von Marcel Kleffmann,

World of WarCraft: Legion - Interview: Patch-Fahrplan, legendäre Zufälle und "Legion-Burnout"

World of WarCraft: Legion (Rollenspiel) von Blizzard Entertainment
World of WarCraft: Legion (Rollenspiel) von Blizzard Entertainment - Bildquelle: Blizzard Entertainment
Mit Morgan Day (Senior Designer bei Blizzard Entertainment) konnte ich nicht nur über den Schlachtzug "Grabmal des Sargeras" sprechen, der heute seine Tore öffnet, sondern auch über den Patch-Fahrplan seit der Veröffentlichung von World of WarCraft: Legion, legendäre Zufälle und den "Legion-Burnout".

Zunächst befragte ich den Senior Designer zu dem veränderten Patch-Zyklus von World of WarCraft: Legion, denn im Vergleich zu vorherigen Erweiterungen wird das Spiel kontinuierlich mit mehr Inhalten versorgt. So gibt es in der Regel einen Hauptpatch (7.1 und 7.2), mit dem die Geschichte in Suramar oder auf der Verheerten Küste vorangetrieben wurde und zugleich weitere Inhalte wie Fünf-Spieler-Dungeons etc. ins Spiel kamen. Der folgende Zwischenpatch (7.1.5 und 7.2.5) schaltete den dazugehörigen Schlachtzug frei, nahm Balance-Anpassungen vor und brachte kleinere Inhalte. Der Abstand zwischen den großen und den kleineren Patches betrug bisher ungefähr drei Monate. Ob sie dieses Release-Timing mit dem kommenden Argus-Update (7.3) beibehalten werden, wollte Day nicht kommentieren, aber sie seien prinzipiell sehr zufrieden mit der gemachten Aufteilung der Inhalte und würde die kleineren Patches nutzen, um weitere Anpassungen an der Klassenbalance vor dem Raidstart machen zu können. Generell würde es sehr gut funktionieren, den jeweils neuen Schlachtzug erst später nachzuliefern und dadurch den Fokus auf die anderen Inhalte zu legen. Gegenüber World of WarCraft: Warlords of Draenor würden die Spieler jedenfalls länger am Ball bleiben, heißt es.

Zugleich würden sie mehr unterschiedliche Inhalte anbieten, wie Haustierkampf-Dungeons, fünf Spieler-Dungeons sowie Mythisch-Plus-Varianten, saisonale Events, die Kampfgilde oder das Chromie-Szenario (Solo-Szenario). Letzteres sei laut Morgan Day eine Weiterentwicklung des "Verdorrten-Szenarios" aus Suramar. Sie hätten auf das Feedback der Spieler gehört und das neue Szenario deswegen sofort "wiederholbar" gemacht und es nicht hinter einem Rücksetzungstimer versteckt. Außerdem sei das Szenario durch die Verbesserung von Chromie darauf ausgelegt, dass man es mehrfach spielen könne (und müsse), um ihren Talentbaum weiterzuentwickeln. Der Talentbaum und die Erhöhung des Itemlevels (auf 1.000) sollen zudem sicherstellen, dass sowohl Tanks als auch Heiler und Schadensverursacher in dem Szenario auf ihre Kosten kommen.

Als ich erwähnte, dass das Zufallselement bei den legendären Gegenständen nicht wirklich gut zu World of WarCraft passen würde, sondern eher in Diablo 3 heimisch wäre, meinte Day, dass dies nur eine Sichtweise sei, es aber auch weniger schön war, dass die Leute in den letzten Add-ons immer das gleiche legendäre Item hatten (Umhang, Ring). Nun hätten sie mehr Vielfalt. Trotzdem es sei richtig, dass nicht alle legendären Gegenstände gleich oder ähnlich gut seien. Manche sollen eher "Tools" für bestimmte Aufgaben wie zum Beispiel für die Herausforderung im Magierturm sein oder den Charakter in manchen Situationen besser überleben lassen. Dennoch wollen sie versuchen, dass die legendären Gegenstände "alle irgendwie ähnlich gut" sind. Ansonsten würden sie gegebenenfalls Items nachträglich verbessern.

Während es in World of WarCraft: Warlords of Draenor nach dem Ausbau der Garnison und den wenigen Schlachtzügen praktisch recht wenig zu tun gab, sind nun mit den Weltquests, den Story-Passagen in den Gebieten, den Szenarien und den Mythisch-Plus-Dungeons schon fast zu viele Inhalte verfügbar - ganz zu schweigen von der stetigen Verbesserung der Artefaktwaffe. In Suramar habe ich zum Beispiel die Geschichtsreihe gar nicht beendet und deshalb fragte ich ihn, ob sie bemerken würden, dass die Spieler vor "zu vielen Inhalten" stehen würden und sie so etwas wie einen "Legion-Burnout" bemerken würden. Der Senior Designer erklärte, dass es wirklich schwierig sei, die "richtige Inhaltsmenge" für die unterschiedlichen Spielertypen zu finden. So würden sich die Spieler beklagen, wenn sie nichts oder wenig zu tun hätten (wie bei Warlords of Draenor) und wenn es wirklich viele Inhalte geben würde, sei es auch nicht richtig. Er meinte weiter, dass der neue Patch-Zyklus eine gute Sache zum Entzerren der Inhalte sei. Die Story-Inhalte wie zum Beispiel in Suramar sollen hingegen als optional angesehen werden. Man muss sie nicht machen, wenn man keine Zeit oder keine Lust hat, aber man kann sie machen. Wenn man sie nicht abschließen würde, hätte man auch keinen Malus, außer vielleicht weniger Artefaktmacht. Man sollte sich trotz der vielfältigen Möglichkeiten für die Inhalte entscheiden, die man gerne spielen möchte, schließlich habe man jetzt die Auswahl - und der Abenteuerführer soll bei der Auswahl der interessanten Inhalte helfen.

Letztes aktuelles Video: Patch 725 Survival Guide



Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Thema!
schrieb am