von Benjamin Schmädig,

Angespielt: Nether (PC)

Nether (Shooter) von
Nether (Shooter) von - Bildquelle: Phosphor Games
Ich laufe über Müllsäcke, schlängele mich durch verrostete Autowracks und ziehe an den schiefen Stahlträgern einer Brücke vorbei: Nethers postapokalyptische Großstadt ist eine gelungene Abwechslung zu den weiten Feldern eines DayZ. Dabei ähneln sich die Spiele, denn beide drehen sich um das Überleben in einer Welt, in der die Zeit stillzustehen scheint. Nur wenige Menschen sind noch am Leben und die kämpfen um Nahrung, Medizin, Waffen – und gegen Monster, die statt Zombies im Großstadtdschungel hausen.

Großstadt statt Felder, Monster statt Zombies: Nether ist mehr als ein Nachahmer.

Großstadt statt Felder, Monster statt Zombies: Nether ist mehr als ein Nachahmer.

Großstadt statt Felder, Monster statt Zombies: Nether ist mehr als ein Nachahmer.

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Großstadt statt Felder, Monster statt Zombies: Nether ist mehr als ein Nachahmer.

Großstadt statt Felder, Monster statt Zombies: Nether ist mehr als ein Nachahmer.

Nether ist dabei mehr als eine Kopie. Denn das bedächtige Erkunden, langsame Durchsuchen und die vorsichtige Annäherung zweier Spieler gibt es hier nicht. Nether ist näher dran am Shooter. Es ist ein Spiel, das kurzweilig sein will, anstatt einen kräftezehrenden Überlebenskampf zu simulieren. Es nutzt außerdem Elemente typischer Onlinerollenspiele wie Missionen, für deren Erfüllung ich eine Person eskortieren, Lager verteidigen oder ein Paket  zustellen soll. Für das Gelingen erhalte ich ebenso Erfahrungspunkte wie für das Töten von Monstern. Und die Punkte nutze ich, um mit Erste-Hilfe-Kästen mehr Gesundheit wiederherzustellen, Schläge im Nahkampf abzuwehren oder geduckt lautlos zu laufen. Stirbt meine Figur, verliert sie sämtliche Erfahrung und die damit verbundenen Vorteile – ich behalte allerdings globale Verbesserungen wie eine größere Gesundheitsleiste. Diese Aufteilung scheint sinnvoll, denn so ist ein fortgeschrittener Charakter wertvoll, ohne dass jeder Fortschritt beim Tod verloren ginge.

Schade nur, dass Kameradschaft derzeit anscheinend keine große Rolle spielt: Alle Spieler, auf die ich in den ersten Stunden getroffen bin, haben mich kurzerhand angegriffen. Ich hoffe nicht, dass Nether später in ein reines Deathmatch ausartet... Dafür könnten immerhin die so genannten Stämme sorgen, denen sich jeder Spieler in der geschützten Zone anschließen kann. Stämme werden um die Kontrolle über Zonen kämpfen, so dass Spieler desselben Stamms ein gemeinsames Ziel verfolgen. Unter Kameraden entsteht dann z.B. hoffentlich ein reger Austausch von Fundstücken, aus denen sich funktionierende Waffen bauen lassen.

Letztes aktuelles Video: Spielszenen-Trailer


Momentan erlaubt Nether nur den flüchtigen Blick durchs Schlüsselloch in einen weniger eindringlichen Überlebenskampf als die DayZ-Modifikation. Gleichzeitig deutet es allerdings an, dass es eine interessante Nische zwischen Zombieapokalypse, Titanfall und Defiance gefunden haben könnte. Ich bin gespannt, wie sich das Überleben in der Großstadt entwickelt.

Einschätzung: befriedigend


Kommentare

dRaMaTiC schrieb am
Nether bietet schon eine gute Atmosphäre, sowohl Grafisch wie auch spielerisch, die allerdings durch Bugs ,unzulänglichkeiten bei der Menüführung und fehlenden Inventar-Features gebremst wird.
Bin nun mehr über 20 Stunden im Spiel unterwegs und merke wie es an konkrete Aufgaben im späteren Spielverlauf mangelt und was das gemeinsame spielen fördert bzw. belohnt. Der Nervenkitzel bei Nether ist eine Mischung aus jagen und gejagt werden. Es erinnert zum Teil an das Onlinespiel "Neocron".
Ich hoffe der Entwickler bringt noch eine Menge Inhalt, Bugfixes, Antihacking und weitere sinnvolle Ergänzung. Dann wird Nether richtig gut!
Nuracus schrieb am
casanoffi hat geschrieben:
Nuracus hat geschrieben:Kumpel hat sich damit mal befasst...
Ja, das Video zeigt Nether schon ganz gut, allerdings hat Dein Kumpel immer den gleichen Fehler gemacht - er ist vor den Nether davongelaufen (und hat sich im allgemeinen permanent zu unvorsichtig bewegt, ist dauert gelaufen etc.).
Was lernt man schon als kleines Kind, wenn man einem knurrenden Hund begegnet?
NICHT davonlaufen! Das macht den aggressiven kleinen Drecksack nur noch aggressiver :wink:
In Nether muss man sich eigentlich ständig langsam, am besten in der Hocke, fortbewegen.
Diese dämonenartigen Wesen reagieren auf Bewegungen und Geräusche.
Oh ups, jetzt erst gesehen, danke :D
bei dem Video wars tatsächlich noch einer seiner ersten Versuche. Weiß aber nicht, ob ers noch weiter probiert hat.
Klingt nach einem Spiel für Geduldige ... auf jeden Fall nix für mich :D
No Cars Go schrieb am
Wenn ich mir die Forenkommentare so durchlese, bekomme ich echt Lust auf das Spiel.
Kannmöchte mich vielleicht jemand mit so einem fancy Guestkey einladen?
casanoffi schrieb am
Ich hatte die letzten Wochen Urlaub und konnte meine Nether-Erfahrung auf mittlerweile 60 Spielstunden ausweiten.
Ich bin eigentlich von Tag zu Tag begeisterter, was die Entwickler bisher geschaffen haben.
Erst vor wenigen Tagen gab es das erste große Update, in dem das Gebiet erweitert, einiges am Loot-System geschraubt und die sog. Tribes eingeführt wurden.
Mittlerweile rentiert es sich, die Umgebung zu erkunden, weil man deutlich mehr Nahrung/Ausrüstung etc. findet - welche erfreulicherweise nicht mehr einfach so in der Gegend herumliegen sondern realistischer in Fahrzeugen, Tankstellen, Unfallstellen, Lagerplätzen etc. zu finden sind.
So findet man auch mal das teure Verbandszeug und hochwertigeres Essen, man muss also nicht jeden einzelnen Dollar dafür in einer Safezone ausgeben.
Das neue Gebiet, das Wasteland, ist im Gegensatz zur dicht besiedelten Stadt eine weitflächige und gut übersichtliche Gegend, die stark auf PvP ausgelegt ist.
Zudem gibt es nun die Tribes, denen man sich anschließen und somit "Farbe bekennen" kann, was ebenfalls neue PvP-Reize setzt. Man kann zudem auf der gesamten Karte Areale einnehmen/besetzen und dadurch bestimmte Vorteile innerhalb dieser Areale erhalten.
Rede ich die ganze Zeit von PvP? Richtig - aber das geile an der Sache ist, dass der - ich sage schon fast - Geniestreich der Entwickler es war, dadurch den Bezugspunkt PvP innerhalb eines Servers stark vom PvE abzulenken!
Ja, richtig gelesen - dadurch, dass es nun ein großes Gebeit gibt, welches sich super für PvP eignet, laufen innerhalb der Stadt nicht mehr so viele von den Ich-schieße-auf-alles-was-sich-bewegt-Arschlöchern herum.
Und weil das Loot-System ertragreicher geworden ist, hat auch nicht mehr jeder Spieler den Drang oder die Notwendigkeit, andere Spieler nur wegen dessen möglicher und wertvoller Ausrüstung zu töten.
Sprich, Survival bleibt Survival, aber nicht mehr um jeden Preis und ohne jegliche Rücksicht.
Und die optionale Wahl eines Tribes sorgt zusätzlich dafür, dass...
casanoffi schrieb am
murkel hat geschrieben:wenn du an nether ganz normal rangehst, dann kotzt du eigentlich nur ab. die ersten mal war ich froh das ich üebrhaupt mal 10 minuten überlebt habe. dann habe ich jemanden getroffen der mir ein paar fragen beantowrtet hatte und schon waren wir zusammen auf dem ts. nether spieler der ersten stunde, der hat mir alles gegeben was man brauch. sniper pistolen shotguns essen trinken teile etc ppp. das hab ich natürlich ins permanente global inventory gepackt und wenn ich sterbe hab ich etwas.
Ja, wenn man einen solchen Einstieg schafft, dann ist das natürlich wie ein 6er im Lotto ^^
Gleich mal ohne Sorgen um Nahrung und Waffen losziehen können, erspart einem viel Ärger.
Aber genau so sollte es auch laufen. Das ist natürlich nur möglich, wenn es solche Menschen wie ihn gibt, die nicht auf alles schießen, was sich bewegt und gerne mal einen Neuling unter die Fittiche nimmt.
Das war wie bei mir damals in EVE online.
Nach meiner ersten harten und aufopferungsvollen Woche traf ich auf einen alten Hasen, der mir für den Bergbau gleich mal eine Retriever schenkte und mit sogar auf meinen Ausflügen im LowSec beschützte.
murkel hat geschrieben:jetzt rennen wir öfter zusammen durch die gegend. sien grundsatz und der ist echt nciht weitverbreitet bei nether. ich töte niemanden wenn ich nicht muss.
das funktioniert auch meistens ganz gut. wir bewegen uns meist nur im gehtempo. besonders bei nacht, hören wir local voice oder schritte von spielern, verstecken wir uns oder einer bleibt im gebüsch oder sonst wo visiert denjenigen an und der andere quatscht mit ihm oder shared zeuch. im prinzip grasen wir die karte im kreis ab, irgendwann weiss man in welchen ecken bzw gebaeuden was zu holen ist.
Genau davon sprach ich, wie man Nether spielen sollte, um das beste aus der Atmosphäre zu ziehen.
Immer schön langsam und achtsam voranschreiten, Leben und Leben lassen.
Man kann natürlich auch mal Glück haben und die Überreste eines oder mehrerer armer Seelen zu finden, die...
schrieb am