von Marcel Kleffmann,

Ersteindruck: Age of Conan

Age of Conan: Unchained (Rollenspiel) von Eidos, Funcom
Age of Conan: Unchained (Rollenspiel) von Eidos, Funcom - Bildquelle: Eidos, Funcom


Düster, dreckig und brutal - so präsentierte sich die Fantasy-Welt von Age of Conan, die uns auf der Role-Play-Convention 2007 in Münster vorgestellt wurde. Eidos und Funcom sind sich des heiklen Themas durchaus bewusst und entwickeln somit ein Online-Rollenspiel für Erwachsene (keine Jugendfreigabe). Dementsprechend explizit ist auch die Gewaltdarstellung: So können in den Kämpfen schon mal Köpfe rollen oder virtuelles Blut spritzen. Je näher jedoch der angepeilte Releasetermin am 30. Oktober 2007 rückt, umso mehr Gedanken machen sich die Entwickler, ob die deutsche Version unter Umständen angepasst werden muss. Tendenziell soll so wenig wie möglich "geschnitten" werden, versicherte uns Eidos, und falls es doch nötig sei, werden davon keine kritischen Spielelemente betroffen - wir sind gespannt.

Der Charakter in Aquilonien

Ansonsten beginnt Age of Conan eher klassisch mit einer sehr ausführlichen (optischen) Erstellung eures Charakters an Bord einer Sklaven-Galeere. Seid ihr mit dem Erscheinungsbild zufrieden, erleidet ihr Schiffbruch und findet euch danach an Land wieder. Hier warten bereits erste Quests, die im Gegensatz zu vielen anderen Online-Rollenspielen als Dialog-Zwischensequenz aus seitlicher Kameraperspektive abgespult werden; vollständig übersetzt und alles mit Sprachausgabe unterlegt.

Die Archetyp-Wahl findet auf Stufe 5 statt: Priester, Soldate, Schurke oder Magier. 15 Levels später (auf Stufe 20) legt man dann die Klasse fest und wählt aus jeweils drei oder vier Möglichkeiten, z.B. "Dämonologe", "Necromancer", "Lich" oder "Herald of Xotli" als Magier. Auf dem Weg zu Stufe 80 (ab 20 betretet ihr die Online-Welt, vorher seid ihr im "Singleplayer-Modus" unterwegs, in dem ihr auch zwischendurch auf andere Spieler trefft) muss jeder Charakter sein Kampfgeschick beweisen, egal für welche Klasse ihr euch entscheidet; auch "Priester" sollen Schaden anrichten und nicht nur zum Heilen degradiert werden. Außerdem soll es möglich sein, solo die Stufe 80 zu erreichen und wenn man nicht in einer Gruppe mit anderen Spielern unterwegs sein möchte, lassen sich NPC-Söldner für knifflige Aufgaben anheuern.

Viel Kampf-Action

Das Kämpfen wird in Age of Conan groß geschrieben, sei es gegen die computergesteuerte "Umgebung" (PvE) oder andere Mitspieler (PvP). Hierfür setzen die Entwickler auf ein komplexes und für ein Online-Rollenspiel ungewohnt actionreiches System: Als Nahkämpfer müsst ihr keinen Gegner anvisieren, den ihr angreifen wollt, sondern schlagt einfach zu und alles was im Wirkungsbereich des Schlages steht, wird getroffen - was durchaus mehrere Gegner sein können. Zusätzlich bestimmt ihr die Schlagrichtung eurer Waffe selbst: Soll das Schwert von "oben links" nach "unten rechts" geführt werden? Und wenn ja, welche Kombination wäre für den darauf folgenden Schlag sinnvoll? Gesteuert wird dieses u.a. auf Geschick und Kampftaktik beruhende System mit dem Num-Block der Tastatur oder einem Gamepad. Fernkämpfer mit Pfeil und Bogen müssen wie in einem Ego-Shooter zielen, während Magier eher klassisch ihre Ziele bzw. Zielgebiete auswählen. Des Weiteren sind alle Charaktere echte physikalische Objekte, d.h. wenn die Gegner an einem Spieler vorbeilaufen wollen, müssen sie um ihn herum gehen. Für spätere Endgame-Herausforderungen oder Angriffe auf verfeindete Gildenburgen sorgt nicht nur dieses Kampfsystem für Abwechslung, sondern ebenfalls Belagerungswaffen oder Formationen. Letztere bringen den Mitgliedern einen bestimmten Buff, so lange die Formation eingehalten wird.

Obwohl die Gegenstände bzw. Waffen eher einen kleinen Einfluss auf die tatsächliche Stärke des Spielers haben (nicht wie z.B. in World of WarCraft), ist ein Crafting-System fest geplant. Es können nicht nur Belagerungswaffen hergestellt werden, sondern auch Waffen mit Sockel, die man sonst nirgendwo findet. Sogar das Player-Housing ist fester Bestandteil der Welt, wird allerdings instanziert umgesetzt (mehrere Spieler- bzw. Gildenhäuser in einer Instanz).



Kommentare

a.user schrieb am
strangeways hat geschrieben:Na endlich fangen die bei Rollenspielen an, mal richtige Nahkampfsysteme einzuführen.
HacknSlay ist einfach vollkommen antiquitiert, weshalb WOW und Konsorten einfach nur ein Witz sind, wenn es um Nahkampf geht.
wenn du bei wow von hack'n slay redest, dann hast du keine ahnung wovon du redest.
eNTi schrieb am
jo im offiziellen forum scheint der tenor zu sein, dass playerhousing im addon nachgereicht wird. ich fänd's auch irgendwie sinnvoller. man wird sich in den ersten monaten kaum häuslich einrichten beginnen, sondern eher mal auf erkundung gehn und in schlachten ziehen. würden sie's nachreichen wäre mehr zeit für bugfixes und verfeinerung der restlichen features.
Nukenin schrieb am
@enti42: Es gibt doch ganze Spielerstädte zum selberbauen. Einmal als PvP-Stadt und auch als PvE-Stadt. Jeweils in unterschiedlichen, abgetrennten Gebieten. Soweit mir bekannt wird es pro speziell gekennzeichnetem Landstrich etwa 4 bis 5 "Gildenstädte" geben dürfen, in denen es dann ein Gildenheim wie auch Handwerksstätten und eine Bar oder ähnliches geben soll. Alles kann von Spielern einer Gilde aufgezogen werden und auch zerstört. NSC bauen Städte in der Nähe die manchmal Belagerungsarmeen gegen Spielerstädte schicken und in den PvP-Gebieten sind es entsprechend andere Gilden. Allerdings ist mir die Angelegenheit mit dem "Player-Housing" neu. Mein letzter Stand der Informationen war, dass Funcom plant, Player-Housing nachzureichen und nicht gleich von Anfang an zu implementieren. Allerdings wäre mir eine sofortige Verfügbarkeit defintiv lieber :-)
Cardinals schrieb am
3vil_Blood hat geschrieben:wird bestimmt ganz cool - denn online rollenspiele ''ab 18'' sind ja nicht gerade häufig vertreten ..... aber eine frage hätte ich da noch - wird eine monatliche gebühr wie etwa bei wow anfallen ??
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mfg 3vil_Blood
"Es gibt nichts Neues in der Welt außer der Geschichte, die du nicht kennst." - Harry S. Truman
Joa gibt monatliche Kosten
johndoe-freename-73049 schrieb am
Na endlich fangen die bei Rollenspielen an, mal richtige Nahkampfsysteme einzuführen.
HacknSlay ist einfach vollkommen antiquitiert, weshalb WOW und Konsorten einfach nur ein Witz sind, wenn es um Nahkampf geht.
schrieb am