von Julian Dasgupta,

Spore: EA & der Gebrauchtspielmarkt

Spore (Simulation) von Electronic Arts
Spore (Simulation) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
Schon bei Mass Effect hatte es Diskussionen um den Kopierschutz gegeben, der die Zahl der Installationen einschränkte und auf Onlineauthentifizierung setzte. Damals hieß es auch, bei Spore (ab 22,00€ bei kaufen) werde ein ähnliches Verfahren zum Einsatz kommen. Ein paar Tage später ruderte der Hersteller etwas zurück und gab bekannt, dass man den Mechanismus zumindest etwas entschärfen wird - statt regelmäßiger Authentifizierung reicht nur noch eine Aktivierung aus, auch kann der Support des Publishers die Zahl der Aktivierungen zurücksetzen.

Die Kollegen von Civilized.de haben das gemacht, wofür sich viele Spieler wohl kaum die Zeit nehmen werden: Das Durchlesen der Endnutzerbestimmungen von Spore. Dort fielen einige Passagen bzw. Maßnahmen auf, mit denen der Hersteller in erster Linie nicht auf Raubkopierer abzielt, sondern Leute, die ihr Spiele lieber gebraucht über Ebay & Co. erwerben bzw. dort verkaufen wollen. So heißt es hinsichtlich der "Zugriffsbeschränkungs- und Kopierschutzmaßnahmen":

"Unsere Software verwendet Zugriffsbeschränkungs- und Kopierschutzmaßnahmen. Um die Software zu authentifizieren und deine Lizenz zu verifizieren, benötigst du eine Internet-Verbindung. Solltest du über keine Internetverbindung verfügen, kannst du die Software nicht nutzen, ehe du eine solche Verbindung eingerichtet und deine Lizenz verifiziert hast. Der erste Endbenutzer dieser Lizenz kann die Software auf einer je nach Produkt unterschiedlichen Anzahl von Computern installieren und authentifizieren."

Weiter heißt es, dass die Rechte zur Nutzung und Installation des Spiels zwar an Dritte übertragen werden können - so denn "(a) die technischen Schutzmaßnahmen der Software eine Übertragung vorsieht; (b) du auch diesen Vertrag und alle Kopien der Software überträgst; (c) du keine Kopien der Software zurückbehältst und (d) der Empfänger die Bedingungen dieses Vertrages akzeptiert."

Explizit wird angemerkt:

"Das Recht auf den Erhalt von Updates und dynamischen Inhalten sowie das Recht auf die Nutzung beliebiger Online-Dienste von EA in Verbindung mit dieser Software kann möglicherweise nicht übertragen werden. Du darfst die Software nicht übertragen, wenn du die Bedingungen dieses Vertrags bereits ausgeschöpft hast, indem du die Software auf der maximal zulässigen Anzahl von Computern authentifiziert hast. Folgeempfänger dieser Lizenz können die Software möglicherweise nicht auf weiteren Computern authentifizieren. EA kann als Bedingung zur Nutzung der Software verlangen, dass jeder Endbenutzer die Software online registriert und/oder zusätzliche Lizenzen erwirbt."

Traditionell ist der Kunde aus Herstellersicht nicht der Besitzer der Software, er erwirbt vielmehr nur eine Lizenz zu deren Nutzung. Und die Nutzungsbedingungen werden vom Produzenten vorgegeben. Bei vielen digitalen Distributionsangeboten wie XBLA oder WiiWare ist das Modell gang und gäbe: Die Möglichkeit, ein Spiel weiterzuverkaufen, ist dort nicht vorgesehen,

Vor ein paar Tagen erst hatte sich Jens Uwe Intat von EA die Herausforderung durch den Second-Hand-Markt geäußert. Den könne man bei Software schlecht mit anderen Märkten vergleichen, da es im Gegensatz zu anderen (physischen) Produkten wie Autos keine Abnutzungserscheinungen bei Programmen gebe.

4Players hat beim Publisher um eine Erläuterung jener Passagen sowie Informationen zur Zahl der möglichen Aktivierungen gebeten. Eine Antwort lag bis zum Erscheinen des Artikels allerdings noch nicht vor.


Kommentare

fat.cap schrieb am
( ... nix für ungut .. ich hab mich grad entschieden, dass mir für dieses Thema eine diskussionsfront - das amazon.de forum - doch ausreicht ... :D )
Doc Zoidberg schrieb am
warum ihr euch ua. so über die EULA aufregt.
so weit ich weiß, ist die in deutschland nur gültig, wenn sie VOR DEM KAUF durch den kunden einsehbar ist, was ja bei den ganzen softwareboxen nie der fall ist. also, a****lecken EA und weg damit. 8)
Wo][rm schrieb am
Danke EA :D
44 Öcken gespart und stattdessen Sins of a Solar Empire gekauft :D
unknown_18 schrieb am
Eben, verkauft wird das Spiel garantiert trotzdem mehr als gut genug, das werden die ersten Verkaufszahlen wohl deutlich zeigen. Die Masse der Spieler ist eben uninformiert und weiß nicht das was wir alle wissen oder sie lassen sowas einfach mit sich machen (Kopierschutz). Wir regen uns darüber auf, Andere fragen sich worüber wir uns eigentlich aufregen. Wobei eine Online Aktivierung schon hart an der Grenze ist an der auch Otto normal Spieler auf die Barrikaden gehen.
TNT.Achtung! schrieb am
dieses spiel ist für den casual markt geschaffen. die spieler, die das in massen kaufen werden wirst du hier wohl kaum finden.
schrieb am
Spore
ab 22,00€ bei