von Marcel Kleffmann,

Overwatch - Interview: Saisonale Events, Skins, Lootboxen und Helden im Deathmatch

Overwatch (Shooter) von Blizzard Entertainment
Overwatch (Shooter) von Blizzard Entertainment - Bildquelle: Blizzard Entertainment
Für Overwatch (ab 10,99€ bei kaufen) ist am Dienstag der Deathmatch- und der Team-Deathmatch-Modus - zusammen mit einigen Helden-Anpassungen - veröffentlicht worden (wir berichteten). Kurz davor konnten wir mit Timothy Ford (Lead Software Engineer) ein Interview führen und dabei fragte ich ihn, ob solch ein Deathmatch-Modus für einen Helden-zentrierten Shooter überhaupt eine gute Idee sei, schließlich würden manche Charaktere im Deathmatch garantiert den Kürzeren ziehen. Ford stimmte grundlegend zu, führte jedoch weiter aus, dass sich die Community erstens solch einen klassischen Modus gewünscht hätte, sich zweitens die Arcade für solch eine Spielvariante abseits des normalen Spielflusses durchaus anbieten würde und es drittens beim Team-Deathmatch schon auf die Heldenwahl und die Heldenkombination ankommen würde. Beim normalen Deathmatch könnten hingegen, gerade im benutzerdefinierten Modus, die krudesten Einstellungen vorgenommen werden, aber so soll es sein.

Die Charakter-Designer überraschen immer wieder mit ihren Ideen für Skins, zum Beispiel mit Grillmeister: 76 bei der Rückkehr der jüngsten Sommerspiele. Ich fragte also: Wie entstehen eigentlich diese Skinideen und welche Einschränkungen oder Auflagen gibt es? Laut Ford würden die Ideen hauptsächlich bei den Konzeptkünstlern entstehen, die auf Papier oder am Bildschirm verschiedene Entwürfe der Helden erstellen würden, vor allem vor dem Hintergrund der individuellen Geschichten eines jeden Helden, aber manchmal auch völlig frei - wie beim Grillmeister-Skin. Und nachdem diese Entwürfe fertig seien, würde man im Team darüber diskutieren, welche Skin-Varianten realisierbar wären und welche eher nicht - sowie in welchem Umfeld sie Sinn ergeben würden. Das A und O bei jedem Skin sei jedoch, dass der Held trotz der optischen Veränderung auf Anhieb identifiziert wird kann. Deswegen dürfe die individuelle Silhouette des Helden durch die Skins auch nicht oder nur kaum verändert werden. Übrigens: Über alternative Waffenskins oder Waffen, die sich einfärben oder sonst wie dekorieren lassen, würden sie nachdenken, jedoch sei dieser Teil der Charakter-Individualisierung ein schwieriges Thema.

Ford bestätigte weiter, dass die bekannten saisonalen Overwatch-Events in den kommenden Jahren weiterkehren werden, jedoch in veränderter bzw. überarbeiteter Form. Als Beispiel nannte er die Sommerspiele 2017, die im Vergleich zum Vorjahr nicht nur neue Skins und Co., sondern auch eine neue Arena, mehrere Spielmechanik-Anpassungen und einen gewerteten Spielmodus für die Matches geboten hätten. Angesprochen auf die kooperativen Missionen ("Halloween Terror" oder "Der Aufstand") meinte er, dass die beiden Ereignisse in der Community sehr beliebt waren und sie in Zukunft gerne mehr und weitere PvE- oder Koop-Missionen bringen würden, wenn es spielerisch sinnvoll erscheint.

Zum Abschluss fragte ich ihn, warum sie die Anzahl der Lootboxen, die man pro Woche in der Arcade bekommen kann, beschränkt haben. Der Lead Software Engineer sagte zunächst, dass es eine gute Idee war, überhaupt Lootboxen als Belohnung in der Arcade anzubieten, damit die Spieler einen Anreiz hätten, andere Modi auszuprobieren und belebt zu halten. Der Kern von Overwatch seien aber nun mal die Spieler-gegen-Spieler-Gefechte "Schnellsuche" und "Rangliste" und wenn die Entwickler jetzt zu viele Lootboxen in der Arcade verfügbar machen würden, würden sie die Spieler-Verteilung unter Umständen zu stark in Richtung Arcade verschieben und das sei nicht gewollt. Mit den Lootboxen als generelles Belohnungssystem seien sie (nach der jüngsten Anpassung) jedenfalls sehr zufrieden.

Letztes aktuelles Video: Entwickler-Update Aenderungen in Saison 6





Kommentare

stormgamer schrieb am
@konata
Ein kleines bisschen widersprichst du dir selbst. Zuerst sagst du, dass man "früher" für den Spaß gespielt hat, kritisierst aber im nächsten Atemzug dass am ende nicht ausreichend glorifiziert wird.
Ich persönlich wäre aber auch für eine tabellarische Anzeige am Ende was im match so passiert ist. Und das "Votesystem" bringt eigentlich auch überhaupt nix, stimmt eh jeder für sein Team.
Zum Thema Lootboxen:
Eigentlich finde ich es gut, wie es ist. Auch während des events bekommt man eigentlich genug, und wenn man einen Skin uuuuuunbedingt haben muss, wird man über die Zeit mit genug Geld zugeschüttet, wenn man nicht gleich alles verpulvert.
Da es sich um eine kosmetische Sache handelt, denke ich zum shop "who cares, keiner zwingt dich". Da es bei mir aber auch ein Spiel ist, wo ich schon 200 spielstunden reingesteckt habe, werfe ich auch während eines events 10? in den klingelbeutel und rede mir ein, dass ich dadurch das Spiel ne Weile lebendig halte
Konata1337 schrieb am
Der Lead Software Engineer sagte zunächst, dass es eine gute Idee war, überhaupt Lootboxen als Belohnung in der Arcade anzubieten, damit die Spieler einen Anreiz hätten, andere Modi auszuprobieren und belebt zu halten.
Der Anreiz zum Zocken war früher, dass ein Spielmodus gut war und Spaß machte :ugly:
Jetzt hat man sich durch die totale Casino-Mentalität eine gesamte grenzdebile Spielerschaft gezüchtet, die nur noch zockt, wenn sie was dafür kriegt. Danke auch! Und durch die Zwangsprofessionalisierung aller Spiele (Stichwort eSport), wird es nicht besser.
Dabei haben wir bis heute keine vernünftigen Stats im QP oder Rangliste, um die Leistung vergleichbar zu machen (im DM schon, aber das ist ja nur "arcade"). Ich spiele natürlich nicht nur wegen der Freude, sondern auch wegen des Wettbewerbs, und das gab es früher völlig umsonst, indem das Spiel motiviert hat durch sich selbst und seine Spieler. Nun gibt es ein undurchsichtiges XP-System und ein schwachsinniges Lob- und Hervorhebesystem, dessen Algorithmus beliebiger nicht werkeln könnte. Man spielt also fast wirklich für die Katz ... denn es ist kaum ersichtlich, was für die Teamleistung beigetragen wurde, man sieht nur die eigene und ein paar Ausgewählte, im engen Rahmen.
Jondoan schrieb am
cerberµs hat geschrieben: ?02.09.2017 21:26
Zum Abschluss fragte ich ihn, warum sie die Anzahl der Lootboxen, die man pro Woche in der Arcade bekommen kann, beschränkt haben.
Jeder kennt die wahre Antwort auf diese Frage... aber schön das man es überhaupt anbietet.
Naja, um fair zu sein, ist die Antwort, die er da gibt schon recht plausibel. Was natürlich nicht heißt, dass zusätzlich nicht auch monetäre Interessen miteinspielen würden.
thegucky schrieb am
Na klar sind sie zufrieden mit den Lootboxen. Sie bringen eine MENGE Kohle ein, aber scheinen auf relativ wenig Widerstand zu treffen.
Ich für mein Teil finde Lotboxen zwar nicht schlecht, aber ZEITBEGRENZTE Lootboxen wie Summerevent etc. ist eine reine Money-Grab Taktik. Ja, man muss zwar ein ein paar Lootboxen verteilen, damit die Leute nicht auf dumme Ideen kommen. Aber nicht zu viele, da man sonst doch kein Geld verdienen könnte.
Wer weiß vielleicht überholt Overwatch/Hots mt den Lootboxen bereits WOW mit seinen monatlichen Einnahmen. Aber das ist das best gehütete Geheimnis bei Blizzard. (Hearthstone zähle ich nicht dabei, weil dort Kartenpacks = Spiel-Fortschritt bedeutet und daher nicht zum Konzept der "Kosmetischen"-Lootboxen passt)
Ich finde es zwar nicht schlecht, das Blizzard Geld verdienen will, aber die Methoden sind Grenzwertig...schon fast Asia-Gatcha Gang Methoden...
cerberµs schrieb am
Zum Abschluss fragte ich ihn, warum sie die Anzahl der Lootboxen, die man pro Woche in der Arcade bekommen kann, beschränkt haben.
Jeder kennt die wahre Antwort auf diese Frage... aber schön das man es überhaupt anbietet.
schrieb am
Overwatch
ab 10,99€ bei