von Marcel Kleffmann,

Steam: Verbesserung des digitalen Vertriebs: Greenlight wird abgeschafft und durch "Steam Direct" ersetzt

Steam (Service) von Valve Software
Steam (Service) von Valve Software - Bildquelle: Valve Software
Valve Software wird das Greenlight-Programm bei Steam einstellen und durch "Steam Direct" ersetzen. Greenlight wurde ursprünglich ins Leben gerufen, um die digitale Vertriebsplattform etwas weiter zu öffnen und die Spieler besser einzubeziehen. Jenes Prozedere ermöglicht es kleinen Studios, ihre Projekte lange vor Fertigstellung einzutragen und die Steam-Nutzer darüber abstimmen zu lassen. Spiele, die viele Votes erhielten, konnten dann später im Steam Store aufgenommen werden.

Mit "Steam Direct" möchte Valve Software die digitale Distribution weiter verbessern. Zunächst wird ein direktes Anmeldesystem für die Entwickler eingeführt, die ihre Spiele auf Steam stellen möchten. Die Entwickler müssen verschiedene digitale Dokumente (persönliche bzw. Firmenangaben) sowie Steuerdokumente ausfüllen - ähnlich wie bei der Eröffnung eines Bankkontos. "Sobald alles eingerichtet ist, werden Entwickler eine Bewerbungsgebühr für jeden neuen Titel bezahlen, den sie verkaufen möchten, um den Andrang der Einreichungen etwas zu bremsen." Die Höhe dieser Bewerbungsgebühr steht allerdings noch nicht fest. "Steam Direct" soll im Frühjahr 2017 an den Start gehen.

Nachfolgend das Statement von Valve Software: "Unser Hauptziel bei der Einführung neuer Funktionen oder Änderungen auf Steam besteht darin, unsere Kunden glücklich zu machen. Wir messen diesen Erfolg daran wie gut wir Kunden mit großartigen Produkten in Verbindung bringen können. Uns ist klar geworden, dass wir darum nicht mehr als kleine Gruppe hier bei Valve vorhersagen sollten, welche Spiele den vielen verschiedenen Kundengruppen gefallen könnten.

Deshalb sind wir in den 13 Jahren, die Steam existiert, langsam von einem kuratierten Steam-Shop zu einem direkteren Vertriebsmodell übergegangen. In den nächsten Monaten werden wir weitere Schritte dieses Prozesses einleiten, indem wir mit Greenlight das größte Hindernis des direkten Wegs entfernen. Unser Ziel dabei ist es, Entwicklern und Publishern einen direkten Veröffentlichungspfad zu ermöglichen und letztendlich der Community noch bessere Produkte zu bieten.

Was wir von Greenlight gelernt haben
Nach der Veröffentlichung von Steam Greenlight haben wir festgestellt, dass dies ein hilfreicher Schritt in Richtung direktes Vertriebsmodell war - auch wenn wir dieses Ziel noch nicht ganz erreicht hatten. Auf dem Weg dorthin hat es uns geholfen, die Schwelle für das Veröffentlichen von Spielen seitens der Entwickler, zu senken und gleichzeitig eine höhere Anzahl von großartigen Spielen anzubieten. Wir haben momentan über 100 Greenlight-Titel, die jeweils über 1 Million US-$ Profit gemacht haben. Viele von diesen Titeln wären womöglich nie im vorherigen, hoch kuratierten Steam-Shop veröffentlicht worden.

Diese unvorhersehbaren Erfolge haben uns bestätigt, dass es viele verschiedene Zielgruppen auf Steam gibt und jeder nach einem anderen Erlebnis sucht. Zum Bespiel gibt es viele Nutzer auf Steam, die tausende von Stunden in hauptsächlich ein oder zwei Spiele investieren, während andere jede Menge Spiele kaufen, aber jedem Spiel nur ein paar Stunden widmen. Manche Nutzer freuen sich auf 4X-Strategiespiele, andere kaufen sich nur "Visual Novels".

Aus der Erfahrung mit Greenlight haben wir die Lehre gezogen: Wir müssen das gesamte Pipelinesystem verbessern, um unkompliziert neue Inhalte bei Steam einzuführen und es Kunden leichter zu machen, an die Art Inhalte zu gelangen, die für sie interessant sind.

Wir haben deshalb hinter den Kulissen viel Arbeit daran geleistet, das Entwickler-Publishing-Tool in Steamworks zu runderneuern, damit es Entwicklern leichter fällt, sich mit ihren Kunden zu verbinden. Andere Verbesserungen waren offensichtlicher, wie das Entdeckungslisten-Update, die Einführung von Nutzerreviews, die Entdeckerliste auf der Homepage, benutzerdefinierte Tags, leichter durchführbare Rückerstattungen und die Einbeziehung von Steam-Kuratoren aus der Community.

Alle diese Verbesserungen haben dazu geführt, dass mehr Entwickler ihre Spiele auf Steam veröffentlichen konnten und mit steigenden Zahlen von Computerspielern auf Steam in Verbindung treten können. Ein deutlicher Indikator dafür ist, wie die durchschnittliche Spielzeit von Kunden auf Steam seit der Einführung des Entdeckungslisten-Updates stetig angestiegen ist. Im selben Zeitraum hat sich die pro Kunde auf Steam durchschnittlich gekaufte Anzahl an Spielen verdoppelt. Beide Bezugspunkte zeigen, dass wir unser Ziel erreichen: Mehr Steam-Nutzern zu helfen, Spiele zu finden, die sie ansprechen und ihnen Spaß machen.

Verbesserung der digitalen Distribution
Der nächste Schritt besteht darin, ein neues direktes Anmeldesystem für Entwickler einzuführen, die ihre Spiele auf Steam stellen möchten. Diesen neuen Pfad nennen wir „Steam Direct”, und er wird im Frühling 2017 Steam Greenlight ersetzen. Entwickler müssen dann verschiedene digitale Dokumente, persönliche bzw. Firmenangaben sowie Steuerdokumente ausfüllen, ähnlich wie es bei einem neuen Bankkonto der Fall wäre. Sobald alles eingerichtet ist, werden Entwickler eine Bewerbungsgebühr für jeden neuen Titel bezahlen, den sie verkaufen möchten, um den Andrang der Einreichungen etwas zu bremsen.

Wir haben zwar viel Zeit in den Vertrieb von Inhalten und den personalisierten Steam-Shop investiert, aber stehen noch in weiteren Diskussionen über die eigentliche Gebühr für Steam Direct. Wir haben uns mit mehreren Entwicklern und Studios über eine angemessene Gebühr unterhalten und verschiedene Antworten von 100 US-$ bis hin zu 5.000 US-$ erhalten. Es gibt auf beiden Enden des Spektrums Vor- und Nachteile weshalb wir weiteres Feedback sammeln werden bevor wir uns für eine Gebühr entscheiden.

Aber das ist erst der Anfang
Wir wollen Steam als eine willkommene Plattform für alle Entwickler anbieten, die qualitativ hochwertige Spiele präsentieren und ihre Kunden seriös und fair behandeln. Die in den letzten Jahren durchgeführten Updates waren Teil eines weitreichenden Plans, den Prozess zu verbessern, wie neue Spiele auf Steam veröffentlicht werden. "Steam Direct" ist ein weiterer Schritt auf dem Wege, die Nutzung von Steam zu verbessern.

Wir beabsichtigen auch weiterhin, das Steam Einkaufserlebnis, unser Pipelinesystem und alles was damit zusammenhängt, zu verbessern.

Während der Vorbereitung auf diese Änderungen freuen wir uns natürlich auf Ihr Feedback zu dieser Erweiterung und zuu anderen Steam-Themen. Alle Beiträge aus der Community sind willkommen, und wir werden auch in Zukunft Feedback und Diskussionen in den Steam-Foren berücksichtigen ."

Quelle: Valve Software

Kommentare

sphinx2k schrieb am
FuerstderSchatten hat geschrieben:
sphinx2k hat geschrieben:Was macht der Profilhintergrund?
Damit kann man sein Steamprofil mit einem Hintergrund verschönern. Meiner ist 3 Cent wert.
Es gibt sie halt nicht kostenlos, sondern die kann man nur am Markt kaufen oder durch die Herstellung eines Abzeichens erhalten oder durch Tausch.
Ah ok, hab mir gerade das erste mal mein Steam Profil aufgerufen um zu sehen wozu es gut ist. Und ernsthaft da steht ja nicht ein was interessantes drauf. Auch keiner von meiner Steam Freundesliste hat da irgendwas interessantes drauf oder einen Background (Kann mir also nicht mal anschauen wie es aussehen könnte). Gut bei mir haben bis auf 2, alle noch ein ? als Symbol in der Freundesliste.
Also ich zumindest bleibe wohl weiterhin glücklich auch wenn ich keinen Background hab ^^
FuerstderSchatten schrieb am
sphinx2k hat geschrieben:Was macht der Profilhintergrund?
Damit kann man sein Steamprofil mit einem Hintergrund verschönern. Meiner ist 3 Cent wert.
Es gibt sie halt nicht kostenlos, sondern die kann man nur am Markt kaufen oder durch die Herstellung eines Abzeichens erhalten oder durch Tausch.
sphinx2k schrieb am
Was macht der Profilhintergrund?
Veldrin schrieb am
Kajetan hat geschrieben:
Veldrin hat geschrieben: Dann bin ich da wohl einfach zu romantisch und fülle meine Bibliothek nur mit Spielen die ich spielen möchte und nicht um Karten zu verkaufen :)
Ach, Romantik. Überschätzter Müll! Ist dieser hysterische Valentinstag bald vorbei? :)
Nein, ich kenne Leute, die dachten hier auf ein GANZ GROSSES Ding gestoßen zu sein. Es hat ne Weile gebraucht, bis sie gemerkt haben, dass bei diesem Spiel dreier Teilnehmer nur deren zwei gewinnen können: Valve und der Anbieter eines Spieles mit Trading-Cards. Die Steam-User zahlen dabei logischerweise nur drauf, denn irgendwoher muss das geld ja kommen :)
Es ist daher sinnvoll das alles nur als simple ePenis-Geschichte zu begreifen, mit der man auf der Jagd nach dem Größten halt seinen Steam-Rang nach oben schraubt.
Stark runtergebrochen klar. Eigentlich hätte man von Anfang an das boykottieren sollen. Nun ja. Chance auf benutzerdefinierte Profilhintergründe vertan. Der Rubel rollt leider schon.
Das Valve aber noch nich mal einen einzigen Skin rausgehauen hat. Einfach nur ne andere Farbe. Das ist schon krass.
Sindri schrieb am
Aus Spass an der Freude. Würde ich vermuten.
schrieb am