von Julian Dasgupta,

China: Kampf gegen Spielesucht



Nachdem man vor nicht allzu langer Zeit den Kampf gegen die Spielesucht Jugendlicher angekündigt hat, wurden gestern von der chinesischen Regierungen Richtlinien ausgegeben, die es ab dem 15. April umzusetzen gilt.



Diesen zufolge haben Betreiber von Onlinespielen ein so genanntes "Spielerschöpfungsystem" zu installieren, dass Minderjährige dazu anhalten soll, nicht mehr als drei Stunden pro Tag mit diesen Titeln zu verbringen.



Nutzer von Onlinespielen sind nun verpflichtet, sich mit vollem Namen und ihrem Ausweis zu registrieren. Das neue System würde sich im Falle eines Rollenspiels bei Minderjährigen beispielsweise so auswirken: nach drei Stunden erhält man nur noch die Hälfte der Erfahrungspunkte, nach fünf Stunden gibt es keinerlei EXP mehr.



Die neue Regelung betrifft sämtliche Publisher, auch The9, die World of Warcraft in China betreiben. Spielefirmen haben vom 15. April an vier Monate Zeit, ein entsprechendes System zu implementieren. Der Betrieb von Titeln, die die gesetzlichen Anforderungen nicht erfüllen, wird ab dem 16. Juli eingestellt werden müssen.



Schätzungsweise zehn Prozent der über 31 Millionen Onlinespieler in China sind minderjährig. Zwar erwarten Firmen wie The9 keine massiven Änderungen, da der Großteil ihrer Spieler erwachsen sei, allerdings fürchten manch andere, dass der Zwang, sich fortan mit dem echten Namen registrieren zu müssen, einige Spieler davon abhalten könnte, die Dienste weiter zu nutzen.



Die Regierung des Landes sieht Spielesucht als Ursache für die schlechteren Schulleistungen vieler Minderjähriger und das Abdriften mancher in die Kriminalität.



Kommentare

gracjanski schrieb am
Max_Headroom hat geschrieben:nix zitatswürdiges
wie kann man nur so gut wenig Inhalt mit so vielen Wörtern aufblähen? Du bist nicht zufälig politisch irgendwo tätig? Also so viel langweiliges Gesülze, das gibts nicht. In wenigen Sätzen kann man auch seine Meinung unterbringen.
Cardinals schrieb am
Ich weiss schon das Spiele und Filme zur Unterhaltung dienen (die meisten) und trotzdem leben in meinem Keller angekettet ein paar Menschen die ich per Kamera Filme.
Trotzdem ist ein Unterhaltungsmedium ein Lehrbuch wenn ander Lehrbücher wie Erziehung und Schule fehlen oder die zuständigen Personen ihre Arbeit nicht ernstnehmen.
Ach ja zu ein Kind kommt nich an SAW rann:
Diese Woche kams erst wieder im TV, da bringt auch: "Die folgende Sendung ist für Personen unter 18 Jahren nicht geeignet" nichts.
Max Headroom schrieb am
@Calberix:
Es muss eine Spielzeit-Begrenzung her, das allein kann die Suchproblematik zumindest ein bisschen abschwächen! (..)
Die Idee finde ich fantastisch, auch wenn hier und da teilw. unschuldige eingeschränkt werden könnten. Allerdings sind 4h pro Tag nun wirklich mehr als genug für EIN RollenSPIEL. Wer wirklich verrückt nach EXP-Werten sein sollte, der kann sich ja immer noch 4 versch. Rollenspiele kaufen und sich somit 16h reines raufkloppen und Lvl-Ups leisten. Doch ich bezweifle, dass ein WoW-Süchtiger sich "freiwillig" mit 3 anderen RPGs abgibt. So *sehr* wird er wohl kaum aus der langweiligen Welt flüchten wollen ;)
(Spiel)Sucht ist eine Krankheit, in unserer Gesellschaft ist es üblich, erkrankte Menschen zu "heilen", manchmal auch gegen ihren Willen.
Ja... SUCHT ist eine Krankheit. Doch vorsicht... nicht WoW oder Webzen ist die Krankheit, sondern der übermäßige verzehr des Titels ! Es ist ja nicht der Hamburger oder McDonalds, die die Sucht darstellen, sondern die Person, die sich die Dinger 24/7 einwürgt. Und trotz der "Leibhaftigkeit" der US-Kinder ist ein Gesetz noch nicht in Sicht, bei der die Burgerverkäufer erstmal den Ausweis zu Gesicht bekommen sollen, damit sie den Burger rausrücken.
Es ist eine reine Präemtivmaßnahme um *mögliche* zukünftige Suchtkranke zu verhindern. IMHO eine gute. China ist groß... *sehr* groß. Und bei *der* Menge an Spielern, die *wirklich* übermäßig lange spielen, ist die Gefahr einer Vernachläßigung "alltäglicher normaler Aktionen" wie Essen und Schlafen ebenfalls groß geraten. Und wenn ein herranwachsender Kiddie nach 5 Stunden immer noch auf den XP-Balken schielt, soll er sich doch in den Ar** beißen. Zumindest kann er sein RPG als Chatprogramm weiternutzen... ein Chat mit einer hübschen grafischen Oberfläche ;)
(..)denn sowohl in China, als auch in Deutschland ist so gut wie keine Medienerziehung vorhanden(..)
Wie wahr... Dein Absatz in Gottes Ohr :)
Allein das Fernsehprogramm von RTL hat einen "Verblödungsfaktor", der weit...
Cardinals schrieb am
Kinder, keine Angst sowas würde es in Europa in den nächsten 100 Jahren nie geben. Aber, es löst nicht das Problem, warum eine Regierung findet eine solche Regelung wäre nötig.
Vorher wurde das Rollenspiel als potenzielles Suchtmittel genannt, da es eine Welt vorgaukelt und Quests auf Quests folgen. Dem stimme ich zu, aber ich denke ein viel grösseres Mass von Verdummung geht von Spielen wie CounterStrike aus, wo das Niveau der Unterhaltung unter aller Sau ist und oft aus langeweile irgendwelche 14 Jährigen einfach mal ihre "Teammitglieder" abknallen. Ein Erwachsener sollte fähig sein einen Trennungsstrich zu ziehen - aber ein Kind glaubt mit der Zeit das diese Art von Kommunikation normal ist und man Probleme Grundlegend mit Gewalt lösen muss.
Früher war es so das die Familie bzw. Sippe "schwarze" Schafe aufgefangen hat und sie wenn nötig zurecht wies. Heutzutage leben wir die Mentalität der Eigenverwirklichung wo alle Leute in ihren Wohnungen hocken und ihr Leben leben - hab ich ja nix dagegen - aber in so einem Umfeld werden Probleme wie Spielesucht oder Fernsehsucht nicht aufgefangen. Wenn das Kind gamet ist es wenigstens ruhig - und die USK-Kennzeichnung ist ja total überwertet - was machen solche Spiele schon aus? Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Kind welches jeden Tag nur genau eine Stunde ein Über-18-Spiel spielt keinen Relatitäsverlust erleidet und das Spiel als Unterhaltung aber nicht als Lehrbuch ansieht. In etwa so wie wenn ein Kind einen Teil von SAW oder so sehen würde. Sobald der Konsum jedoch ein gewisses Mass übersteigt und das Gewehr, der Charakter, die nächste Instanz das einzige sind mit dem man sich noch unterhalten kann wird es sehr schwierig.
Solche Regelungen wie in China find ich nicht fair - aber sind einfach dann nötig wenn Eltern nicht mehr Herr über ihre eigenen Kinder sind.
johndoe-freename-109624 schrieb am
ich gebe ein fuck auf china.
Ich meine jetzt nicht das Volk an sich sondern die Regierung...bevor die sich mit einem Problem wie Spiel sucht beschäftigen, sollten die mal lieber Ihre Gesetzte stark ändern bzw. die durchführung und auslegung von "treuen Staatsdienern".
ist ja alles schön und gut, dass sie das problem bekämpfen wollen...aber dan sollen sie nicht aspekte wie die abdriftung in die Kriminalität anführen.
Den daran ist die Regierung selbst schuld. Wen ca. 140 milionen die Dörfer verlassen müssen um als Wanderarbeiter 12std./tag für umgerechnet 40 ?/Monat zu arbeiten was übrigens Iligal ist um ihre Familien zu ernähren, Menschen in Fabricken an Erschöpfung sterben weil sie 24std. sichten hinter sich haben. sollte die sich net Wundern das leute Kriminäl werden.
Was mich auch nervt ist das länder wie Deutschland und Frankreich den Chinesen in den arsch kriechen. Dabei geht es um die Frage, ob und in welcher Form die Menschenrechtsverletzungen angesprochen werden sollen. Dabei werden größte Widersprüche seitens der europäischen Außenpolitik hingenommen, um beispielsweise Geschäfte in China zu sichern. So konnte der französische Präsident Jacques Chirac einen Vertrag über den Verkauf von Airbus-Flugzeugen in China abschließen, woraufhin ein chinesischer Vertreter verkündete, dass der Vertrag nur deswegen zustande gekommen sei, weil Frankreich und Deutschland China in der Menschenrechtsfrage ?entgegengekommen? seien. Deutschland hatte nämlich in demselben Jahr auf der 58. UN-Menschenrechtskommission keine Resolution gegen China eingebracht, wie es die USA, die damals nicht teilnehmen durften, üblicherweise getan hatten.
Ferner wurde von der rot-grünen Regierung eine U-Boot-Lieferung an Taiwan mit der Begründung, dass man keine Waffen in Krisengebiete liefere, unterbunden. Im Gegensatz dazu hat Bundeskanzler Schröder aber Ende des Jahres 2003 der Volksrepublik China Unterstützung für die Aufhebung des EU-Waffenembargos zugesagt, obwohl China keine zwei Wochen...
schrieb am