von Benjamin Schmädig,

Minecraft: Ärger um Richtlinien für Serverbetreiber

Minecraft (Survival & Crafting) von Mojang / Microsoft
Minecraft (Survival & Crafting) von Mojang / Microsoft - Bildquelle: Mojang / Microsoft
Mojang änderte vor einigen Monaten die Nutzerbedingungen (EULA), unter denen Server für Minecraft (ab 18,98€ bei kaufen) betrieben werden dürfen, was zunächst ohne Konsequenzen blieb. Die letzte Änderung der EULA erfolgte im vergangenen Dezember. Eine der damaligen Neuerungen: Serverbetreiber dürfen zwar Modifikationen jeder Art erstellen, aber kein Geld für Spielinhalte verlangen. Ausnahmen sind laut Mojang Inhalte kosmetischer Natur.

Zuletzt kam jedoch Unruhe unter den Betreibern von Servern auf. Grund ihrer Aufregung: Mojang-Gründer Markus Persson rechtfertigte die Einschränkungen vor Kurzem in seinem Blog. "Ich weiß nicht, wie viele Emails ich von Eltern erhalten habe, die ihre hundert Dollar zurück verlangten, welche ihr Kind für Gegenstände auf einem Server ausgegeben hatte, über den wir keine Kontrolle haben", so Persson. Weil die ursprüngliche Copyright-Vereinbarung das Geldverdienen mit jeder Art eigener Inhalte erlaubte, stellen viele Serveranbieter bestimmte Inhalte gegen Bezahlung zur Verfügung.

Einge dieser Unternehmen befürchten durch die neue EULA und vor allem nach Perssons Unterstreichen der Regeln offenbar ein rechtliches Einschreiten seitens Mojangs. Der Managing Director eines großen Anbieters, Gregory Bylos von Mineplex, wendet sich deshalb mit einem offenen Brief an Persson, in dem er seine Unzufriedenheit schildert. Bylos habe u.a. im vergangenen Jahr mit einem Mitarbeiter von Mojang gesprochen, der ihm die Rechtmäßgikeit seines Geschäftsmodells zusicherte. Würde Perssons Studio die neuen Richtlinien durchsetzen, müsste sein Unternehmen jedoch so viele kosmetische Inhalte erstellen, dass sie das Spielerlebnis ruinieren würden. Die Alternative wären Gewinneinbrüche, da andere Inhalte nicht mehr verkauft werden könnten. Bylos warnt nicht zuletzt vor dem Wegall innovativer Ideen, die das Multiplayerspiel bereichern.
Quelle: Markus Persson, Gregory Bylos, Mojang

Kommentare

straw d berry schrieb am
und ich dachte immer auf der xbox 360 werden leute abgezockt, in dem die skins verkauft werden, anstatt einen editor reinzuhauen, der wohl keine stunde arbeitet bedarf.
ich muss aber auch sagen, dass die leute selbst schuld sind - das hier ist doch kein einzelfall - mit der dummheit der leute wird in allen bereichen gut geld verdient, da es immer welche gibt, die nicht fähig sind einen moment drüber nachzudenken.
ich wusste nur bis heute nicht, dass es bei der pc version von minecraft sowas gibt, schließlich kennt man sowas doch eher von konsolen.
crewmate schrieb am
Auch wenn Eltern sich mehr dafür interessieren sollten, was ihre Kinder da spielen, kann ich nicht verlangen, das sie permantent über die Schulter schauen. Ebenso ist das eigene Technik Verständnis der Eltern häufig ein Problem. Die Technik wächst schneller, als das die hinterher kommen würden. So passieren dann solche Rechnungen. Kein seperater Windows Account für die Kinder, Passwörter für PayPal etc im Browser gespeichert, oder auf einem Zettel an der Schreibtisch Unterlage geklemmt (meine Eltern machen das so).
Das Problem wird auch erst realisiert, wenn es bereits zu spät ist und hat kaum Medien Präsenz. Und wenn, dann wird es tatsächlich auf die Betreiber von zB F2P Titeln abgewälzt, statt Aufklärung über Sicherheit zu leisten. Die Betreiber tragen das schon eine Mitschuld, denn gerade Kinder und Teenager sind leicht verführbar und kaufwillig. Welche Eltern setzten sich schon mit den Kindersicherungen auf den Konsolen auseinander, geschweige denn am Computer.
Eladamri schrieb am
Da hie von "Geschäftsmodell" geredet wird glaube ich, dass es tatsächlich darum geht, Geld zu verdienen und nicht darum, die Serverkosten zu decken. Jeder größere Server, auf dem ich gespielt habe, schaffte es, diese durch freiwillige Spenden der Spieler zu bezahlen.
Die Frage der Verwerflichkeit stellt sich dabei mit welchen Inhalten zur Kasse gebeten wird:
Werden Items aus dem Spiel, also Diamanten usw (Inhalt von Mojang) angeboten ist das wirklich fragwürdig.
Wenn die Betreiber jetzt aber selbst Plugins für den Server schrieben und für deren Nutzung eine Gebühr verlangen sehe ich damit eigentlich kein Problem, das steht jedem Software-Entwickler frei zu tun.
Wenn sich nun eine Mutter beschwert, dass ihr Kind hunderte Euro dafür ausgibt stehen wir wieder vor der alten Diskussion, wie das Kind denn in der Lage ist, das Geld weg zu geben...
Hyeson schrieb am
Miteshu hat geschrieben:Nur reicht ein 10er nicht, um mit mehr als 2, 3 Leuten vernünftig zu spielen. Und auf den ganzen Servern laufen ja zum Teil mehrere 100 rum. Da ist man dann auch schnell bei 100+ (oder so) im Monat an Serverkosten.
Also auf der Seite wo ich gerade nachschaue (nitrado, keine ahnung ob die gut sind oder nicht) gibts 10 Spieler für 10 Euro.
Für 100 Spieler sinds 70.
Wenn ich dann aber hör, dass die Kinners mal eben nen 100er für ingame Items liegen lassen...da bracuhst du nur einen von der Sorte auf deinem Server und hast die Kosten fast doppelt wieder rein.
Hier stoppt Mojang schlicht ne gute Einnahmequelle. Dass den Betreibern solcher Server das nich passt ist nachvollziehbar...aber..Stinkefinger.
schrieb am
Minecraft
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