von Jens Bischoff,

SimCity: Kreativleiter kam sich wie auf einem sinkenden Schiff vor

SimCity (Taktik & Strategie) von Electronic Arts
SimCity (Taktik & Strategie) von Electronic Arts - Bildquelle: Game Watcher
In einem Video-Interview mit Game Informer (via Game Watcher) erzählte Creative Director Ocean Quigley von den Problemen bei der Entwicklung der vor drei Jahren erschienenen Städtebausimulation SimCity (ab 19,98€ bei kaufen) (zum Test). So sei der Titel zunächst wie seine Vorgänger für Einzelspieler konzipiert, später aber auf Drängen EAs auf eine Always-Online-Erfahrung umgestellt worden, die das Spiel letztendlich ruiniert hätte. Electronic Arts wollte es mehr zu einer dauerhaften Plattform mit Mikrotransaktionen machen, die man ausbauen und weiterentwickeln konnte. Dies hätte wiederum eine entsprechende Online-Anbindung vorausgesetzt, die sich im Nachhinein jedoch als fatale Schwachstelle entpuppt hätte. Er persönlich sei sich während dieser Zeit wie jemand auf einem sinkenden Schiff vorgekommen, der selbst gute Arbeit geleistet hatte, es aber letztendlich keine Rolle gespielt hätte, da der Rest des Schiffs bereits explodierte.

Letztes aktuelles Video: Offline-Walkthrough

Quelle: Game Watcher / Game Informer

Kommentare

Jim Panse schrieb am
Erstarrung hat geschrieben:...
Da bin ich ja voll deiner Meinung. Es geht mir aber um "So oder so haben wir es in der Hand..." Haben wir nicht. Die breite Masse ist zu ignorant als dass sie ihre Macht nutzen würde und wir paar Hanseln haben es eben NICHT in der Hand. Der 08/15 Kunde kauft das nicht, weil er bereit ist, zusätzlich mit seinen Daten für das Spiel zu zahlen. Der weiß das doch gar nicht. Der kauft es weil z.B. der Trailer so geil war. Schau dir doch mal die letzten Verkaufserfolge an. Insbesondere die, die spiel-mechanisch billig waren. Die Menge an Geld die man ins Marketing bläst bestimmt wie viele Leute kaufen. Kein angeblich mündiger Kunde.
Temeter  schrieb am
Mag eine ziemlich einseitige und von sich selbst überzeugte Erklärung sein, aber allemal glaubwürdig bei EA.
Erstarrung schrieb am
Jim Panse hat geschrieben:
Erstarrung hat geschrieben:So oder so haben wir es in der Hand, was EA für Spiele rausbringt, denn EA macht das, was wir wollen (bzw. das, was wir kaufen).
Das würde voraussetzen, dass der Großteil der Käuferschaft mündig ist. (...) Der 08/15 Spieler guckt gar nicht nach Reviews. Wenn doch interessiert ihn nur, ob es Spaß macht. Solche Themen wie Always-On spielen da doch gar keine Rolle.
Das ändert doch nicht das geringste an der Tatsache, dass EA Spiele produziert, die der Markt annimmt (sprich: die gekauft werden). Wenn eine bestimmte Art von Spielen (oder Spiele, die eine bestimmte Art von Features enthält) nicht gekauft wird, dann werden solche Spiele in Zukunft auch nicht mehr produziert.
Und da EA in erster Linie Verantwortung für sich selber trägt (nämlich für die Angestellten, die davon Leben, bei EA zu arbeiten) ist es im Grunde genommen geradezu die Aufgabe der Verantwortlichen bei EA, Spiele zu produzieren, die kommerziell erfolgreich sind.
Und nur, weil "Always-On" in einem Single-Player-Spiel für Dich (oder auch für mich) eine wichtige Größe darstellt, heißt das noch lange nicht, dass nur diese Sichtweise "mündig" ist - wenn jemand gerne für ein Spiel, das relativ billig ist, als 'Aufpreis' mit seinen persönlichen Daten zahlt, bitte schön, kann er machen, dafür sind wir ein freies Land...
Und obwohl ich mir SimCity genau wegen der bescheuerten Marketing-Verblödungs-Orgien und dem "Always-On"-Zwang nicht gekauft habe, ist EA trotzdem nicht "böse" oder "Schuld" daran, sondern wir Konsumenten, weil wir insgesamt halt den Spielemarkt ausmachen, und für diesen produziert wird, was auf dem Spielemarkt angenommen wird. Und eben solche Spiele zu produzieren, ist halt die Aufgabe einer jeden Firma, die Angestellte hat, die davon Leben...
GrinderFX schrieb am
Schuld sind hier wieder mal nur die Geldgeber bzw. diejenigen die das ganze in Auftrag gegeben und geplant haben.
Geplant wurde das Spiel von vorne rein so, da man mittlerweile echte Schrottspiele zu verkaufen kann, da mittlerweile viele einfach zu dumm und weichgekocht sind. Heute kann man doch echt jeden Schrott verkaufen und das sieht man ja auch an den Verkäufen. Die Marktanalyse hat zu dem Zeitpunkt eben ergeben, dass das Spiel so weggehen wird.
Dumm war halt nur, dass eine andere unbekannte Firma ein so dramatisch besseres SimCity raus brachte.
Damit hatte zu dem Zeitpunkt eben keiner gerechnet. Schlimm sind eigentlich nur die Käufer, die wieder mal zu dumm waren und drauf reingefallen sind und auch immer wieder drauf reinfallen werden, nur denen kann man einen Vorwurf machen.
Jim Panse schrieb am
Erstarrung hat geschrieben:So oder so haben wir es in der Hand, was EA für Spiele rausbringt, denn EA macht das, was wir wollen (bzw. das, was wir kaufen).
Das würde voraussetzen, dass der Großteil der Käuferschaft mündig ist. So ist es aber nicht. Die Mehrheit macht sich doch nicht mal über ein Spiel im Vorfeld schlau. Die Mehrheit kauft nach Hype und bunten Bildchen. Sieht man doch, wie die Verkaufszahlen von Fallout4 oder Battlefront aussehen.
Nur weil wir hier in unserer kleinen Blase aus Spiele-Experten leben, sollte man nicht denken, dass die Mehrzahl der Zocker so viel (oder überhaupt) Aufwand in die Recherche zu Spielen steckt. Und mit uns paar Hanseln hast du nun mal keine Marktmacht. Da kannst du maximal nen mittleren Shitstorm entfesseln und hoffen, dass andere Spiele-Magazin-Communities mit aufspringen, damit der Publisher sich vielleicht genötigt fühlt etwas zu tun.
Der 08/15 Spieler guckt gar nicht nach Reviews. Wenn doch interessiert ihn nur, ob es Spaß macht. Solche Themen wie Always-On spielen da doch gar keine Rolle.
schrieb am
SimCity
ab 19,98€ bei