von Julian Dasgupta,

Der Euro-Spieler



Die Interactive Software Federation of Europe (ISFE) veröffentlichte heute einige Ergebnisse einer Untersuchung, die Nielsen Games im Auftrag der Organisation durchgeführt hatte. Die Marktforscher hatten dabei die Lage in 15 europäischen Ländern unter die Lupe genommen - Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien, die Benelux-Länder, die Niederlande, Österreich, Schweiz, Dänemark, Norwegen, Finnland, Schweden, Tschechien, Polen und Lettland.

Das Konsumieren von Videospielen hat sich demnach als eine der dominierenden Freizeitbeschäftigungen unter Europäern etabliert - 40 Prozent gaben an, 6 bis 14 Stunden pro Woche zu spielen. Wii, PS3 et al gehörten demzufolge zu den zentralen Hobbys zusammen mit Fernsehen, Internetsurfen oder dem Besuchen von Freunden und Familienangehörigen.

72 Prozent der Befragten zocken des Spaßes wegen, 57 Prozent wollen damit zudem ihre Vorstellungskraft anregen, 45 Prozent erhoffen sich außerdem den einen oder anderen Denkanstoß. Ein weiterer sekundärer Faktor: Der soziale Aspekt.

81 Prozent der Eltern, die spielen, tun dies zusammen mit ihren Kindern. Die Hälfte spielekonsumierenden Eltern gab an, ständig einen Blick darauf zu haben, welche Titel der Nachwuchs denn so spielt.

Bei Nicht-Spielern gab es kaum oder keine Vorbehalte gegen Unterhaltungssoftware - 41 Prozent hatten der Untersuchung zufolge laut eigenen Angaben schlichtweg keine Zeit dafür.

Eine Erkenntnis, die dem Auftraggeber wohl nicht so rein zufällig in die Hände spielen dürfte: Das länderübergreifende PEGI-Wertungssystem wurde in fast allen Ländern allgemein akzeptiert und wird dort auch als "extrem" oder "sehr" hilfreich empfunden.

70 Prozent der bestverkauften Spiele hatten eine "3+"-Einstufung bekommen - die Branche decke also keineswegs nur den Hardcore-Markt ab, sondern richtet sich an die ganze Familie; ähnlich hatten auch die USK und das ESRB in ihren jeweiligen Jahresabschlussberichten argumentiert.

Nielsen zufolge betrug der Umsatz, der 2007 durch den Verkauf von Spielen in Europa generiert wurde, knapp 7,3 Mrd. Euro und konnte den Vorjahreswert um 25 Prozent übertreffen. Den größten Anteil hatten dabei:

  • Großbritannien - 2,3 Mrd. Euro
  • Frankreich - 1,6 Mrd. Euro
  • Deutschland - 1,4 Mrd. Euro
  • Spanien - 0,7 Mrd. Euro
  • Italien - 0,6 Mrd. Euro
Quelle: Pressemitteilung ISFE

Kommentare

bingen schrieb am
A/W hat geschrieben:
Ilove7 hat geschrieben:edit:Was laberst du da von hitler, tut dir die sonne nicht gut?
Ich glaube er meint das in Deutschland deshalb soviel geschnitten auf dem Markt kommt wegen der Geschichte die das Land hat.
hmmm, was verbindet ein army of two oder ein crackdown mit dem ns-regime?
das spiele a la wolfenstein in D kritisch beaeugt werden ist verstaendlich, aber bei shooter in der gegenwart/zukunft zieht das argument gleich doppelt nicht, da einige erlaubt und andere wieder nicht erlaubt sind (oder was ist der grosse unterschied zwischen einem verbotenen army of two bzw. gears und einem erlaubten quake4/cod4 oder splintercell?)
vplus schrieb am
Schaut euch einfach mal die Top Ten der Verkaufscharts bei der 360 an. 5 von 10 spielen sind ab 18. R6v2 ist sogar auf 16 runtergeschnitten, sonst wären es 6.
PEGI für ganz Europa, dann ist Dtl mit drinne!
Laut PEGI sind die vermutlich alle ab 16+ und könnten ohne Altersnachweis bestellt werden. (Gut, ist seit vielen Jahren nicht mehr mein Problem, ist aber affig wegen persönlicher Übergabe etc...)
Die Österreicher und Briten freuts natürlich, weil deren Absatz dadurch steigt.
Mir persönlich ist es allerdings lieber, den Importhändler um die Ecke zu supporten und nicht direkt im Ausland zu bestellen.
Somit bleibt das Geld auch im Inland und kann hier was bewirken.
A/W schrieb am
Ilove7 hat geschrieben:Ich bin mir sicher ohne die ganzen cut versionen würde in deutschland viel mehr umsatz gemacht.
Die usk soll endlich abgeschafft werden, und PEGI einfach für ganz europa gelten, dass würde viel geld sparen und die spieler wären auch zufriedener.
edit:Was laberst du da von hitler, tut dir die sonne nicht gut?

Ich glaube er meint das in Deutschland deshalb soviel geschnitten auf dem Markt kommt wegen der Geschichte die das Land hat.
Mironator schrieb am
Deutschland ist das wirtschaftlich stärkste Land in Europa und hat knapp 20mio. Einwohner mehr als Frankreich oder Großbritannien.
Nur um mal ein paar Fakten in den Raum zu werfen, weil der eine oder andere wieder unüberlegt geantwortet hat.
Seriouskano schrieb am
Ohne die USK würde Deutschland mit Frankreich gleichziehen, mehr aber auch nicht.
"Die Hälfte spielekonsumierenden Eltern gab an, ständig einen Blick darauf zu haben, welche Titel der Nachwuchs denn so spielt."
Wenn das nur auf alle Eltern zutreffen würde.
schrieb am