von Marcel Kleffmann,

Civilization 6: Rise and Fall: Kritik an der Darstellung der Cree-Zivilisation aufgrund der Weltanschauung

Civilization 6: Rise and Fall (Taktik & Strategie) von 2K
Civilization 6: Rise and Fall (Taktik & Strategie) von 2K - Bildquelle: 2K
Nach der Ankündigung der Cree-Zivilisation mit Anführer Poundmaker (Pitikwahanapiwiyin) für Civilization 6: Rise and Fall meldete sich Milton Tootoosis (Poundmaker Cree Nation Headman) gegenüber CBC/Radio-Canada via GamesIndustry mit Kritik zu Wort.

Er begann mit einem Lob, da die diplomatischen Bemühungen von Poundmaker bei der Ankündigung der Zivilisation für das Spiel hervorgehoben wurden, führte dann aber aus, dass das grundlegende Spieldesign von Civilization nicht zu den Werten der "First Nations" (indigene Völker in Nordamerika) passen würde. "Es [Civilization 6: Rise and Fall] setzt den Mythos fort, dass die First Nations ähnliche Werte wie die koloniale Kultur hatten, und dazu gehört die Eroberung anderer Völker und die Beanspruchung ihres Landes. Das passt nicht zu unseren traditionellen Wegen und unserer Weltanschauung (...)", sagte Milton Tootoosis.

Er kritisiert also, dass die Darstellung ihrer Zivilisation in dem 4X-Strategiespiel, in dem man die Welt als eine mögliche Siegvariante erobern kann, nicht zu ihrer Ideologie passen würde. Es wäre vorteilhaft gewesen, wenn sich Publisher 2K Games formal an die "Ältesten" gewandt hätte, heißt es weiter - und zwar vor der Integration der Cree-Zivilisation in das Spiel.

Letztes aktuelles Video: First Look Cree

Quelle: CBC/Radio-Canada via GamesIndustry

Kommentare

Kajetan schrieb am
Wigggenz hat geschrieben: ?11.01.2018 13:04 Offensichtlich ist es ihm wurschtegal. Aber dadurch wird die Kritik aber auch ziemlich substanzlos, wenn das vermeintliche Problem nicht tiefer im Gesamtgefüge des Spiels Civ sondern nur derart oberflächlich betrachtet wird.
Nochmals ... er ist nicht am Spiel selbst, sondern lediglich an der Darstellung seines Stammes im Spiel interessiert. Was Du ihm hier vorwirfst, ist für ihn vollkommen irrelevant, weil es nicht sein Problem ist!!! Er ist kein Spieler. Er ist ein Sprecher des Cree-Stammes.
Klar, Clickbait, aber... wobei, vermutlich ist das einfach die Erklärung. Kritik an beliebtem Spiel, verknüpft mit irgendwas leicht politisch angehauchtem, macht sich immer gut. Vermutlich ist Clickbait tatsächlich völlig ausreichend als Erklärung.
Clickbait ist es nur, wenn man darauf anspringt und Du springst darauf an :)
Wulgaru schrieb am
Wigggenz hat geschrieben: ?11.01.2018 13:04
Kajetan hat geschrieben: ?11.01.2018 12:53
Wigggenz hat geschrieben: ?11.01.2018 12:34 ...
Wiggenz, dem guten Mann ist das Spiel an sich wurschtegal. Ihn interessiert nur, dass die Cree hier halt nicht akkurat dargestellt wurden. Fertig, Thema für ihn erledigt.
Was Du ansprichst, das geht aber UNS, die Spieler an. Denn WIR könnten ja darauf drängen, dass sich die Kulturen in Civ mehr den historischen Vorbildern anlehnen und man je nach gewählter Kultur eben sehr unterschiedliche Spielweisen und Erfolgsstrategien bekommen kann, anstatt Strategie X stur mit allen Kulturen durchziehen zu können, weil sie sich bis auf marginale Details spielerisch halt nicht unterscheiden. Und zwar nicht aus dem Beweggrund der korrekten Präsentation der diversen Kulturen, sondern weil dies spielerisch (!) deutlich interessanter wäre.
Offensichtlich ist es ihm wurschtegal. Aber dadurch wird die Kritik aber auch ziemlich substanzlos, wenn das vermeintliche Problem nicht tiefer im Gesamtgefüge des Spiels Civ sondern nur derart oberflächlich betrachtet wird. Dann frage ich mich, warum die Kritik von jemandem, dem das Spiel wurschtegal ist, der dem Anschein nach nur rudimentär mit der Materie auseinandergesetzt zu haben scheint und dessen Kritik bei näherer Betrachtung logisch auch nicht schlüssig ist, als relevant genuge Kritik, um sie als News zu präsentieren, eingestuft wird.
Klar, Clickbait, aber... wobei, vermutlich ist das einfach die Erklärung. Kritik an beliebtem Spiel, verknüpft mit irgendwas leicht politisch angehauchtem, macht sich immer gut. Vermutlich ist Clickbait tatsächlich völlig ausreichend als Erklärung.
Nein, ihm geht es um die Darstellung der Cree. Civ ist eben populär, aber ich bin mir ziemlich sicher das er sowas auch über die Darstellung seines Volkes in irgendeinem bekannten Buch oder einem Nolan-Film anmerken würde.
Ich kann aus seiner Kritik auch nicht rauslesen, ob er überhaupt will das sein Volk in Civ auftaucht....
Wigggenz schrieb am
Kajetan hat geschrieben: ?11.01.2018 12:53
Wigggenz hat geschrieben: ?11.01.2018 12:34 ...
Wiggenz, dem guten Mann ist das Spiel an sich wurschtegal. Ihn interessiert nur, dass die Cree hier halt nicht akkurat dargestellt wurden. Fertig, Thema für ihn erledigt.
Was Du ansprichst, das geht aber UNS, die Spieler an. Denn WIR könnten ja darauf drängen, dass sich die Kulturen in Civ mehr den historischen Vorbildern anlehnen und man je nach gewählter Kultur eben sehr unterschiedliche Spielweisen und Erfolgsstrategien bekommen kann, anstatt Strategie X stur mit allen Kulturen durchziehen zu können, weil sie sich bis auf marginale Details spielerisch halt nicht unterscheiden. Und zwar nicht aus dem Beweggrund der korrekten Präsentation der diversen Kulturen, sondern weil dies spielerisch (!) deutlich interessanter wäre.
Offensichtlich ist es ihm wurschtegal. Aber dadurch wird die Kritik aber auch ziemlich substanzlos, wenn das vermeintliche Problem nicht tiefer im Gesamtgefüge des Spiels Civ sondern nur derart oberflächlich betrachtet wird. Dann frage ich mich, warum die Kritik von jemandem, dem das Spiel wurschtegal ist, der dem Anschein nach nur rudimentär mit der Materie auseinandergesetzt zu haben scheint und dessen Kritik bei näherer Betrachtung logisch auch nicht schlüssig ist, als relevant genuge Kritik, um sie als News zu präsentieren, eingestuft wird.
Klar, Clickbait, aber... wobei, vermutlich ist das einfach die Erklärung. Kritik an beliebtem Spiel, verknüpft mit irgendwas leicht politisch angehauchtem, macht sich immer gut. Vermutlich ist Clickbait tatsächlich völlig ausreichend als Erklärung.
Kajetan schrieb am
Wigggenz hat geschrieben: ?11.01.2018 12:34 ...
Wiggenz, dem guten Mann ist das Spiel an sich wurschtegal. Ihn interessiert nur, dass die Cree hier halt nicht akkurat dargestellt wurden. Fertig, Thema für ihn erledigt.
Was Du ansprichst, das geht aber UNS, die Spieler an. Denn WIR könnten ja darauf drängen, dass sich die Kulturen in Civ mehr den historischen Vorbildern anlehnen und man je nach gewählter Kultur eben sehr unterschiedliche Spielweisen und Erfolgsstrategien bekommen kann. Anstatt Strategie X stur mit allen Kulturen durchziehen zu können, weil sie sich bis auf marginale Details spielerisch halt nicht unterscheiden. Sprich, nicht aus dem Beweggrund der korrekten Repräsentation der diversen Kulturen, sondern weil dies alleine schon spielerisch (!) deutlich interessanter wäre.
Wobei ich fest davon überzeugt bin, dass man dies bei Firaxis gerne tun würde, man aber keine Lust auf Hirnfick und Shitstorm hat, weil irgendwelche Deppen im patriotischen Überschwang der Gefühle nicht hinnehmen wollen, dass "ihre" Kultur in Bereich X spielerisch schwächer ist als andere Kulturen. Und weil so ein Gameplay auch kinderleicht als rassistisch und vorurteilsbeladen hingestellt werden kann, weil man indirekt alle Menschen einer bestimmten Kultur mit Eigenschaft X oder Y versieht. Durchaus zu Recht übrigens :)
Das ist in der Tat kein einfaches Thema. Für welches es IMHO keine einfachen Lösungen geben kann, ausser der Hoffnung, dass irgendwann genug Menschen diesem Patriotismuskäse entwachsen sind, dass man solche Spiele einfach machen kann, OHNE dass wieder irgendwelche Hanswüste Fackeln und Mistgabeln wegen Majestäts- und Vaterlandsbeleidigung auspacken müssen. Weil genug Menschen klar ist, dass es nur ein harmloses Spiel und kein Abbild, geschweige denn keine Wertung der Wirklichkeit ist.
Wigggenz schrieb am
Kajetan hat geschrieben: ?11.01.2018 09:10
Wigggenz hat geschrieben: ?10.01.2018 19:40 TLDR: Entweder ist eine mögliche historisch inakkurate Spielweise für alle Nationen abzulehnen, oder für keine.
Genau, und mit diesem Totschlagargument sprichst Du jedem das Recht ab sich darüber zu beschweren, wie die eigene Ethnie in diesem Spiel dargestellt wird, solange diese Person nicht einen Rundumschlag veranstaltet und Grundsatzkritik übt.
Äh ja, weil das Argument, dass eine optionale inakkurate Spielweise schlecht sei, sonst einfach nicht zieht?
Sonst sind wir bei folgender Einstellung:
Eine optionale inakkurate Spielweise ist schlecht, aber nur wenn es um MEINE Ethnie geht! Die anderen sind egal.
Und das ist kein gültiges Argument mehr, es sei denn, man findet irgendeinen Grund, warum die eigene Ethnie im Gegensatz zu Anderen einen besonderen Anspruch darauf hätte, ausschließlich akkurat gespielt werden zu können. Den sehe ich aber nicht.
Es wird nunmal nicht eine Ethnie im Speziellen in irgendeiner Art und Weise "dargestellt", sondern das hier kritisierte Merkmal Civs ist nunmal ein alle Ethnien übergreifendes grundsätzliches Merkmal, folglich muss daran auch Grundsatzkritik erfolgen.
schrieb am