EverQuest Next
03.08.2013 09:04, Julian Dasgupta

Zahlreiche Informationen zu Sonys Voxel-Projekt

Seit 15 Jahren gleiche ein Onlinerollenspiel dem anderen, sinnierte David Georgeson von Sony Online Entertainment am gestrigen Abend. Mit EverQuest Next hat sich der Hersteller vorgenommen, dem Genre neue Impulse zu verpassen - und ließ sich dabei wohl auch von Konzepten wie Minecraft inspirieren.

Der jüngste Ableger wird als eine Art Neuerfindung im Sinne der Neuausrichtung von Star Trek verstanden. Man setze nicht die Handlung der Vorgänger fort, sondern erzählt mit bekannten Charakteren, Fraktionen und Schauplätzen eine neue Geschichte.


Zerstörbare Spielwelt

Die auffälligste Neuerung: Die Spielwelt ist nahezu vollständig zerstörbar. EverQuest Next macht sich eine stark modifizierte Forgelight-Engine (PlanetSide 2) zu Nutze und setzt auf einen alten Bekannten: Voxel.

Die Umgebung wird dabei nicht nur während des Kampfgeschehens deformiert - der Spieler kann auch zur Picke greifen und wie in Minecraft auf prozedural generierte Höhlensysteme mit weiteren dynamischen Quests stoßen. Level könnten sich auch durch Großereignisse wie Erdbeben ändern.

Jene Wüterei ist naturgemäß etwas eingeschränkt und nicht in allen Bereichen möglich oder gar permanent: Zentrale Bereiche der Welt würden sonst binnen kürzester Zeit einer riesigen Parkfläche ähneln, orakeln die Entwickler.

Mit den Rallying Calls präsentiert EverQuest Next seine Form der öffentlichen Quests. Die Gemeinschaftsaufgaben könnten sich hier über mehrere Monate hinweg erstrecken. Ein oft genanntes Beispiel: Spieler sollen eine Siedlung gründen, die im Laufe der Zeit ausgebaut wird. Während jener Phase würde die Gegend immer wieder von bösen Kreaturen angegriffen. Wer auf Kampf aus ist, könne dann versuchen, das Ganze mit Waffen- oder Zaubergewalt zu lösen. Alternativ könnte man einen Verteidigungswall bauen. Die im Rahmen der Herausforderung errichtete Stadt werden schließlich zu einem permanenten Teil der Spielwelt. Die Entscheidungen des Spielers würden zudem gespeichert und könnten zukünftige Elemente des Spiels beeinflussen. Ist ein Rallying Call abgeschlossen, wird der nächste initiiert.

Ein weiteres Versprechen: Sony will die KI generalüberholen. Statt statisch in der Spielwelt platziert zu sein, hätten Gruppen von Gegnern gewisse Vorlieben und Abneigungen, die ihr Verhalten bzw. ihren Standort beeinflussen. Orks würden z.B. gerne in der Nähe ruhiger Straßen wohnen und dicht besiedelte sowie gut beschützte Regionen meiden. Werden sie häufig von Spielern belästigt oder gar von Patroullien heimgesucht, würden sie irgendwann in einen anderen Bereich umziehen.

Klassen & Kampf

Laut SOE gibt es knapp 40 Klassen, die im Laufe der Zeit entdeckt werden können. Der Spieler sei nicht auf eine festgelegt, sondern könne Klassen kombinieren, um seinen Charakter seinen Vorlieben entsprechend zu formen. Im Kampf gibt es stets vier Fähigkeiten sowie vier von der gewählten Waffe abhängige Aktionen. Mithilfe bestimmter Fähigkeiten sollen sich die Figuren außerdem deutlich flotter und agiler als bisher bewegen können.

MineEverQuest


EverQuest Next dürfte noch ein Weilchen auf sich warten lassen - SOE hat keinen angepeilten Releasezeitraum verkündet. Im kommenden Winter sollen sich Spieler allerdings schon in EverQuest Next Landmark  austoben dürfen - einer Version, in der die (auf Wunsch: kooperative) Schöpfung eigener Welten und Inhalte im Mittelpunkt steht. Ähnlich wie in Minecraft muss man dort Ressourcen für seine Vorhaben heranschaffen - anders als im Independentspiel soll Landmark allerdings dank Voxeltechnologie einen deutlich feineren und organischeren Look haben. Eigene Kreationen soll man über das Player Studio verkaufen können.

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