von Marcel Kleffmann,

Epic Games Store: Tim Sweeney über Exklusivspiele, Wettbewerbsförderung und den PC als offene Plattform

Epic Games Store (Sonstiges) von Epic Games
Epic Games Store (Sonstiges) von Epic Games - Bildquelle: Epic Games
Tim Sweeney (Gründer und Präsident von Epic Games) hat erneut auf die vielfältige Kritik am Epic Games Store reagiert und diesmal über die Exklusivtitel sowie den PC als offene Plattform gesprochen. Er ist der Ansicht, dass der PC im Gegensatz zu iOS von Apple eine offene Plattform sei und Exklusivspiele, die nur bei bestimmten Stores oder Anbietern verfügbar sind, nichts an dieser Offenheit ändern würden. Zudem erwähnte er nebenbei, dass die Exklusivität von Spielen auf PC gar nichts Besonderes sei, da die Titel von Electronic Arts, Blizzard, Activision Blizzard, Valve Software etc. auch nur in ihren eigenen Stores oder auf ihren Plattformen angeboten werden. Für ihn sind Exklusivspiele weiterhin wettbewerbsfördernd.

"Ja und der PC bleibt [eine offene Plattform] und es gibt einen stärkeren Wettbewerb zwischen den PC-Stores als je zuvor. Es gibt Steam mit Spielen von Valve, Origin mit Spielen von EA, Battle.net mit Spielen von Activision und Bungie, Epic Games mit Spielen vieler Publisher. Ich verstehe, dass ihr Leute keine Store-exklusiven Spiele mögt, aber das ist ein völlig anderes und prokompetitives [wettbewerbsförderndes] Problem, verglichen mit der Abschottung von Plattformen wie Windows, um den Vertrieb zu monopolisieren, wie es iOS tut - und wie Microsoft es mit UWP und den Locked-Down-Versionen von Windows versuchte, was fehlschlug und deren Befürworter jetzt verschwunden sind und durch großartige Führungspersönlichkeiten wie Satya Nadella und Phil Spencer ersetzt wurden, die Windows als offene Plattform voranbringen", schrieb Tim Sweeney bei Reddit.

Bezüglich des Vertriebsdeals mit Ubisoft (The Division 2) und der Unterbindung des Verkaufs von Keys bei Drittanbietern (wie Gamesplanet) erklärte er, dass sie "von ganzem Herzen den Keyverkauf von nicht-exklusiven Spielen" im Epic Games Store unterstützen würden. Weitere Angaben machte er nicht. Er führte auch die dahinter stehende Entscheidung nicht weiter aus oder warum der Verkauf von Keys für den Epic Games Store auf anderen Marktplätzen ein Problem darstellen könnte.

Sweeney meint, dass dieser Wettbewerb bzw. "der Krieg der Stores" auf dem digitalen Marktplatz nicht perfekt für die Verbraucher sei, aber es sei der einzige Weg, um ein besseres Ökosystem für den digitalen Vertrieb zu schaffen und zugleich gegen die etablierten Platzhirsche anzutreten.

"Ich verstehe schon. Ich würde auch lieber eine einzige Spiele- und Filmbibliothek haben. Hoffentlich werden eines Tages alle diese Stores, einschließlich unserer, durch ein 100% offenes Ökosystem für den digitalen Handel ersetzt, welches den Entwicklern ein noch besseres Angebot als die 88 Prozent [wie im Epic Games Store] bietet. Bis dahin brauchen wir den Wettbewerb", twitterte der Frontmann von Epic Games.







Quelle: Tim Sweeney, Reddit

Kommentare

PixelMurder schrieb am
Ich zocke seit über dreissig Jahren und bezeichne heute den Durchschittswentwickler/Publisher als blutigen Minimalisten, der gerade nur soviel macht, dass man(manche) die nächste Kopie auch kauft, ein bisschen hübscher, dafür gleich oder noch dümmer und seichter. Einige davon sind auch glatt Saboteure, die gezielt jedes Jahr weniger Leistung liefern, um dem Gaming-Nachwuchs den Anspruch wegzuerziehen und die alten Säcke zu vergraulen. Das ist weit weg vom Ansatz der Tech-Industrie, die Leistung alle zwei Jahre zu Verdoppeln bei gleichem Preis.
Heute ist ja Ubisoft-Wochenende auf Steam und die können ihren Schrott behalten, diese Fliessbandware würde ich nicht mal gratis installieren. Okay, sie sind nicht ganz so bösartig wie EA, Activision oder Rockstar, aber Ärsche sind Ärsche.
CritsJumper schrieb am
Stimmt 100% Schlecht ist das bei EA auch nicht.
Ist bei mir auch eher so ein diffuses Gefühl das Ubi schon aus dem Fehler der Stangenhardware gelernt hat.. und schon versucht mehr unterschiedliche einzelne Marken zu produzieren.
Wohin gegen EA quasi gerade den Weg geht den Ubi vor 10 Jahren eingeschlagen hat, als sie Anfingen jedes Jahr stark ähnliches AC zu veröffentlichen was sich Spieler ich fast nicht unterschied.
Ich beobachte Ubi halt stärker..
Da fallen mir auch mehr Titel ein:
-Wie Mario + Rabbids für die Switch.
-The Devision und wie sich jetzt der zweite Teil schon verbessert hatte im Vergleich zu Devision 1, wenn man den Kommentaren und dem 4P Test glauben kann.
-AC Odyssee hab ich ja schon genannt.
Dazu hat Ubi viel mehr kleine Spiele auch Abseits in Entwicklung. Bei EA wirkt Unravel eher wie.. wir müssten ja mal was machen.
EA hat wie ich finde es nicht geschafft Sims 4 weiter zu Entwickeln im Vergleich zu Sims 3.
Positiv könnte es aber sein das wenn Ubi einen Fehler einsieht und sich ändert, vielleicht auch EA das eines Tages schafft! Bei EA hab ich halt immer das Gefühl die machen Spiele fast nur für die Aktionäre. Bei Ubi kommt halt öfter auch mal was Kreatives dabei rum.
PixelMurder meinte ja davon fließt nichts in die Spiele. Das sehe ich so eigentlich nicht. Sicher ob da jetzt ein Store ausschlaggebend ist, will ich auch nicht unterschreiben. Aber man merkt schon das Spiele immer mehr als Werke verstanden werden, wie ein Buch ein Film oder eine Serie und da immer mehr Gelder rein fließen, weil die Spieler dafür auch mehr aus geben. Insgesamt ist die Entwicklung für uns Spieler toll. Ich hätte vor Jahren auch nicht gedacht das Capcom wieder so viel macht. Fand die waren auch vor Street Fighter schon fast tot geglaubt. Ein wenig wie Konami. Nur haben sie den Sprung geschafft und Bereichern nun die Gameswelt, im Gegensatz zu Konami.
EA wird auch lange nicht verschwinden, dafür sind sie noch zu groß. Aber nach der Flaute um Anthem... was auch eher wirkt wie...
Leon-x schrieb am
ChrisJumper hat geschrieben: ?24.03.2019 13:54
Sicher Ubisoft wird auch zu groß langsam. Aber hier kommen teilweise wenigsten noch qualitativ gute Spiele auf den Markt.

Wobei jetzt eine Titanfall 2 Kampagne doch mal ein Glücksgriff war. Games wie A Way Out oder Unravel 1 und 2 ganz nett abseits der großen Titel sind. 100% ist jetzt auch nicht alles schlecht bei EA aber vieles ist falsch aufgebaut.
Apex geht dafür wieder durch die Decke. Gut, ist kostenlos.
CritsJumper schrieb am
PixelMurder hat geschrieben: ?24.03.2019 09:39 Gar nichts fliesst in die Spiele, oder hast du letzthin mal die "Games" von EA oder Ubisoft und anderen gesehen..
Das du EA mit Ubisoft vergleichst. Gerade Ubisoft hat so viele gute Titel aber eben auch Stangenware, wo wirklich noch mal ein Spiel kommt das ähnlich ist mit der selben Engine und der selben Karte aber sich ganz anders spielt. Zuletzt zum Beispiel der Mod für Far Cry, der sich sehr gut verkauft hat.
Das ohne diesen Minimal-Ansatz den EA fährt mit Glücksspiel-Ingame-Boxen.
Sicher auch Ubi hat Ingame-Store und Ingamewährung. Aber setzt das bisher noch relativ vernünftig ein. Zudem haut Ubi richtig viele gute Eigententwicklungen raus und bringt diese auch zuverlässig auf alle Plattformen und maximal ein paar Story-Missionen exklusiv für Sony oder Microsoft. Vergleichen kann man Ubi und EA aber absolut nicht, weil Ubisoft ihre Studios nicht so verbrennt wie EA und auch die Marken nicht.
Im Gegenteil Ubi hat einen weit höheren Satz an Spielen, Bandbreite und Eigenmarken und bringt zudem immer wieder neue Experimente hervor.
Watch Dogs 2, war zum Beispiel alles andere als ein weiteres Open World mit Türmen. Da stimmte sogar die Story und bei der Welt konnte man fast von Liebe zum Detail sprechen.
Einfach mal den Single-Player Part von einem Ubisoft Spiel mit einem EA-Spiel vergleichen und da gibt es schon große Unterschiede.
Sicher Ubisoft wird auch zu groß langsam. Aber hier kommen teilweise wenigsten noch qualitativ gute Spiele auf den Markt. Ich würde Ubisoft schon fast wie Sony und Nintendo, als eigenen Lieferant für Qualität sehen. Zumindest was die großen Eigenentwicklungen betrifft. Man merkt das sich Ubisoft auf ihre Marken konzentriert, diese weiter entwickelt und vor allem auch durch sinnvolle Erweiterungen und Updates auch noch einige Monate nach Release unterstützt.
PixelMurder schrieb am
Gar nichts fliesst in die Spiele, oder hast du letzthin mal die "Games" von EA oder Ubisoft und anderen gesehen, die ihre eigene Spiele im eigenen Shop vertreiben können? Man könnte es sogar generell sagen, jeder der genug Kohle für einen eigenen Shop hat, muss ein Arsch sein, da er dafür über Leichen gegangen ist und es ihm noch nicht genug waren, scheiss auf die Games, scheiss aufs Gaming, scheiss auf die Gamer. (Ausnahmen bestätigen höchstens die Regel.)
schrieb am