von Jens Bischoff,

Vorläufige Einigung im Streit zwischen Spieleindustrie und Synchronsprechern

Allgemein (Sonstiges) von 4Players
Allgemein (Sonstiges) von 4Players - Bildquelle: SAG-AFTRA
Nach einem fast einjährigen Gewerkschaftsstreik (wir berichteten) haben die Spieleindustrie und Synchronsprechern in den USA nun eine vorläufige Einigung erzielt und den Boykott gegen elf Spielefirmen aufgehoben, wie die Screen Actors' Guild - American Federation of Television and Radio Artists (SAG-AFTRA) meldet. Der Beschluss soll im Oktober offiziell ratifiziert werden. Vor allem in punkto Bezahlung und Transparenz habe man endlich entscheidende Fortschritte erzielen können.

Dadurch sollen die Sprecher zukünftig nicht nur Bonuszahlungen für Sonderleistungen erhalten, sondern auch tiefere Einblicke in ihre Arbeitsprojekte gewährt bekommen, was aufgrund regider Geheimhaltungsklauseln bisher oft nur unzureichend möglich gewesen sei. Streikbedingte Sprecherwechsel wie etwa bei der Neuauflage von Resident Evil 2 (wir berichteten) dürften damit also vorerst wieder der Vergangenheit angehören.
Quelle: SAG-AFTRA

Kommentare

unknown_18 schrieb am
Japp, das meinte ich.
Anstatt das die Firmen halt darauf achten nur Infos raus zu geben die harmlos genug für sie sind machen es sich viele halt einfach und reduzieren gleich alles auf das für sie gesehen nötigste. Weniger Aufwand und damit weniger Kosten. Ist doch nichts neues, sieht man doch auch z.B. bei der deutschen Syncro, da klagen die Sprecher auch oft darüber, dass sie eine Rolle einsprechen sollen, aber man ihnen null Zeit gibt sich überhaupt anzusehen was für eine Rolle sie da sprechen sollen und statt dessen alles dem Syncro Studio überlassen wird darauf zu achten das alles passt.
Gerade die Spiele Syncros lassen deswegen oft zu wünschen übrig, zumal auch oft darum gefeilscht wird wer die billigste Syncro macht und das Studio kriegt den Zuschlag... und dann wird natürlich die Syncro auch billig. Und wenn es um Kosten sparen geht ist es natürlich auch ein Ansatz die Sprecher nur so lange wie nötig zu buchen, die dürften ja Stundenweise bezahlt werden und lassen sich sicherlich auch die Vorbereitung bezahlen, also kürzt man die so weit es geht.
NotSo_Sunny schrieb am
Balmung hat geschrieben: ?29.09.2017 23:19 Naja, mit dem informieren halten es die Spielefirmen aber generell nicht so genau. Gab es da nicht erst eine News eines Musikers, der nicht wusste in was für einem Trailer sein Song benutzt wird?
Fallout 4 - Dion DiMucci - "The Wanderer"
https://www.polygon.com/2017/7/7/159379 ... er-lawsuit
Wobei wir in dem Fall glaube nie die Gegendarstellung von ZeniMax gehört haben - Was man dann aber auch vielleicht als Zeichen nehmen kann.
Wigggenz schrieb am
Todesglubsch hat geschrieben: ?28.09.2017 13:51 Zudem reicht dafür doch in der Regel eine kurze Zusammenfassung, dafür brauchen sie doch keinen tieferen Einblick?
Ganz abgesehen von den anderen Baustellen hier im Thread, halte ich das auch für eine fahrlässige Vereinfachung.
Wer schonmal im darstellenden Bereich aktiv war, weiß, dass auch vermeintliche Kleinigkeiten wichtig sein können bzw. sind. Beim Sprechen eines Charakters geht es, wenn es wirklich sehr gut werden soll, auch um Nuancen. Das ist ja nichts anderes als "normales" Schauspiel, nur halt ausschließlich mittels Sprechen, was auch im Film- und Fernsehspiel mindestens 50% der Schauspielleistung ausmacht (meiner Meinung nach auch beim Theater btw).
Und an der Stelle eines Schauspielers würde ich jedes kleine bisschen an Information über den zu verkörpernden Charakter verlangen, schließlich muss man sich so weit und gut es irgendwie geht, in diesen hineinversetzen, so weit es geht auch zeitweise so denken wie der Charakter, um eine möglichst glaubwürdige und überzeugende Darstellung zu liefern. Das geht nur mit dem bestmöglichen Wissen.
unknown_18 schrieb am
Naja, mit dem informieren halten es die Spielefirmen aber generell nicht so genau. Gab es da nicht erst eine News eines Musikers, der nicht wusste in was für einem Trailer sein Song benutzt wird?
Jeder hat halt das Recht zu entscheiden ob er für dieses Produkt sich selbst hergeben will, sprich damit in Verbindung gebracht werden möchte. Und ich denke so mancher Syncrosprecher kann mit Videospielen nicht viel anfangen und hat daher schon ziemlich schnell etwas dagegen einzuwenden, wenn seine Stimme z.B. in einem Kriegsspiel genutzt werden soll. Und genau da wollen die Sprecher halt mehr Infos zum Kontext ihrer möglichen Arbeit bekommen, finde ich auch völlig richtig so.
Warum die Spielefirmen natürlich so ein Geschieß um Infos machen ist auch klar: haben Angst es könnten Infos nach außen dringen die sie zu dem Zeitpunkt nicht nach außen dringen lassen wollen.
Todesglubsch schrieb am
dx1 hat geschrieben: ?28.09.2017 19:24 Bei ?heise wurde das etwas genauer ausgeführt:
Okay, das ergibt schon mehr Sinn.
Wobei ich jetzt auch naiv angenommen habe, dass sowas zumindest zu Teilen auf dem Skript steht.
Hab jetzt auch nicht im Kopf, dass sich darüber jemals ein dt. Sprecher beklagt hat. Die wussten bisher immer, was sie da gesprochen haben. Selbst die Herrschaften die keine Videospiele spielen.
Dazu gehören auch Informationen über Sprechtext mit rassistischen, sexuellen oder gewalttätigen Inhalten.
Ich hoffe sie wollen diese Informationen *bevor* sie sprechen und nicht danach :D
schrieb am