Das
Techblog des Fortune Magazines bietet eine Zusammenfassung einer Rede, die John Riccitiello vor Kurzem an der Berkeley Haas School of Business hielt. Der EA-Geschäftsführer umriss vier Lektionen, die er gelernt haben will, seit er 1997 beim Publisher anheuerte.
So müsse sich eine Firma dem Wandel stellen, auch wenn dieser mit hohen Kosten verbunden sein wird. Sagt Riccitiello und verweist auf die drei großen US-Sendernetzwerke ABC, CBS und NBC, die vor 30 Jahren noch 90 Prozent des Marktes unter sich ausmachten und beispielsweise die Konkurrenz durch Kabelsender völlig unterschätzten.
Die Spieleindustrie werde ebenfalls das bisherige Geschäftsmodell überdenken müssen, wenn sie weiterhin so erfolgreich sein will. Firmen wie Sony, Microsoft oder Activision werden einige schwierige Fragen beantworten müssen, beispielsweise wie lange sie noch davon ausgehen, 59 Dollar pro Spiel verlangen zu können. Das sei ein Thema, das in den nächsten fünf Jahren für alle Firmen relevant werden würde. Die Publisher selbst würden dann den Wandel herbeibringen - oder dabei zusehen, wie andere Hersteller anfangen den Markt durcheinander zu wirbeln, so Riccitiello. Online-Distribution von Spielen werde immer wichtiger, EA werde zukünftig dann wohl verschiedene Preismodelle ausprobieren.
Man müsse auch zu eigenen Fehlern stehen, merkt der EA-Boss an, und erinnert an das ganze Geld, dass der Publisher vor Jahren in (das erfolglose) EA Online und Spiele wie Majestic investiert hatte. Letztendlich sollte ein dies allerdings nicht davon abhalten, den Leuten mit den Visionen zu vertrauen. So habe der für Majestic verantwortliche Neil Young sich später der Herr der Ringe-Spiele angenommen, mit denen bisher ein Umsatz von knapp 725 Mio. Dollar erwirtschaftet werden konnte. Auch halte er große Stücke auf Will Wright (
Spore) und Alex Ward von Criterion (Burnout-Serie).