Frogster Interactive
17.07.2011 12:55, Marcel Kleffmann

Präzedenzfall gegen Gold-Selling

Im Rechtsstreit zwischen der Frogster Online Gaming GmbH und einem Internet-Forum, das über einen längeren Zeitraum Gold-Selling und ähnliche Aktivitäten für Online-Games toleriert hatte, hat das Landgericht Hamburg die bisherige Betreibergesellschaft und deren Geschäftsführer dazu verurteilt, es bei Androhung von Ordnungsgeld oder -haft zu unterlassen, Ingame-Währung, Accounts, Cheats, Hacks und Bots für Runes of Magic (RoM) anzubieten, in den Verkehr zu bringen oder zu bewerben. Die Betreibergesellschaft und deren Geschäftsführer sind als Gesamtschuldner darüber hinaus im geltend gemachten Umfang zu Schadensersatz verpflichtet.

Frogster hatte den Betreiber des Internet-Forums im Laufe des letzten Jahres per Abmahnung dazu aufgefordert, entsprechende Beiträge in einschlägigen Foren-Sektionen wie "RoM Hacks, Bots, Cheats & Exploits", "RoM Black Market" oder "Runes of Magic Trading" zu entfernen und den Betreiber auf seine Prüfpflichten hingewiesen. Dabei hatte Frogster auch angeboten, auf die Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen zu verzichten, wenn sich der Betreiber im Gegenzug dazu verpflichtet hätte, auch in Zukunft rechtsverletzende Angebote aus seinem Internetangebot zu entfernen. Da der Betreiber das Angebot zur außergerichtlichen Einigung nicht angenommen hatte, sah sich Frogster im Oktober 2010 gezwungen, seine Rechte gerichtlich durchzusetzen.

In seiner Urteilsbegründung stellt das Landgericht Hamburg fest, dass das Verhalten des Betreibers in seinem bisherigen Internetangebot zweifelsfrei den Tatbestand einer gezielten Behinderung des Geschäftsbetriebs eines Anbieters von Online-Games wie Frogster erfüllt. Laut den Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Frogster ist Spielern von in diesem Fall "Runes of Magic" der Verkauf virtueller Spielwährung außerhalb des Spiels und die Verwendung von Schadprogrammen oder Software-Schwachstellen wie Cheats, Bots und Hacks nicht gestattet. Gegenüber der Wirksamkeit und Rechtmäßigkeit dieser branchenüblichen AGB von Frogster hatte das Gericht keine Bedenken. Durch den Unterhalt und Betrieb seines Internetangebots habe der Betreiber in der Vergangenheit gezielt und bewusst auf den Vertragsbruch der Spieler hingewirkt und damit die Attraktivität des Spiels beschädigt, dessen ehrliche Spieler demotiviert und auf diese Weise den Absatz bei Frogster bedroht. Dies hatte Frogster an Beispielen aus dem Forum belegen können, in dem die Moderatoren teilweise sogar Tipps zum Goldhandel gegeben haben.

Das Urteil gegen den bisherigen Betreiber stellt nach Auffassung der von Frogster beauftragten Anwaltskanzlei Schulte Riesenkampff einen Präzedenzfall mit weitreichenden Konsequenzen für die gesamte Branche dar. "Es liegt im Interesse der ehrlichen Spieler, wenn Spielebetreiber gegen Mogler effektiv vorgehen können. Cheats und Bots mindern den Spielspaß bei MMOGs, und aufwändige Free-to-play-Spiele wären gar nicht möglich, wenn deren Finanzierung durch illegalen Goldhandel untergraben würde. Es ist daher richtig vom Gericht, auch die Betreiber von illegal agierenden Foren in die Verantwortung zu nehmen", kommentiert Dr. Andreas Lober, Partner der Kanzlei Schulte Riesenkampff, das Urteil.

Frogster hatte schon in der Vergangenheit angekündigt, zugunsten eines ungetrübten Spielerlebnisses aller ehrlichen Spieler konsequent gegen illegale Aktivitäten im Umfeld seiner Online-Games durchzugreifen und dies mit einer Reihe von juristischen Maßnahmen, insbesondere gegen Goldseller, bereits getan. Das Vorgehen gegen den Betreiber des vorgenannten Forums stellte einen weiteren Schritt in dieser Hinsicht dar. Interne und externe Diskussionen über seine Online-Games begrüßt Frogster ausdrücklich. Wie bereits in der Vergangenheit mehrfach deutlich gemacht, geht es Frogster keinesfalls darum, Diskussionsforen von Spielern im Internet zu zensieren oder schließen zu lassen. Aber Frogster wird auch in der Zukunft illegale Verkaufs- und Betrugsaktivitäten so weit wie möglich eindämmen, um seinen treuen und ehrlichen Spielern ein möglichst unbeeinträchtigtes Spielerlebnis zu bieten.

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