Steam
28.04.2015 06:23, Benjamin Schmädig

Valve rudert zurück: Kostenpflichtige Mods wurden abgeschafft

Valve hat die Möglichkeit, Mods gegen Bezahlung anzubieten und zu erwerben, wieder entfernt. Die auf das neue System umgestellten Modifikationen für Skyrim sind bereits nicht mehr für Geld erhältlich. In einer Mitteilung im eigenen Forum gab der Plattformbetreiber die Entscheidung bekannt. Das Geld für getätigte Zahlungen soll zurückerstattet werden.

Valve habe den Nährboden für das Entstehen zukünftiger Mods erweitern wollen, sei aber "weit über das Ziel hinausgeschossen", erklärt der Eintrag. "Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen, weil wir offensichtlich nicht genau wussten, was wir taten. In den vergangenen Jahren haben wir verschiedene Funktionen eingeführt, damit die Entwickler der Community einen Teil der Belohnungen einstreichen können und in der Vergangenheit wurde dies auch gut aufgenommen. Das ist diesmal aber offensichtlich nicht der Fall."

Ob Valve einen anderen Weg finden wird, bezahlbare Mods anzubieten, bleibt abzuwarten. Ganz abgeschrieben hat man das Projekt wohl nicht, denn die Mitteilung erwähnt "irgendwo" in den angedachten Veränderungen eine "nützliche Funktion".

Polygon zitiert außerdem eine Mitteilung des in Deutschland nicht abrufbaren amerikanischen Blogs des Skyrim-Publishers Bethesda : "Trotz unserer besten Absichten hat das Feedback eins gezeigt: Dies ist nicht das, was ihr wollt. Eure Unterstützung bedeutet uns viel - und wir haben verstanden."

Zuvor berichtete Polygon von Morddrohungen und hasserfüllten Kommentaren gegen James Ives, einen der Modder, der seine Entwicklungen über das neue System verkauft hat. U.a. wurde ihm vorgeworfen, "die Spielewelt zu zerstören".

Gegenüber dem Magazin äußerte Ives: "Einige Modder sind wirklich gut darin, was sie tun. Sie erschaffen für viele Spieler komplett neue Erlebnisse. Ihre Arbeit erfordert eine Menge Zeit und Mühe [...]. Ich finde es nur fair, dass sie für ihre Arbeit kompensiert werden. Modder sollten frei entscheiden können, wie sie ihre Werke vertreiben, anstatt dazu gezwungen zu sein, unentgeltlich zu arbeiten."

Ende vergangener Woche hatte Valve die PC-Vertriebsplattform Steam so erweitert, dass Entwickler für ihre Modifikationen Geld verlangen können (wir berichteten). Den Anfang machte eine Reihe von Mods für Skyrim. Die Neuerung hatte ein gewaltiges negatives Echo ausgelöst. Zahlreiche Spieler stemmten sich dabei nicht nur gegen das Bezahlen an sich, sondern hatten vor allem Angst vor rechtlichen und technologischen Komplikationen, die den zukünftigen Einsatz von Mods erschweren würden.

Nachfolgend die vollständige aus dem Englischen übersetzte Mitteilung Valves zum Entfernen der Bezahlmöglichkeit.

"Wir werden die Bezahlmöglichkeit aus dem Skyrim-Workshop entfernen. Jeder, der Geld für eine Mod bezahlt hat, bekommt den vollständigen Betrag zurückerstattet. Wir haben mit dem Bethesda-Team gesprochen und es hat zugestimmt.

Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen, weil wir offensichtlich nicht genau wussten, was wir taten. In den vergangenen Jahren haben wir verschiedene Funktionen eingeführt, damit die Entwickler der Community einen Teil der Belohnungen einstreichen können und in der Vergangenheit wurde dies auch stets gut aufgenommen. Das ist diesmal aber offensichtlich nicht der Fall.

Damit ihr versteht, warum wir dies für eine gute Idee hielten: Unser großes Ziel war es, Mod-Erstellern die Möglichkeit zu geben, in Vollzeit an ihren Mods zu arbeiten, falls sie das wollen. Außerdem wollten wir Entwickler dazu ermutigen, die Mod-Community stärker zu unterstützen. Wir dachte, so würden bessere Mods, sowohl bezahlpflichtige als auch kostenlose, entstehen. Wir wollten, dass aus großartigen Mods großartige Produkte werden, wie z.B. Dota, Counter-Strike, DayZ, Killing Floor. Und wir wollten, dass das für jeden Mod-Ersteller, der sich daran versuchen will, auf einem ganz natürlichen Weg geschieht.

Wir haben allerdings die Unterschiede zwischen unseren bisherigen erfolgreichen Modellen der Gewinnausschüttung und dem Hinzufügen kostenpflichtiger Mods im Skyrim-Workshop unterschätzt. Wir verstehen die Communitys unserer Spieler recht gut. In die über Jahre etablierte Modding-Community von Skyrim einzugreifen, war aber wohl nicht der richtige Weg für Veränderung. Obwohl wir glauben, dass irgendwo darin eine nützliche Funktion steckt, sind wir wohl ziemlich weit über das Ziel hinaus geschossen.

Wir werden uns durch die LKW-Ladung eures Feedbacks in unseren Postfächern wühlen. Sagt Bescheid, wenn euch noch etwas zu dem Thema einfällt!"

0
0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.