Elite Dangerous
17.03.2014 12:15, Benjamin Schmädig

Angespielt: Die Reise ins All beginnt

Das holografische Radar flackert, der Schild hat längst klein beigegeben... Ich übertrage alle Energie auf die Maschinen und drehe mit Nachbrenner ab. Noch hängt mir der Feind im Nacken und mit jedem Treffer zischt es oder verpufft irgendetwas in meinem Cockpit. Das hat sogar schon sichtbare Risse – den Effekt kennt man ja. Moment, was ist das? "Verbleibender Sauerstoff: 1:45 Min." OK, das ist neu. Und nachdem die Scheibe fast zwei Minuten lang bedrohlich knirschte, blieb mir mitten im All tatsächlich die Luft weg. Das hatte ich so noch nicht erlebt.

Es sind ja nicht nur die Beschädigungen; das Cockpit fühlt sich auch im Ruhezustand herrlich plastisch an. Immerhin drücke ich nicht nur Tasten auf meinem Joystick, Gamepad oder der Tastatur. Wenn ich mich umsehe, blinken auch HUD-Anzeigen auf, die ich von da an erst bedienen kann. Im Kampf muss ich das natürlich nicht machen, aber so erstelle ich z.B. unterschiedliche Profile für meine Geschütze. Für jedes Profil lege ich dabei fest, welche Waffen oder Verteidgungsmaßnahmen ich mit den beiden Abzügen jeweils aktiviere. Cool auch: Bevor die Kanonen Kugeln oder Energie verschießen, werden sie aus dem Korpus des Raumjägers ausgefahren. Dieses Cockpiterlebnis gelingt dem Erschaffer von Elite: Dangerous, David Braben, wirklich ausgezeichnet!

Das Drehen des Schiffes um die eigene Achse bleibt der Serie übrigens erhalten: Ich kann den Jäger nicht wie in einem Egoshooter in eine beliebige Richtung drücken. Stattdessen rolle ich die horizontale Achse um 90 Grad und ziehe die Nase anschließend nach oben, falls ich nach rechts "abbiegen" will. Das ist zwar unbequemer und vielleicht nicht einmal realistischer, verleiht dem Fluggefühl aber eine anspruchsvolle taktische Note. Zu der tragen auch zerstörte Schilde bei, die sich nach kurzer Pause erholen. Ein erfahrener Pilot kann das Blatt deshalb noch wenden, wenn ihm sein Gegner nicht konsequent genug auf die Pelle rückt. Todschick übrigens, wenn beim galaktischem Duell im Asteroidenfeld ein Stern zwischen den Steinen blinkt oder der gleißende Antrieb eines Vorausfliegenden über die Scheibe des Cockpits tanzt.

Anders als Käufer der teuren Alphaversion haben Journalisten leider noch keinen Zugang zu den Mehrspielergefechten. Und auch den majestätischen Anflug einer Raumstation habe ich bisher nur im Video erlebt. Zu guter Letzt kann ich zu dem Spiel um Handel und Piraterie, das aus so viel mehr als kurzen Scharmützeln bestehen soll, noch gar nichts sagen. Der kurze Einblick in die Raumkämpfe gibt mir allerdings Hoffnung, dass Braben nach all den Jahren vielleicht doch einen würdigen Nachfolger seiner Weltraumoper erschaffen könnte.

Einschätzung: sehr gut

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