von Julian Dasgupta,

Diablo III: Morhaime über Launch & Online-Pflicht

Diablo 3 (Rollenspiel) von Activision Blizzard
Diablo 3 (Rollenspiel) von Activision Blizzard - Bildquelle: Activision Blizzard
Zwei Monate nach dem Launch von Diablo III hat sich Mike Morhaime mal die Zeit für einen offenen Brief an die Community genommen, in dem er ein erstes Zwischenfazit zieht.

Man sei entzückt angesichts der Absatzzahlen, habe man doch einen neuen Rekord für den PC-Bereich aufstellen können. Innerhalb weniger Wochen habe das Action-RPG gar die Gesamtverkaufszahlen von World of Warcraft: Cataclysm übertroffen.

Der Erfolg habe natürlich auch seine Schattenseiten gehabt, heißt es da mit Hinblick auf die Probleme (der Blizzard-Präsident spricht natürlich von "Herausforderungen"), die es nach dem Launch gab. Im Falle von World of Warcraft habe man immerhin stufenweise vorgehen können, da das Spiel zuerst in den USA veröffentlicht wurde, die anderen Märkte erst später folgten. Am Ende des ersten Jahres sei man dann bei fünf Mio. Nutzern gewesen. Im Falle von Diablo III habe man hingegen den Sprung von "null auf sechs Mio. innerhalb weniger Tage" meistern müssen. Man habe sich genau den Absatz vorheriger Blizzard-Spiele angeschaut und natürlich einen Blick auf die Vorbestellungen geworfen. Das Studio habe seine Schätzungen sogar noch erhöht - die Nachfrage sei dennoch größer gewesen als erwartet.

Man sei jetzt aufgrund des erfolgreichen Verkaufsstarts außerdem nicht einfach zufrieden mit dem Spiel. Diablo III sei ein episches, schönes und unterhaltsames Erlebnis - aber perfekt sei es nicht. Das Team arbeite daran, das Action-RPG weiter zu verbessern und höre auch auf die Community.

In Patch 1.0.4 werde es weitere Änderungen an der Spielbalance geben, um die Vielfalt zu erhöhen, indem Buffs und gewisse Klassenfähigkeiten, die derzeit wenig genutzt werden, verstärkt werden. Häufig diskutiert worden sei auch der Umstand, dass es zu wenig Legendary-Items gibt - die Kritik sei berechtigt.

"Patch 1.0.4 will also include new and improved Legendary items that are more interesting, more powerful, and more epic in ways you probably won’t be expecting."

Auch wird die Nutzeroberflächer optimiert, sodass man besser erfassen können soll, welche Errungenschaften Freunde gerade erreicht haben, fixer anderen Partien beitreten und besser kommunizieren kann. Auch das Auktionhaus wird etwas aufgehübscht mit besseren Tool-Tipps und einer neuen Suchfunktion.

"Diablo III war immer als Online-Spiel konzipiert"

Morhaime rechtfertigt auch nochmal die Enführung des Handels mit echtem Geld: Man habe auch jenen Teil der Spielergemeinde ansprechen wollen, der sich andernfalls an illegale Drittanbieter gewandt hätte. Jetzt könnten wenigstens die Spieler, nicht jene Anbieter profitieren. Das Konzept sei ebenfalls noch nicht perfekt, aber auch dort wolle man weiter optimieren - und gleichzeitig sicherstellen, dass der Rest der Spieler nicht denkt, dass das Auktionshaus in irgendeiner Form Pflicht ist.

Der Blizzard-Boss geht abschließend noch auf den Online-Zwang ein, der bereits vor, natürlich aber besonders direkt nach dem Launch heftig kritisiert worden war. Es sei Blizzard primär nie um einen Kopierschutz gegangen - aber der Ansatz helfe natürlich etwas. Bis jetzt sei noch kein vollständig funktionstüchtiger Crack bekannt, so Morhaime.

Grundsätzlich sei die Daueranbindung aber einfach wichtig für die "langfristige Integrität des Spielerlebnisses." Er könne ja nachvollziehen, dass Leute das Spiel offline konsumieren wollen - Diablo III sei aber eben "von Anfang an als Online-Spiel konzipiert worden, das man gemeinsam mit Freunden genießen kann." Die Konnektivität sei schlichtweg die beste Art und Weise, um jenen Ansatz zu unterstützen.

"The effectiveness of the online elements -- including the friends list and cross-game communication; co-op matchmaking; persistent characters that you can use by yourself, with others, and in PvP; and some of our customer support, service, and security components -- is tied directly to the online nature of the game. These and other online-enabled features are essential to our design for Diablo III."

Es gebe natürlich auch hier noch Potenzial für Verbesserungen. Blizzard wolle das Online-Erlebnis ausbauen und Koop noch lohnenswerter machen. Nichtsdestotrotz: Der Online-Ansatz sei die beste langfristige Entscheidung, die man hinsichtlich des Spiels getroffen hat.

Das Studio werkelt natürlich noch an Patch 1.1, mit dem das PvP-System sein Debüt feiern soll. Aber tüftele man an Konzepten, um die Leute bei der Stange zu halten, die mit ihrem Charakter die höchste Stufe erreicht haben - Details sollen erst später verraten werden.


Kommentare

Sir Richfield schrieb am
Übrigens habe ich vor kurzem ein D2 mod für Titan Quest gefunden...
Wenn jetzt noch einer einen zufallsgenerator für tq bastelt...
Vejieta schrieb am
Provo hat geschrieben:
Bullets4Free hat geschrieben:Toll für Blizzard.
Für mich ist es die Enttäuschung des Jahres.
Diablo 2 hat mich über Jahre unterhalten und Diablo 3 gerade mal 63 Stunden.
Sehe ich auch so, traurig aber wahr. :?
wenn ich mal in meine friendslist gucke dann sind nur noch 1-3 leute von 19 online. der rest ist seit 2-xx tagen offline oder kommt wie ich nur noch kurz online um ah-geschäfte zu machen.
Provo schrieb am
Bullets4Free hat geschrieben:Toll für Blizzard.
Für mich ist es die Enttäuschung des Jahres.
Diablo 2 hat mich über Jahre unterhalten und Diablo 3 gerade mal 63 Stunden.
Sehe ich auch so, traurig aber wahr. :?
johndoe713589 schrieb am
brent hat geschrieben:
Worrelix hat geschrieben:
Arteas hat geschrieben:... keine MODS, ...
In Diablo 2 gab's Mods auch nur durch Hacken der Spieldateien, die dann für den jeweiligen Mods überschrieben werden mussten.
Ohja, "hacken" mit nem Tool mit dem man die Archive öffnet, was für HAXX000rzZZZ.
Hab ich sogar selbst gemacht. Im Übrigen sind so manche Spiele auf die Art erst entstanden oder wurden überhaupt beliebt.
Du solltest dich mal lesen können, Dröhnchen.
du bist in der lage ein tool zu benutzen ??
das wage ich doch stark zu bezweifeln
Worrelix schrieb am
 Levi hat geschrieben:gedulded wars auf jedenfall, sonst wäre man doch etwas härter gegen entsprechende Mod-Seiten/Fansites, die die mods verbreiten, vorgegangen.
weiterhin wurde niemand dafür gebanned, wenn er mit seinen hacks im open-Bnet spielte ... hier hätten sie es merken können.
OK, das stimmt, da hatte ich nicht dran gedacht.
also zumindest was "geduldet" angeht, ist die lage doch eindeutig: ja es wurde geduldet. und somit kann man sagen: Ja, Mods waren möglich, ohne dass man sich in irgend einer form "strafbar" macht.
Sie wurden im offenen BNet geduldet- da es aber keine Modding Schnittstelle gab, haben sie dennoch gegen die AGB verstoßen, weil Originaldateien verändert/ersetzt wurden.
Mods sind Mods, und werden nicht weniger Mod, nur weil sie nicht über offizielle Tools geliefert wurden.
Sagt ja auch keiner.
schrieb am
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