System Shock 3
31.08.2016 11:10, Benjamin Schmädig

Shodan wird laut Warren Spector anders sein, als was die Leute erwarten: "Ich vermute, dass das Einige verärgern, aber definitiv auch für Gesprächsstoff sorgen wird."

Nachdem Otherside Entertainment gestern die Beteiligung namhafter Entwickler am Entstehungsprozess von System Shock 3 bekannt gemacht hatte (wir berichteten), hat Warren Spector gegenüber Polygon Einzelheiten der Erzählung umrissen, ohne jedoch Konkretes zu verraten. Interessant ist dabei seine Ankündigung, dass die künstliche, beiden Protagonisten der Vorgänger feindlich gesinnte Intelligenz namens Shodan zwar eine zentrale Rolle spielen werde - allerdings in einer anderen Form als vielleicht erwartet:

"Shodan ist die Seele der System-Shock-Spiele. [...] Das Spiel dreht sich um sie, aber ich wollte sie auch in einer neuen Art zeigen. Arturo [Pulecio, der Art Director des Spiels, Anm. d. Red.] hat unsere Version von Shodan mit erschaffen, die [...] anders sein wird, als was die Leute erwarten. Ich vermute, dass das Einige verärgern, aber definitiv für Gesprächsstoff sorgen wird."

Spector wolle Shodans Beweggründe beleuchten. Immerhin habe sie in den Vorgängern die Menschheit vernichten wollen - warum das so war, sei allerdings nie beschrieben worden. "Wir wollen das Konzept einer Super-Intelligenz ergründen und was [sie] womöglich antreibt", so der Creative Director und Studio Manager bei Otherside. Und immerhin: Laut der gestrigen Mitteilung ist mit Terri Brosius die Sprecherin des Originals erneut an Bord.

Das dritte System Shock soll dort weitermachen, wo das zweite aufhörte, welches wiederum 42 Jahre nach dem Erstling spielte. Spector will lose Fäden aufrollen, u.a. die der bisherigen Überlebenden, und näher auf die Geschichte eines gewissen Edward Diego eingehen. Vor allem sollen die vorherigen Hauptfiguren eine große Rolle spielen. "Wir erzählen ihre Geschichte", sagt Spector über die Protagonisten aus System Shock eins und zwei. "In den ersten zwei Spielen blieben viele Fragen unbeantwortet und wir fühlen uns verpflichtet, diese Lücken zu füllen."

Schwierig sei für Spector übrigens die spielerische Ausrichtung des Nachfolgers, da sich die Vorgänger deutlich voneinander unterschieden. Teil zwei sei viel mehr Rollenspiel als das Original und die Entscheidung, welche Elemente des einen oder des anderen in System Shock 3 einfließen sollen, fällt dem Creative Director laut eigener Aussage nicht leicht.

Auf jeden Fall wird man im Ringen mit Shodan neben realen Umgebungen erneut "virtuelle Welten" betreten - mit dem damaligen Cyberspace dürfte das allerdings nicht vergleichbar sein. Denn wie der Creative Director beschreibt: "Wir verstehen das Hacken heute viel besser als in der Vergangenheit und es wird auf ganz andere Art abgebildet werden als in früheren Spielen."

Zudem hätten sich die Zeiten gewandelt: Während System Shock zu einer Zeit entstand, in der Cyberpunk eine große Rolle spielte, wäre das Genre heute weniger bedeutsam. Spector habe gelernt, dass man einem Publikum nichts aufzwängen sollte, an dem es gar nicht interessiert ist

Und auch spielerisch habe sich in den vergangenen mehr als 20 Jahren viel getan: Spiele seien heute leichter, überschaubarer und hätten eine bessere Benutzerführung. System Shock einmal mehr zu spielen, hätte Spector die Augen geöffnet, weshalb er heute sagt: "Es gab einige starke Elemente, die wir in System Shock 3 übernehmen wollen. Die Benutzerführung gehört nicht dazu!" Als positiv hebt er allerdings Shodan hervor und die Art und Weise, mit der Spieler damals selbst ein Bild der Geschichte zusammensetzen mussten. Vermutlich soll der dritte Teil daran also anschließen.

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