von Julian Dasgupta,

Adios, GFW Magazine

Auf 1UP wird verkündet, dass die jüngste Ausgabe von Games for Windows: The Official Magazine auch die letzte sein wird - die Produktion des Printmagazins wird eingestellt, dafür soll der PC-Bereich des 1UP-Netzwerks deutlich ausgebaut werden.

Mit GFW verlässt eine der ältesten und auch renomiertesten Publikationen den Markt, mit 27 Jahren war die bis 2006 als Computer Gaming World bekannte Zeitschrift ein wahrer Oldie im schnelllebigen Medienbereich und diente auch uns als Informationsquelle. Auch nachdem Microsoft als offizieller Sponsor einstieg, legten die Mannen um Jeff Green Wert auf die redaktionelle Unabhängigkeit des Magazins und gehörten beispielsweise zu den schärfsten Kritikern von GFW Live. Zudem lehnte man seit einiger Zeit von Publishern angebotene exklusive Vorabtests grundsätzlich ab und forderte außerdem eine kritischere Berichterstattung ein.

Auf seinem Blog verabschiedet sich Jeff Green von der Zeitschrift und blickt auf die Geschichte von GFW/CGW zurück. Auch bestätigt er, dass alle bisherigen Redakteure weiter an Bord sind und sich nun vollständig auf Inhalte für 1UP konzentrieren werden. Weniger Glück dürften vermutlich die freien Mitarbeiter haben, auch die für das Layout des Magazins zuständigen Personen müssen sich nun nach neuen Jobs umsehen.

Ziff Davis begründet die Maßnahme mit der Stärke des PCs im Onlinebereich und verweist auf die Nutzerzahlen von World of Warcraft und Steam. Dementsprechend sei es nur konsequent, die Berichterstattung stärker ins Internet zu verlagern. Die Entscheidung dürfte allerdings auch mit Hinblick auf Möglichkeiten, Kosten zu senken, getroffen worden sein - das verschuldete Verlagshaus hatte Anfang März Gläubigerschutz beantragt und eine Umstrukturierung angekündigt.

Weiterhin wie üblich im Handel erhältlich sein wird dagegen das Schwestermagazin Electronic Gaming Monthly (EGM), welches den Konsolenbereich abdeckt.

GFW/CGW ist das zweite der drei großen US-PC-Magazine, das in der jüngeren Vergangenheit vom Markt genommen wurde. 2007 musste das Computer Gaming Magazine (CGM) nach immerhin fast 19 Jahren die Segel streichen. Die Muttergesellschaft war in einem (nicht mit der Zeitschrift zusammenhängenden) Gerichtsprozess zu einer hohen Schadensersatzforderung verdonnert worden; den daraus resultierenden Sparmaßnahmen fiel auch CGM selbst zum Opfer. Das einzig verbliebene reine PC-Magazin ist nun die zum Future-Verlag gehörende PC Gamer, welche auch in den vergangenen Jahren bereits den größten Marktanteil für sich beanspruchen konnte.


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