ist für den geneigten Benutzer unbestreitbar eine DPS-Steigerung, aber eine besonders aufregende Belohnung ist es nicht. Solche vernachlässigbaren Steigerungen können Spieler dazu veranlassen, ziemlich absurde Dinge zu tun, wie zum Beispiel Ausrüstungsränge oder gar komplette Tiers einfach links liegen zu lassen. Dies ist besonders relevant, wenn es um neue Erweiterungen geht. Wir wollen nicht, dass Spieler der Stufe 85 eine ernsthafte Chance in Stufe-90-Dungeons, -Schlachtzügen (oder gegen PvP-Gegner der Stufe 90) haben, nur weil die Erweiterung Ausrüstung bereithält, die nicht deutlich besser ist als die, die Stufe-85-Charaktere besitzen."

Würden die Entwickler diesen Kurs fortsetzen, so würden die Items in den nächsten Jahren ziemlich skurrile Ausmaße annehmen, wie an diesen beiden (realistischen) Beispielen illustriert wird.


Ein theoretischer Gegenstand aus Patch 5.3.


Ein theoretischer Gegenstand aus Patch 6.3.

Bei Blizzard Entertainment werden momentan erstmal zwei Lösungsansätze diskutiert: Eine übersichtlichere Darstellung der Zahlen (z.B. 6k anstatt von 6.000) oder eine Verringerung der Gegenstandsstufen, bei der auch die jeweiligen Inhalte angepasst werden müssen.

"Die erste Lösung könnte Änderungen wie das Hinzufügen von Punkten zu großen Zahlen oder Ähnlichem beinhalten. Wir könnten 1.000 auch als K schreiben und 1.000.000 als M, so wie wir es bereits mit der Gesundheit von Bossen tun. Intern nennen wir dies die "Mega-Schaden-Lösung", denn statt dass ein Feuerball 6.000.000 Schadenspunkte verursacht, würde er dann 6 MEGA-SCHADEN verursachen. Wenn wir Zahlen wie bei Texteinblendungen im Kampf, der Gesundheit von Bossgegnern und Gegenstandswerten auf einen Blick lesbar machen würden, wären exponentiell steigende Zahlen mit vielen Stellen kein Problem. Es gibt allerdings ein paar reale computertechnische Einschränkungen. PCs sind einfach nicht in der Lage, Berechnungen mit hohen Zahlen schnell durchzuführen, weswegen wir auch dieses Problem lösen müssen. Auch heute schon erreichen Tanks bei manchen Kämpfen die 10-stellige Begrenzung für Bedrohung."

"Die zweite Lösung wäre die Verringerung der Gegenstandsstufen, deshalb nennen wir diese Lösung die "Gegenstandsstufenquetsche". Wenn wir die Werte von Gegenständen verringern, können wir auch alle anderen Zahlen im Spiel verringern, zum Beispiel die Schadenshöhe eines Feuerballs oder die Gesundheit eines Gronns. Wenn man die Kurven der Gegenstandsstufen betrachtet, kann man sehen, dass der größte Anstieg bei den höchsten Charakterstufen in den verschiedenen Erweiterungen stattfindet. Dies hängt damit zusammen, dass wir immer mächtigere Ausrüstung als Belohnung ausgeben, denn in der neuen Schlachtzugs- und PvP-Saison einer Erweiterung soll es deutlich bessere Ausrüstung geben als zuvor. Aber diese großen Sprünge bei den Gegenstandsstufen bedeuten nicht mehr so viel, wenn die Charakterstufe wieder angestiegen ist. Nur sehr wenige Spieler bemerken oder interessieren sich dafür, um wie viel besser die Beute im Schwarzen Tempel verglichen mit der Beute in der Höhle des Schlangenschreins ist, wenn ihre Charaktere Stufe 80 erreicht haben.

In diesem Sinne könnten wir die großen Steigerungen bei den Gegenstandsstufen, die bei Stufe 60, 70, 80 und 85 stattfinden, komprimieren. Die Ausrüstungstufen in Mists of Pandaria würden zwar trotzdem von Patch zu Patch stark ansteigen, aber die Ausgangsstufen wären viel niedriger. Die Gesundheit könnte beispielsweise von 150.000 auf 20.000 gesenkt werden. Das größte Risiko bei diesem Ansatz ist, dass sich die Spieler in die neue Erweiterung einloggen und sich betrogen fühlen ... obwohl auch alle anderen Zahlen verringert wurden. Anders gesagt, ein Feuerball verursacht bei einem Spieler oder einer Kreatur prozentual denselben Schaden wie heute, aber die Zahl wäre niedriger. Logisch betrachtet müsste das funktionieren und das tut es auch. Aber es fühlt sich seltsam an. Als wir die Sache intern getestet haben, waren sich alle einig, dass es seltsam ist, einen Zauber zu wirken, der nur noch mehrere Hundert Schadenspunkte bewirkt, statt wie gewohnt mehrere Tausend."

Gegenstandsstufe im Vergleich zur Charakterstufe vor und nach dem "Quetschen".

(Braun = Classic, grün = BC, blau = LK, rot = Cata)

Greg Street: "Während ich diese Zeilen tippe, haben wir uns noch nicht entschieden, welchen der beiden Lösungsansätze wir ausprobieren wollen, wenn überhaupt. Vielleicht finden wir noch eine andere Lösung. Oder wir verschieben die Sache um eine Erweiterung, damit die Spieler sich nicht gleichzeitig an ein neues Talentsystem und an eine drastische Verringerung der Gegenstandsstufen gewöhnen müssen. Aber vielleicht wäre es auch besser, das Pflaster mit einem Ruck abzuziehen und alles auf einmal zu ändern. Kommt Zeit, kommt Rat."

Bilder- und Textquelle: Blizzard Blog

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