von Jan Wöbbeking,

Oculus Rift: ZeniMax will den Verkauf von Oculus-Software mit Hilfe einer einstweiligen Verfügung stoppen

Oculus Rift (Hardware) von Facebook
Oculus Rift (Hardware) von Facebook - Bildquelle: Facebook
Im Verfahren gegen Oculus verurteilte das Gericht den VR-Macher zu Zahlungen in Höhe von 500 Millionen Dollar an ZeniMax. Jetzt versucht John Carmacks ehemaliger Arbeitgeber, zusätzlich eine einstweilige Verfügung gegen Oculus zu erwirken. Zweck ist laut Gamesbusiness.de ein angestrebter Verkaufsstopp von bestimmten Spielen für Oculus Rift (ab 0,99€ bei kaufen) und Gear VR. ZeniMax argumentiere, dass einige Spiele urheberrechtlich geschützten Code von ZeniMax nutzten:

"Der Antrag wurde vor dem gleichen Gericht eingereicht, welches noch kürzlich zu Gunsten von ZeniMax entschieden hatte. Oculus VR stempelte die Anstrengungen von ZeniMax in einer ersten Stellungnahme als 'rechtlich fehlerhaft und faktisch ungerechtfertigt' ab. Oculus CTO John Carmack fragte vor diesem Hintergrund, ob Harry Potter nicht auch von Joseph Campbells Drama-Theorie der Heldenreise abgekupfert habe. Auch Star Wars weise verdächtige Parallelen auf. Die Kläger sehen das naturgemäß anders und verwiesen nochmals auf den bereits gewonnenen Copyright-Prozess, bei dem 'Das Gericht wenig überraschend zu dem Schluss kam, dass die Urheberrechte von ZeniMax verletzt wurden.'"

Laut Polygon.com handelt es sich bei den betroffenen Programmen auch um die Systemsoftware von Oculus-Produkten für PC und Android (also Rift und Samsung Gear VR). Ein Urteil gegen Oculus könnte sich also auch auf den Verkauf der Headsets auswirken. Zudem wolle man auch den Verkauf von Titeln stoppen, bei denen die Oculus-Einbindung mit Hilfe der Unreal-Engine abläuft. Falls das Gericht keine einstweilige Verfügung verhängt, strebe man die Zahlung "laufender Lizenzgebühren von 20% für mindestens zehn Jahre" an. Das beträfe alle Einnahmen von Produkten, die sich ZeniMax' geistiges Eigentum zu Nutze machten.

Letztes aktuelles Video: Oculus Touch - New Controls For New Experiences

Quelle: Gamesbusiness.de, Polygon.com

Kommentare

unknown_18 schrieb am
Ich denke es geht wie immer einfach nur ums Geld und mehr nicht. Die wollen aus dem Ganzen noch mehr Geld raus holen, egal wie. Und ein drohendes Verkaufsverbot ist ein starkes Argument.
zmonx schrieb am
Oder... Das ist son Platzhirsch-Ding :)
So eine Chance, auch wenn sie klein ist, lassen die sich doch nicht entgehen. Die möglichen Deals sind schon nicht ohne... Sehr interessant die Geschichte, Oculus entpuppt sich langsam als nicht durchsetzbar!?
Kajetan schrieb am
Temeter  hat geschrieben: ?27.02.2017 15:12 Aber warum? Wollen sich die Manager einfach nur einen Bonus einheimsen, oder haben die keine Lust mehr den Laden zu führen?
Ich habe keinen Schimmer, weil ich nicht wirklich nachvollziehen kann, was um alles in der Welt Zenixmax zu diesem Schritt bewegt hat. Zenimax profitiert nicht von einem Verkaufsstop.
Entweder hat man Kohle von der Rift-Konkurrenz bekommen, um diesem Anbieter das Leben schwer zu machen oder man will von Facebook übernommen werden. Oder es geht um irgendwelche wüsten Kursmanipulationen. Oder ... *wild ins blaue hinein spekulier*
Momentan ist Beth bei 2.5 Milliarden wert, wäre also ein guter Zeitpunkt zum verkaufen. Trotzdem seltsam, immerhin geht es denen gerade richtig gut.
Wie gesagt, mir fällt kein wirklich stichhaltiger Grund ein ...
Temeter  schrieb am
Kajetan hat geschrieben: ?27.02.2017 15:03Ein Übernahmeangebot von Facebook! :)
Aber warum? Wollen sich die Manager einfach nur einen Bonus einheimsen, oder haben die keine Lust mehr den Laden zu führen?
Momentan ist Beth bei 2.5 Milliarden wert, wäre also ein guter Zeitpunkt zum verkaufen. Trotzdem seltsam, immerhin geht es denen gerade richtig gut.
Kajetan schrieb am
Temeter  hat geschrieben: ?27.02.2017 14:36 Also langsam wirkt das nur noch wie kleingeistiger Protest. Was genau würde Bethesda denn hier erreichen wollen?
Ein Übernahmeangebot von Facebook! :)
Mehr Geld bekommen sie vermutlich nicht mehr durch den Fall.
Nein. Da Zenimax ja auch keine eigene VR-Hardware anbietet, hat Zenimax davon zuerst einmal gar nix.
Während sie ihre 500 mios verdient haben, war eben nichts davon die Verletzung von deren geistigen Eigentums, sondern eher die Verletzung der NDAs durch Carmack. Da bezweifle ich, dass es jetzt bei Spielen plötzlich ganz anders aussehen würde.
Richtig. So wurde das wohl schon von Rechtskundigen beurteilt. Zenimax hat Geld wegen der Verletzung von NDAs bekommen und nicht wegen der Verletzung von geistigem Eigentum. Dieser Versuch einer einstweiligen Verfügung bewegt sich daher auf ganz dünnem Eis, weil er eigentlich keine Grundlage hat.
schrieb am
Oculus Rift
ab 0,99€ bei