von Marcel Kleffmann,

Jesus vs. Buddha: Malaysische Regierung verbietet das Spiel wegen Blasphemie; Steam kurzfristig gesperrt

Fight of Gods (Prügeln & Kämpfen) von PQube
Fight of Gods (Prügeln & Kämpfen) von PQube - Bildquelle: PQube
Das Early-Access-Prügelspiel Fight of Gods, in dem Jesus, Buddha, Moses, Zeus, Odin etc. wie bei Street Fighter gegeneinander antreten, hat in den vergangenen Tagen für reichlich Trubel in Malaysia und darüber hinaus gesorgt. Die malaysische Regierung war nämlich der Ansicht, dass das Spiel die "nationalen Gesetze" verletzten würde und blasphemisch sei. Deswegen sorgte die Regierung dafür, dass die malaysischen Telekommunikationsprovider den Zugang zu Steam komplett blockierten.

Der Publisher von Fight of Gods, PQube, meldete sich kurz darauf zu Wort und erklärte, dass die Regierung keinen Kontakt zu den Entwicklern oder dem Publisher aufnahm, sondern stattdessen gleich Steam sperren ließ. Sie zeigen sich zudem enttäuscht von der harschen Entscheidung und verteidigten den humoristischen Umgang mit der Religion in dem Spiel.

Als Reaktion auf die Sperrung von Steam in Malaysia hat danach Valve Software (Betreiber von Steam) reagiert und Fight of Gods aus dem malaysischen Steam-Store entfernt - vorher wurden aber die Entwickler kontaktiert. Die verhängte Steam-Sperre wurde wieder aufgehoben, wobei noch einzelne Telekommunikationsprovider weiterhin den Store blockieren.

Letztes aktuelles Video: Early-Access-Trailer

Quelle: PCGamesN, NeoGAF

Kommentare

Wigggenz schrieb am
Interessant, was für Beispiele zum Thema Respekt verwendet werden...
Was zB Zeugen Jehovas angeht, die ihrem Kind eine Bluttransfusion verweigern:
Wenn es um das Leben geht, ist die Lage einfach. Die Eltern machen sich wahrscheinlich strafbar, der Arzt ist trotzdem zur Behandlung verpflichtet. Die religiösen Überzeugungen der Eltern haben hinter dem Recht des Kindes auf Leben zurückzutreten, völlig zurecht. Ihr Leben wegwerfen dürfen nur Erwachsene oder vergleichbar Reife, und auch ausschließlich das Eigene.
Das ist keine Frage des Respekts, sondern der Achtung grundlegender Werte, die im GG verankert sind, und gegen die bestimmte Verhaltensweisen verstoßen.
Und da haben wir auch einen neutralen Punkt:
Die unantastbare Würde des Menschen. Diesem Prinzip hat sich alles unterzuordnen, und was dagegen verstößt, hat auch keine Existenzberechtigung. Auch wenn es Religionen sind.
Knarfe1000 schrieb am
Eisenherz hat geschrieben: ?12.09.2017 08:21 Dahingehend bin ich froh, dass es bei uns in Dunkeldeutschland seit der Wende immer die Wahl gab, ob wir in der Schule Religion oder Ethik belegen wollten. Und dass wir vor 1989 konsequent von den Pfaffen abgeschirmt wurden, hat sich auch nicht unbedingt als Nachteil erwiesen. Wer an seinen eingebildeten Freund glauben wollte, konnte das trotzdem immer privat machen, aber es hatte einfach in der Schule nichts zu suchen. Solche "Dokument-Christen", wie man sie oft im Westen und vor allem in Bayern findet und die nur christlich sind, weil sie es ihr Leben lang eingetrichtert bekommen haben und es nur noch vor lauter Angst vor den Reaktionen ihrer Umwelt bleiben, find ich schlimmer als jeden Atheisten.
Hast Recht, die Kinder in der DDR wurden überhaupt nicht indoktriniert... :roll: :roll:
Kajetan schrieb am
casanoffi hat geschrieben: ?14.09.2017 11:08 Konnte ich als Kind schon nicht begreifen, dass man meinen damaligen Kindergarten-Kumpel fast sterben ließ, weil die Familie Zeugen Jehovas waren und das Kind nach einem Unfall keine Fremd-Bluttransfusion bekommen sollte...
Sehr gutes Beispiel ...
Ist es in Ordnung das Leben des Kindes zu gefährden, weil die Moral der Eltern entsprechende medizinische Eingriffe verbietet?
Ist es in Ordnung die Moral der Eltern zu mißachten, weil das Wohl des Kindes an erster Stelle steht?
Ist es in Ordnung einen ungeborenen Fötus bis zu einem gewissen Reifegrad zu töten, weil das gemäß einer im Westen maßgeblich verbreiteten Moral noch kein Mensch ist, während für andere das alles bereits Mord ist?
Ist es in Ordnung, dass vergewaltigte Frauen das Kind, welches aus dieser Vergewaltigung entstand, zur Welt bringen müssen, weil menschliches Leben grundsätzlich heilig ist, gleichgültig wie es empfangen wurde?
Ist es in Ordnung ein Kind selbst dann zur Welt zu bringen, wenn es den Tod der Mutter bedeuten kann?
Irgendwann begreift man, dass es bei solchen moralischen Themen keinen neutralen, objektiven Standpunkt gibt. Man muss hier auf die ein oder andere Weise Stellung beziehen, man muss sich für eine bestimmte Weltsicht entscheiden. Und GENAU DANN versteht man auch, dass die anderen Sichtweisen genauso eine Existenzberechtigung haben. Dann kann sich Respekt entwickeln. Selbst wenn man ganz ausdrücklich anderer Meinung ist und vielleicht gar nicht in einem Land leben möchte, wo andere Vorstellungen akzeptierte Handlungsweisen sind.
Isse nix simpel ...
casanoffi schrieb am
Kajetan hat geschrieben: ?14.09.2017 10:51
Show
Das ist eine ganz schwierige Übung in "Respekt". Nicht Toleranz, weil ich jeden Dreck tolerieren kann, so lange er nicht direkt vor meiner Nase stattfindet. Respekt heisst nämlich nicht, dass ich einfach Dinge ausblende, die mich stören, sondern dass ich aktiv das Existenzrecht einer Sache akzeptiere. Selbst wenn es mir dabei den Magen rumdreht.
Doch wie weit soll dieser Respekt gehen? Kann man eine Religion oder eine Kultur respektieren, die zum Beispiel Frauen als Wesen minderer Qualität behandelt, wo Frauen nur den Status von Gebärmaschinen, Sexsklaven und Küchenpersonal haben dürfen? Kann man eine Kultur respektieren, in der Genitalverstümmelung bei Männern und Frauen betrieben wird? Könntest Du zum Beispiel eine Kultur respektieren, in der sich nur die Mitglieder einer bestimmten Kaste nach Belieben fortpflanzen dürfen, während alle anderen Menschen in Gebärtanks künstlich herangezüchtet werden und nur den Status biologischer Maschinen haben? Oder kann nur das respektiert werden, was nicht gegen grundsätzliche Prinzipien des eigenen Weltbildes verstößt, so dass man zu mehr als zähneknirschender Toleranz nicht fähig ist?
Nicht einfach, alles andere als einfach.
Ja, da sprichst Du mir aus der Seele.
Und so weit muss man da noch nicht mal schauen - oftmals geschieht das schon bei den Nachbarn.
Konnte ich als Kind schon nicht begreifen, dass man meinen damaligen Kindergarten-Kumpel fast sterben ließ, weil die Familie Zeugen Jehovas waren und das Kind nach einem Unfall keine Fremd-Bluttransfusion bekommen sollte...
Ist schon eine ganze Weile her und Zeiten ändern sich, keine Frage.
Aber ich war bereits als Kind nicht sonderlich empfänglich gegenüber Religionen und solche Aktionen bestärkten meinen kaum vorhandenen Respekt (zu dem ich auch einfach noch zu jung gewesen wäre) gegenüber diversen Glaubensformen im allgemeinen nicht wirklich...
Wie Du schon geschrieben hast - eine ganz schwierige Übung...
Kajetan schrieb am
casanoffi hat geschrieben: ?14.09.2017 10:19 Wie kann ich einen Glauben respektieren und tolerieren, der evtl. in gewissen Aspekten meinen moralischen Wertvorstellungen (die mir mein Leben lang eingeprägt wurden) gänzlich widersprechen?
Das ist eine ganz schwierige Übung in "Respekt". Nicht Toleranz, weil ich jeden Dreck tolerieren kann, so lange er nicht direkt vor meiner Nase stattfindet. Respekt heisst nämlich nicht, dass ich einfach Dinge ausblende, die mich stören, sondern dass ich aktiv das Existenzrecht einer Sache akzeptiere. Selbst wenn es mir dabei den Magen rumdreht.
Doch wie weit soll dieser Respekt gehen? Kann man eine Religion oder eine Kultur respektieren, die zum Beispiel Frauen als Wesen minderer Qualität behandelt, wo Frauen nur den Status von Gebärmaschinen, Sexsklaven und Küchenpersonal haben dürfen? Kann man eine Kultur respektieren, in der Genitalverstümmelung bei Männern und Frauen betrieben wird? Könntest Du zum Beispiel eine Kultur respektieren, in der sich nur die Mitglieder einer bestimmten Kaste nach Belieben fortpflanzen dürfen, während alle anderen Menschen in Gebärtanks künstlich herangezüchtet werden und nur den Status biologischer Maschinen haben? Oder kann nur das respektiert werden, was nicht gegen grundsätzliche Prinzipien des eigenen Weltbildes verstößt, so dass man zu mehr als zähneknirschender Toleranz nicht fähig ist?
Nicht einfach, alles andere als einfach.
schrieb am